Wittlingen Ein Treffpunkt für Gleichgesinnte

Weiler Zeitung
Der Seniorenkreis feierte am Dienstag sein 20-jähriges Bestehen. Foto: zVg/Ingrid Erkens Foto: Weiler Zeitung

Seniorenkreis: Ältere Bürger aus Wittlingen treffen sich seit 20 Jahren und feiern / Jubiläumsfest

Zu Kaffee und Kuchen, netten Gesprächen und Vorträgen treffen sich seit 20 Jahren Wittlinger Seniorinnen – seit gut einem Jahr ist auch ein Mann dabei – im Michaelssaal der evangelischen Kirchengemeinde zum Seniorenkreis. Am Dienstag beging der Kreis seinen 20. Geburtstag mit einer kleinen Feier.

Wittlingen (ouk/jut). Alle 14 Tage genießen sie einen geselligen Nachmittag mit abwechslungsreichem Programm. Das Singen von alten Liedern und das Gespräch bei Kaffee und selbst gebackenem Kuchen gehören bei dem Seniorenkreis immer dazu. Zum kleinen Jubiläum kamen die regelmäßig teilnehmenden älteren Bürger sowie Pfarrer Jens-Daniel Mauer, Heimatdichter Hans Brunner und Organisatorin Ruth Demmlers Vorgängerin im Amt, Vreni Reith, vorbei.

Bei ihrem Rückblick erinnerte sich Demmler an den traditionellen Bowle-Nachmittag vor den Sommerferien, der früher unter dem Nussbaum im Kirchhof stattfand und heute bei einer Seniorin zu Hause. Ingrid Erkens zeigte sehr zur Freude der Gäste eine Diaschau.

Heimatdichter Brunner eröffnete die Feier mit einem alemannischen Prolog. Er würdigte den Seniorenkreis als wertvolles Stück Heimat für die älteren Wittlinger. Bürgermeister Michael Herr bezeichnete den Seniorenkreis als feste Institution im Dorf. Schon als er als junger Bürgermeister nach Wittlingen kam, habe es ihn begeistert, wie ältere, an Lebenserfahrung reiche Menschen sich füreinander engagierten, sagte er. Zur Jubiläumsfeier spendete er aus der Gemeindekasse einen Sekt. Auch Pfarrer Mauer betonte, wie wertvoll die Arbeit des Seniorenkreises sei. Überall dort, wo Menschen zusammen am Tisch sitzen, beginne das Reich Gottes, sagte er.

Treffpunkt schaffen

„In Wittlingen gibt es ja nichts mehr, kein Geschäft, keinen Bäcker, keinen Metzger“, sagte Demmler, als sie unserer Zeitung von den Anfängen des Seniorenkreises erzählte. Ältere Wittlingerinnen hätten sich vor 20 Jahren einen Treffpunkt gewünscht, weil man sich im Alltag, etwa beim Einkaufen, eben nicht mehr traf. Vreni Reith, die Frau des damaligen Pfarrers Helmut Reith, gründete daraufhin den Seniorenkreis.

Demmler unterstützte sie und leitet den Kreis, seit Pfarrer Reith vor 15 Jahren in Pension ging und mit seiner Frau wegzog. Sie habe einen Treffpunkt für Gleichgesinnte, insbesondere auch verwitwete Frauen, schaffen wollen, erinnerte sich Reith.

Bis zu 16 Menschen kommen jeden zweiten Dienstagnachmittag zum Seniorenkreis, erzählte Demmler. Sowieso seien alle, die kommen, ein „Super-Team. Jeder packt mit an“, freute sich die Wittlingerin.

Bei den Treffen singen alle mit großer Freude Lieder von früher. Danach gibt es Kaffee und Kuchen. Anschließend findet ein kleines Programm statt. So waren schon Harfen-Spieler zu Gast und verschiedene Referenten berichteten zur Missionsarbeit der evangelischen Kirche im Ausland etwa in Afrika oder Litauen.

Es gibt Vorträge zu nützlichen Themen wie Erbrecht und Pflegeversicherung. Manchmal trägt der Wittlinger Heimatdichter Hans Brunner alemannische Gedichte und Texte vor oder Gemeindepfarrer Mauer spricht über einen Bibeltext. „Es soll für alle älteren Bürger einfach Spaß machen aber auch interessant sein – für den Kopf braucht es schließlich auch Anregungen, dass man geistig fit bleibt“, findet Demmler.

Ausflug in die Umgebung

Wenn Besucher im Michaelssaal ankommen, hat Demmler die Tische schon liebevoll gedeckt. Doch ansonsten trügen auch die anderen Seniorinnen zum Programm bei, erzählt sie. Die Frauen halten manchmal selber Vorträge, organisieren einen Spiele- oder Bastelnachmittag.

Auch Ausflüge organisiert Demmler. Da aber viele der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mittlerweile nicht mehr so gut zu Fuß seien, geht es eher in die nähere Umgebung, geplant ist für 2020 ein Ausflug nach Rümmingen zum Bruckrainhof. „Wer kann, wandert hin, und für alle anderen gibt es einen Fahrdienst“, kündigte Demmler an. Man habe früher auch Fahrten Richtung Bürgeln und Beuggen, zum Landhaus Ettenbühl, zum Bohrerhof und zur Staudengärtnerei Gräfin Zeppelin unternommen. „Das waren wunderschöne Ausflüge“ , erinnerte sie sich, wobei sie aber glaubt, dass es auch gleich nebenan lohnende Ziele gibt, Stichwort Bruckrainhof.

 Der Seniorenkreis trifft sich am Dienstag, 11. Februar, ab 15 Uhr im Michaelssaal in Wittlingen. Neue Gäste sind willkommen.

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