Zeitlich begrenzt
Der 69-Jährige, der nicht mehr bei der Kommunalwahl kandidierte und nicht mehr dem neuen Ortschaftsrat angehört, betont: „Ich möchte eigentlich nicht mehr weiter machen.“ Nach 30 Jahren in der Kommunalpolitik „muss dann irgendwann einmal gut sein.“ Und wer ans Aufhören denke, habe dies auch verdient. Dass sein Wunsch scheitern könnte, ahnte Vollmer aber bereits im Vorfeld. Er erklärt: „Es liegt mir fern, jemanden ins kalte Wasser zu werfen oder das Schiff in schlingerndes Wasser zu geben.“ Daher habe er sich bereit erklärt, zeitlich begrenzt „noch mal ein bisschen was dranzuhängen“; dies jedoch „sicherlich nicht mehr fünf Jahre“, was er auch in der Sitzung verdeutlicht habe.
Das Gremium wählte Vollmer schließlich als Vorschlag für den neuen Ortsvorsteher. Obwohl die Wahl nicht nach Vollmers Wünschen verlaufen ist, freue er sich über das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Endgültig gewählt wird der Ortsvorsteher erst vom Kleinwiesentäler Gemeinderat – in der Regel folgt dieser jedoch dem Vorschlag des Ortschaftsrats. Vollmer hofft indes, dass er sein Amt in absehbarer Zeit an die neue Ortschaftsrätin Ursula Rödel übergeben kann. Er berichtet, dass sich Rödel bereit erklärte, das Amt des stellvertretenden Ortsvorstehers zu übernehmen und vom Gremium als Vorschlag hierfür bestimmt wurde. Auch Rödel habe ihre Bedenken aufgrund des zeitlichen Aufwands des Ortsvorsteher-Amts geäußert. „Dann habe ich gesagt, wir machen das jetzt einfach mal zusammen.“ Nach einem Jahr, so der Plan und die Hoffnung Vollmers, könne Rödel feststellen, dass das Amt des Ortsvorstehers „doch nicht so schlimm ist“ – und dieses von ihm übernehmen. Er erklärt, dass die vergangenen fünf Jahre im Amt „relativ hektisch“ mit zeitaufwendigen Bauvorhaben wie Nahwärmenetz und Breitband gewesen seien. „Ich hoffe und denke, dass es jetzt etwas weniger wird“, betont Vollmer.