UN-Generalsekretär António Guterres nannte es parallel in Baku "absurd", noch auf fossile Energie zu setzen. "Die Reichen verursachen das Problem, die Ärmsten zahlen den höchsten Preis." Der UN-Chef rief die Staaten der Welt dazu auf, ihre Versprechen einzulösen und aus den klimaschädlichen fossilen Energien auszusteigen. Besonders die Industriestaaten der G20-Gruppe sieht er dabei in der Verantwortung.
Scholz und Kollegen lassen Klimagipfel aus
Aus diesen Staaten fehlten gleich mehrere Staats- und Regierungschefs auf der Bühne in Baku. Neben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) fehlten auch US-Präsident Joe Biden, EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron. Am Tag, für den eigentlich sein Besuch in Baku geplant war, äußerte sich der im Regierungschaos gefangene Scholz lediglich schriftlich zu einem von ihm in den vergangenen Jahren angestoßenen Klima-Club aus einigen Dutzend Staaten.
Stattdessen äußerten sich vor dem Plenum in Baku Politikerinnen und Politiker aus Staaten, die die Klimakrise besonders heftig zu spüren bekommen: Die Präsidentin der vom steigenden Meeresspiegel bedrohten Marshallinseln, Hilda Heine, fragte etwa, ob und wann Staaten und Firmen zur Rechenschaft gezogen würden, die immer noch auf die Förderung von Kohle, Öl und Gas setzen. "Die Geschichte wird über diejenigen urteilen, die bei dem Übergang versagen." Manche dächten offenbar, sie seien selbst immun gegen die Zerstörungen vor ihrer Haustür.