Weiler Photovoltaik-Ausbau Solarpark in Haltingen stößt auf große Zustimmung

Beatrice Ehrlich
In Haltingen soll eine Freiflächen-PV-Anlage entstehen (Symbolfoto). Foto: Daniel Hengst

Die Frage eines Stromspeichers vor Ort soll zu einem späteren Zeitpunkt geklärt werden. Bisher lasse sich ein solcher nicht wirtschaftlich betreiben, hieß es.

Dem Bau einer Freiflächen-PV-Anlage auf einer rekultivierten Fläche im Teilort Haltingen (wir berichteten) stehen der Finanzausschuss sowie der Bau- und Umweltausschuss des Gemeinderats Weil am Rhein wohlwollend gegenüber.

Bei einer Enthaltung von Matthias Dirrigl (SPD) haben sie dem Kauf der entsprechenden Grundstücke, deren Verpachtung an das Unternehmen Naturenergie Hochrhein sowie der Aufstellung eines Bebauungsplans „Sondergebiet Freiflächen-PV-Anlage am unteren Märkter Weg“ einstimmig zugestimmt. Grünes Licht gaben die Räte auch für die Unterzeichnung eines „Letters of Intent“ – einer Absichtserklärung, um Verbindlichkeit herzustellen – mit dem Unternehmen Naturenergie Hochrhein als künftigem Betreiber der Anlage.

Die Frage eines eigenen Speichers

Astrid Loquai, Leiterin der Stadt- und Grünplanungsabteilung, stellte das Projekt noch einmal ausführlich vor. Die Flächen am nördlichen Ortsrand Haltingens sollen demnach für einen Solarpark genutzt werden. Der bisherige Inhaber der betreffenden Flächen, auf denen früher einmal Kies abgebaut wurde, die Firma Holcim, habe bereits ihre Bereitschaft signalisiert, diese zu verkaufen.

Mit einem ausführlich begründeten Antrag, der von CDU-Stadtrat Danny Neumann im Wortlaut vorgetragen wurde, wollte die CDU-Stadtratsfraktion die Errichtung eines lokalen Stromspeichers als festen Bestandteil der Anlage zur Bedingung machen für deren Bau. Durch starke Schwankungen des Stromertrags durch Sonne drohe sonst die Verschwendung wertvoller Energie, führte Neumann vor dem Gremium aus. Ebenso gelte es, sich für einen größeren Stromausfall zu rüsten.

Warten auf Weiterentwicklung der Technologie

Dem erteilte Oberbürgermeisterin Stöcker mit Unterstützung von Naturenergie-Vertreter Roman Gayer eine Absage. Der Bau eines Speichers sei Sache des Betreibers, an den die Stadt die Flächen ja verpachte, sagte Stöcker. Durch einen entsprechenden Passus im Letter of Intent halte man sich den Bau eines solchen Speichers zwar offen, gebaut würde dieser wohl aber erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Nicht darstellbar

Wörtlich heißt es dort: „Ein Speichern der erzeugten Energie vor Ort wird in Erwägung gezogen und bei gegebener Wirtschaftlichkeit angestrebt.“

Fünf Millionen Kilowattstunden pro Jahr

Momentan sei der Betrieb einer solchen Anlage für sein Unternehmen wirtschaftlich nicht darstellbar, machte Gayer deutlich. Dies könne sich aber ändern: „Jeden Tag, den wir das nach hinten verschieben, reift die Speichertechnologie.“ Um bei einem Stromausfall für Abhilfe zu sorgen, sei die Anlage im Verhältnis zu unbedeutend, führte er weiter aus. Sie könne fünf Millionen Kilowattstunden Strom pro Jahr erzeugen, in Weil würden 150 MillionenKilowattstunden jährlich verbraucht. Nun muss der Gemeinderat dem Vorhaben noch seine endgültige Zustimmung geben.

Auch wenn er grundsätzlich kein Freund solcher Anlagen sei, bewertete Stadtrat Eugen Katzenstein (UFW) das Vorhaben insofern positiv, dass man dafür eine Fläche ausgewählt habe, die für die Landwirtschaft keine so große Bedeutung habe. Der bisherige Pächter der Fläche, ein Landwirt, der dort Heu machte, habe Verständnis gezeigt für die neue Nutzung, berichtete Bürgermeister Lorenz Wehrle. Bernhard Scharf (Grüne) regte an, dem Landwirt vorzuschlagen, die Flächen zwei Mal im Jahr weiterhin zu mähen und den Ertrag einbehalten zu dürfen.

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