Wittlingen Das Telefon stand nicht mehr still

Weiler Zeitung
Die Wittlinger sind jetzt für das nächste Unwetter mit Überschwemmungen gut gerüstet. Foto: sba Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Wittlingen wurde zur Hochburg für die Verteilung von Sandsäcken

Wittlingen (jut). Die Nachfrage nach Sandsäcken sprengte in Wittlingen alle Rekorde: Zuerst hatten sich in der Gemeinde kaum Interessenten für die Sonderpreis-Sandsackbestellungen als „Unwettervorsorgemaßnahme“ gemeldet, die die Gemeinde anbot. Dann folgte Mitte Juni ein Zeitungsartikel zum Thema mit der Überschrift „Sandsäcke zum Schutz vor Überschwemmungen“ und löste ein Lawine aus – im Wittlinger Rathaus lief das Telefon regelrecht heiß und Bürgermeister Michael Herr kam ordentlich ins Schwitzen. Denn so mancher Bürger zwischen Schopfheim und Kandern, der den Bericht gelesen hatte, dachte, dass das Angebot auch für ihn gelten könnte – ich habe den Anrufbeantworter nur noch rot blinken sehen“, berichtete Herr amüsiert.

Herr sorgte mit der Schilderung des „Telefonterrors“ im Rathaus für Gelächter im Gemeinderat. Er bedankte sich aber trotz des Erkläraufwands für die auswärtigen Bestellwilligen ausdrücklich bei der Presse, denn erst durch den Artikel habe die Sandsack-Bestellung Fahrt aufgenommen. Wittlingen entwickelte sich in der Folge zur „Sandsack-Hochburg“, sage und schreibe 800 Säcke wurden insgesamt bei der Feuerwehr geordert, wie Feuerwehrmann und Gemeinderat Knut Nabbefeld mitteilte. „Die Feuerwehrmänner und ihre Helfer bekamen also ordentlich was zu wuchten.“ Denn es war versprochen worden, dass die die Säcke bis vor die Haustür geliefert werden.

Bestellungen auch für die Nachbargemeinden

Die Verwaltung der Gemeinde Schallbach hatte den Bericht ebenfalls registriert und schloss sich bei den Bestellungen an. Nach Schallbach waren nach den Unwettern Anfang Juni die Sandsäcke, die die Wittlinger Wehr genau für solche Ereignisse als Eigenschutzmaßnahme gehortet hatte, als Hilfsmaßnahme überstellt worden. Die Wittlinger Feuerwehr deckte sich bei der Neubestellung nun selbstverständlich erneut mit Sandsäcken ein, dazu meldeten 80 Bürger Bedarf an – 342 Sandsäcke wurden dabei allein in Wittlingen abgesetzt.

250 Sandsäcke landeten im benachbarten Schallbach. „Und dann meldete sich auch noch Rümmingen – für die Nachbarn haben wir auch noch hundert Sandsäcke bestellt“, fasste Herr die Bestellmengen zusammen.

Angefangen hatte übrigens alles mit der Idee, Wittlinger Bürgern eine Erste Hilfe zur Selbsthilfe bei Starkregenfällen und Überschwemmungen für ihre Häuser zu bieten. Sandsäcke sind dabei sehr effektiv, was das Abdichten von Türen und Kellereingängen angeht. Ein erstes Angebot, Sandsäcke zu bestellen, gab es vor rund einem Jahr. Dieser Aufforderung waren Bürger, die im Einzugsbereich des Moosgrabens wohnen, gefolgt. „Jetzt aber dürfte das halbe Dorf ordentlich ausgestattet sein“, war Nabbefeld zufrieden.

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