Weiler Erzähler Von Großeltern, Eltern und Enkeln

Anita Indri-Werner
Die Weiler Erzähler hatten zum Erzählabend ins Kesselhaus eingeladen. Foto: Anita Indri-Werner

Spannendes, Bekanntes, aber auch Überraschendes gab es zu hören.

Freunde der Märchen und Erzählungen fanden sich am Dienstagabend im Kesselhaus bei den Weiler Erzählern ein. Beleuchtet wurde das Thema rund um die Großeltern. Ob schrullig, beeindruckend oder überaus liebevoll: Großeltern, so zeigten die Erzählungen auf, haben oft ihren festen, unverzichtbaren Platz im Leben eines Kindes.

Die eigene Endlichkeit

Brigitte Wittkämper eröffnete den Abend mit der Geschichte von dem Kind, das seinen Eltern ihre eigene Endlichkeit lehrte. Nachdem der Großvater alt und gebrechlich geworden war, wurde dieser vom Tisch gewiesen. Die Eltern wollten sich diesen Anblick nicht mehr antun. Der Enkel jedoch zeigte ihnen auf, dass auch sie einmal alt werden würden – und dann würde er ebenso mit ihnen umgehen. Die Gebrüder Grimm hatten einst dieses Lehrstück geschrieben.

Matthias Mross ließ das Zusammensein mit seinem Großvater Revue passieren. Physik- und Mathematikunterricht, dazu das Vermitteln von Ordnung: Sein Großvater habe auch sein Leben maßgeblich geprägt. So erinnerte sich Mross an eine freche Antwort, die er dem Großvater als Kind gegeben hat. Dieser reagierte souverän, in dem er bluffte und ihn so zum Lernen brachte. Anschließend war die Geschichte von Peter und Paula, einem Geschwisterpaar, zu hören. Der große Bruder rettete ein Entenküken, wofür ihn seine Schwester sehr bewunderte.

Puppenspieler und tanzende Bären

Von ihrer Großfamilie berichtete Angelika Schilling. Die Großeltern waren Puppenspieler, die durch das Land zogen, um mit ihren Puppen Geschichten zu erzählen. Die Eltern ließen vier Bären tanzen, auch sie waren mit ihrer Zirkusnummer viel unterwegs. Schilling kam als junge Frau durch ihre Heirat in die große Familie ihres zukünftigen Mannes. Das alles prägte auch ihr Leben maßgeblich.

Wenn zwei Großmütter sich um die Liebe einer Enkelin streiten und in den Konkurrenzkampf treten, ist das nicht gut: In der Erzählung von Brigitte Wittkämper fanden die beiden unterschiedlichen Frauen dann schlussendlich doch noch einen Weg, gemeinsam zum Wohl der Kleinen zu handeln.

„Ein Elternschutzgesetz“ forderte Renate Bingart, die es leid war, ihr Auto, ihr Fahrrad oder gar ihren Laptop gegenüber ihren Kindern zu verteidigen. Dass auch noch Mutters Schuhe von der Tochter beansprucht worden waren, das war am Ende einfach zu viel.

Wie man gepflegt mit einem Glas anstößt, das habe sie von ihrer Großmutter gelernt, erzählte Hildegard Vierhuff. Ihr Mann beispielsweise habe ein ganz besonderes Verhältnis zu seiner Großmutter gehabt, das bis heute in seinem Leben einen Platz hat. Dampfnudeln, Knödel, selbst gemachte Bandnudeln – dass sie sich nicht „die Butter vom Brot nehmen ließ“ und irgendwie „dominant“ war, das seien für ihn täglich Erinnerungen an die Zeit mit seiner Großmutter.

Großmutter frisst den Wolf

Besonders witzig war die von Vierhuff erzählte Geschichte vom Rotkäppchen, die am Ende so ganz anders verlief als gedacht. Denn die Großmutter hatte nicht nur den Wolf und das Rotkäppchen, sondern am Ende auch noch den Jäger gefressen.

Die Zuhörer brachten ebenfalls ihre Erfahrungen mit den Großeltern ein. Witze über Omas wurden zu Gehör gebracht und gaben Anlass zum Lachen und Schmunzeln.

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