Wittlingen 40 zusätzliche Übungsstunden absolviert

Weiler Zeitung
Beförderungen bei der Wittlinger Feuerwehr: (v. l.) Bürgermeister Michael Herr, Kommandant Mike Ernst, Fabian Weber, Lukas Lobers, Giorgio Scalice, Günter Lenke vom Kreisfeuerwehrverband, Moritz Herr, Claus Werner, stellvertretender Kreisbrandmeister, und Nicola Kaiser. Foto: Schütz Foto: Weiler Zeitung

Feuerwehr: Erstmals Goldenes Leistungsabzeichen errungen / Aufnahmestopp für die Jugendfeuerwehr

Wittlingen (jut). Einen großen Brand hatte die Wittlinger Feuerwehr 2017 glücklicherweise nicht zu löschen. Bei den 16 geleisteten Einsätzen war sieben Mal die Führungsgruppe Vorderes Kandertal beteiligt, darunter beim Brand eines Güterzugs in Eimeldingen. „Fünfmal wurde technische Hilfe geleistet, dreimal war Überlandhilfe gefragt“, berichtete Kommandant Mike Ernst bei der Mitgliederversammlung. Höhepunkt des vergangenen Jahres war der Erwerb des Goldenen Leistungsabzeichens – erstmalig in der Geschichte der Wittlinger Wehr.

Rückblick

Allein für die Prüfung des Abzeichens wurden 40 zusätzliche Übungsstunden abgehalten. Deshalb waren die Wittlinger auch schon passend angezogen, als sie von einer Übung zu einem brennenden Traktor mit Gasflaschenladung gerufen wurden. „Der Traktorfahrer war völlig verblüfft, wie schnell wir auf der Matte standen“, erzählte Ernst.

Alarmierungen können auch lustig sein: So wurde die Feuerwehr alarmiert, als aus einem Schopf in Schallbach Rauch aufstieg – vor Ort stellte sich dann heraus, dass die Kollegen gerade eine Übung vorbereiten wollten.

„Wichtig“, so betonte Ernst, „sind Übungen allemal, denn wir wollen uns verbessern und Abläufe schneller machen“. Zwölf Übungen fanden statt, darunter die große Abschnittsübung mit 80 Einsatzkräften sowie die Abschlussübung der Wittlinger zusammen mit der Jugendfeuerwehr beim Weingut Ernst. Die Anwesenheitsquote lag bei 71 Prozent – etwas weniger als im Vorjahr, allerdings waren viele Feuerwehrleute mit dem Goldenen Abzeichen sehr beschäftigt. „Wenn wir wieder auf 75 Prozent kommen, bin ich zufrieden“, legte Ernst die Messlatte für 2018.

Im Jahr 2017 wurden unter anderem 15 neue Schläuche, ein Batterieladegerät sowie neue Reifen für das Löschfahrzeug beschafft. Dazu kam der Ersatz von drei defekten Oberflurhydranten.

Die aktive Mannschaftsstärke liegt bei 23 Personen, die Jugendwehr hat rekordverdächtige 14 Mitglieder, die Alterskameraden sind zu zehnt. „Wir haben eine gesunde Mischung, 39 Prozent unserer Feuerwehr ist unter 20 Jahre alt, 43,5 Prozent sind zwischen 30 und 49 Jahre alt – wir müssen daran arbeiten, dass das so bleibt“, so der Kommandant.

Die Feuerwehr ist aber auch sonst im Ort präsent. Schriftführer Florian Schöpflin zählte Fasnachtsfeuer, Maibaumstellen samt Maihock, die Absicherung des Laternenumzugs und die Ehrenwache zum Volkstrauertag auf. Beliebt sind auch die Kameradschaftsabende.

Jugend

Mit fast 80 Prozent Anwesenheit bei Übungen glänzt die Jugendfeuerwehr mit vier Mädchen. Jugendwart Andreas Hügel und seine Helfer Giorgio Scalice und Moritz Herr konnten die Aufnahmesperre nur kurzfristig aufheben. Nachdem sich zwei Jugendliche verabschiedet hatten, standen gleich zwei neue Anwärter parat.

Finanzen

Kassierer Dieter Baumann konnte eine gute Einnahmesituation verbuchen. Die Kasse wird aber zusammenschmelzen, denn in diesem Jahr hat die Feuerwehr gleich zwei Ausflüge im Terminkalender stehen. 2018 wird die Feuerwehr eine Garage im Hirschenareal beziehen, dort können etwa Schläuche gelagert werden. Bestellt sind zudem neue Blinklampen, Handlampen und ein Spot-Scheinwerfer.

Wahlen

Florian Schöpflin wurde für weitere fünf Jahre zum Schriftführer gewählt, zweiter Kassenprüfer wurde Martin Schmiedlin.

Beförderungen

Giorgio Scalice, Moritz Herr und Nicola Kaiser zum Feuerwehrmann; Fabian Weber zum Oberfeuerwehrmann; Werner Sütterlin zum Hauptfeuerwehrmann; Lukas Lobers zum Hauptlöschmeister; Mike Ernst zum Brandmeister.

Dank und Anerkennung

Lob für die Feuerwehr gab es nicht nur vom Bürgermeister: „Unsere Feuerwehr ist spitze aufgestellt, es ist eine Vorzeigefeuerwehr“, meinte Rathauschef Michael Herr.

Claus Werner als erster stellvertretender Kreisbrandmeister und der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, Günter Lenke, lobten das Engagement der Wittlinger Feuerwehr, sich weiterzubilden sowie die gute Jugendarbeit. „Wir würden uns wünschen, dass bei uns mal so viele junge Leute Schlange stehen“, sagte Lenke, der überdies eine gemeinsame Übung der Wittlinger mit der Wollbacher Wehr anregte und die Wittlinger Feuerwehrleute zu einer Führung ins Kanderner Feuerwehrgerätehaus einlud.

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