Wittlingen Sandsäcke zum Schutz vor Überschwemmungen

Weiler Zeitung

Gemeinderat: Gemeinde Wittlingen bietet Bürgern Sammelbestellung an / Bis Freitag Säcke anfordern

Wittlingen (jut). Bürgermeister Michael Herr und auch die Gemeinderäte, darunter Knut Nabbefeld für die Feuerwehr, zeigten sich erstaunt: Im Gemeindeblatt war darauf hingewiesen worden, dass die Bürger bei der Gemeinde Sandsäcke zu einem kleinen Unkostenpreis bestellen können und diese Sandsäcke sogar von der Wittlinger Feuerwehr bis an die Haustür gebracht werden – trotzdem gab es bisher kaum Bestellungen.

Angesichts der zunehmenden Regenmassen bei Unwettern hält Herr das für einen Fehler. Bei den Unwettern im Mai und Juni, die in vielen umliegenden Gemeinden für Schäden sorgten, sei Wittlingen zwar glimpflich davongekommen, berichtete Herr im Gemeinderat – was aber nicht heißen soll, dass man sich nicht rechtzeitig gegen Überflutungen wappnen kann.

Einzig in zwei Bereichen habe es kleinere Überschwemmungen gegeben, hielt der Bürgermeister fest. Das sei auch den Vorsorgemaßnahmen zu verdanken, die die Gemeinde für die Allgemeinheit getroffen habe, fuhr er fort. Mit den Säcken, die die Gemeinde gekauft hat, werde der öffentliche Bereich im Notfall gesichert.

Schallbach dagegen habe es „voll erwischt“, da habe es teilweise ganz schlimm ausgesehen, waren sich Bürgermeister und Räte einig. Im Gegensatz zu Wittlingen hatte sich Schallbach aber nicht mit Sandsäcken bevorratet. Als Schallbach dann „geflutet“ wurde, standen die Kameraden der Feuerwehr Wittlingen parat – Wittlinger Sandsäcke wurden nach Schallbach transportiert.

Jetzt fordert die Gemeinde Wittlingen also neue Sandsäcke an, und auch die Bürger können für sich selbst vorsorgen. Insbesondere auf den Moosgraben und die Straßen und Anwesen in diesem Bereich müsse man ein Auge haben, meinte Herr. Je mehr Sandsäcke bestellt würden, desto größer wird der Rabatt. Der Preis pro Sack könnte dann bei zwei bis drei Euro liegen, informierte Nabbefeld. Eine kostengünstige Möglichkeit also, um sein Anwesen bei Sturzregen vor hereindringenden Wassermassen oder Schlamm zumindest notdürftig zu schützen, betonten Nabbefeld und Herr.

Nun sollen die Bürger noch einmal die Möglichkeit erhalten, Sandsäcke zu ordern. Sie können sich noch bis Freitag im Rathaus melden oder eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen, wie viele Säcke sie verbindlich bestellen wollen.

Für die Gemeinde sei es zudem wichtig, dass angesichts steigender Unwettergefahren, alle Abflüsse und Gräben frei gelegt sind. Beim Freimachen der Gräben etwa an der Landesstraße seien Schäden gesichtet worden, die vorher nicht aufgefallen waren, berichtete der Rathauschef. „Es ist schon erstaunlich, was wir alles gefunden haben, da waren Abflüsse, die hat jahrelang niemand gesehen – hier ist auch das Land in der Haftung“, sagte er.

Die Sandsäcke können noch bis Freitag, 22. Juni, im Rathaus Wittlingen angefordert werden, Tel. 07621/3804 (auch Anrufbeantworter).

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