Wies Ortsvorsteher macht weiter

Manuel Hunn
Der Wieser Ortsvorsteher Rolf Vollmer mit den neuen Wieser Ortschaftsräten Heiko Gsellinger, Ursula Rödel, Jörg Schultheiß, Brigitte Schwarzwälder und Michael Grether (von links) Foto: zVg

Eigentlich wollte der Wieser Ortsvorsteher Rolf Vollmer sein Amt in andere Hände geben – in der konstituierenden Sitzung des Ortschaftsrats hat sich jedoch kein Nachfolger gefunden. Vollmer verpflichtete die neuen Ortschaftsräte.

Nachdem Ortsvorsteher Rolf Vollmer in der konstituierenden Wieser Ortschaftsratssitzung am Dienstag die ausgeschiedenen Räte aus dem Gremium verabschiedet sowie die neugewählten vereidigt hatte, „wäre ja eigentlich meine Tätigkeit beendet gewesen“, berichtet Vollmer im Gespräch mit unserer Zeitung. Es kam jedoch, wie bereits von ihm befürchtet: Bei der anschließenden Wahl des Ortsvorsteher hat sich niemand bereit erklärt, das Amt zu übernehmen. Vollmer erläutert, dass sich keiner der Räte in der Lage sah, das Amt des Ortsvorstehers künftig auszuüben – als Grund sei vor allem die zeitliche Inanspruchnahme des Amts genannt worden.

Zeitlich begrenzt

Der 69-Jährige, der nicht mehr bei der Kommunalwahl kandidierte und nicht mehr dem neuen Ortschaftsrat angehört, betont: „Ich möchte eigentlich nicht mehr weiter machen.“ Nach 30 Jahren in der Kommunalpolitik „muss dann irgendwann einmal gut sein.“ Und wer ans Aufhören denke, habe dies auch verdient. Dass sein Wunsch scheitern könnte, ahnte Vollmer aber bereits im Vorfeld. Er erklärt: „Es liegt mir fern, jemanden ins kalte Wasser zu werfen oder das Schiff in schlingerndes Wasser zu geben.“ Daher habe er sich bereit erklärt, zeitlich begrenzt „noch mal ein bisschen was dranzuhängen“; dies jedoch „sicherlich nicht mehr fünf Jahre“, was er auch in der Sitzung verdeutlicht habe.

Das Gremium wählte Vollmer schließlich als Vorschlag für den neuen Ortsvorsteher. Obwohl die Wahl nicht nach Vollmers Wünschen verlaufen ist, freue er sich über das ihm entgegengebrachte Vertrauen. Endgültig gewählt wird der Ortsvorsteher erst vom Kleinwiesentäler Gemeinderat – in der Regel folgt dieser jedoch dem Vorschlag des Ortschaftsrats. Vollmer hofft indes, dass er sein Amt in absehbarer Zeit an die neue Ortschaftsrätin Ursula Rödel übergeben kann. Er berichtet, dass sich Rödel bereit erklärte, das Amt des stellvertretenden Ortsvorstehers zu übernehmen und vom Gremium als Vorschlag hierfür bestimmt wurde. Auch Rödel habe ihre Bedenken aufgrund des zeitlichen Aufwands des Ortsvorsteher-Amts geäußert. „Dann habe ich gesagt, wir machen das jetzt einfach mal zusammen.“ Nach einem Jahr, so der Plan und die Hoffnung Vollmers, könne Rödel feststellen, dass das Amt des Ortsvorstehers „doch nicht so schlimm ist“ – und dieses von ihm übernehmen. Er erklärt, dass die vergangenen fünf Jahre im Amt „relativ hektisch“ mit zeitaufwendigen Bauvorhaben wie Nahwärmenetz und Breitband gewesen seien. „Ich hoffe und denke, dass es jetzt etwas weniger wird“, betont Vollmer.

Vereidigung

Vor seiner Wiederwahl verpflichtete Vollmer die neuen Ortschaftsräte. Vereidigt wurden die wiedergewählten Brigitte Schwarzwälder und Jörg Schultheiß sowie die erstmals im Gremium vertretenden Ursula Rödel, Heiko Gsellinger und Michael Grether.

Verabschiedung

Verabschiedetet von Vollmer wurden die beiden ausgeschiedenen Ortschaftsräte Fritz Steinebrunner und Birk Bürger. Steinebrunner war ab 1994 im Gemeinderat in der damals noch selbstständigen Gemeinde Wies und von 2009 bis 2014 im Ortschaftsrat. Im Jahr 2021 war Steinebrunner bereit, in das Gremium für den verstorbenen Heinrich Brunner nachzurücken und nochmals das Amt als Ortschaftsrat zu übernehmen.

Birk Bürger wurde 2009 in den Ortschaftsrat gewählt und gehörte diesem damit seit seiner ersten Stunde an. Bei der Wahl in diesem Jahr wurde Bürger nicht in den Ortschaftsrat gewählt – er erhielt jedoch einen Sitz im Gemeinderat.

Vollmer verabschiedete des Weiteren Marion Brendlin. Brendlin war Sekretärin des letzten Wieser Bürgermeisters und Schriftführerin im Gemeinde- und Ortschaftsrat seit dem Jahr 1979.

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