Wittlingen Spontan über Steckleitern „gerettet“

Clemens Rimner
Die Wehrleute richten sich für den Löschangriff. Foto: Clemens Rimner

Die Feuerwehren Wittlingen, Schallbach und die Jugendwehr haben gemeinsam den Ernstfall geprobt.

Es ist 19 Uhr, als der Funkspruch zum Start der Übung durch den Kommandanten der Wittlinger Feuerwehr, Knut Nabbefeld, ertönt. Versammelt haben sich schon viele Menschen, vor allem Kinder und Jugendliche, durch welche man den Nachwuchs fördern wolle. Das angenommene Szenario wird dem zwei Minuten später eintreffenden Einsatzleiter, dem stellvertretenden Kommandanten der Wittlinger Feuerwehr Lukas Lobers erklärt. Es „brennt“ in einer Scheune auf einem Anwesen, welche direkt neben dem dazugehörigen Fahrradladen liegt. „Vermisst“ werden fünf Personen.

Drehleiter aus Haagen mitalarmiert

Keine zwei Minuten später hört man weiteres Martinshorn und sieht das nun angerückte Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr Wittlingen und das parallel eintreffende Löschgruppenfahrzeug der Feuerwehr Schallbach, die an diesem Abend mit übt. Zudem kommt noch ein Gerätewagen Transport der Schallbacher Wehr angefahren.

Nach kurzer Lagebesprechung entscheidet sich der Einsatzleiter, die schon in Bereitschaft stehende Drehleiter der Abteilung Lörrach-Haagen mit zu alarmieren. Zuerst, so der Plan, sollen die Brandbekämpfung und eine Personenrettung angegangen werden. Die Personen sollen über die Drehleiter gerettet werden. Außerdem ist eine Riegelstellung geplant, um den direkt anschließenden Fahrradladen vor dem Übergreifen der Flammen zu schützen.

Doch die engen Gegebenheiten machen diese Methode schwierig. Kurzerhand entscheidet der Einsatzleiter, der durch die beiden Gruppenführer Patrick Vogl (Wittlingen) und Jannik Lais (Schallbach) unterstützt wird, dass nun die Rettung über Steckleitern erfolgt, da dies als sinnvoller und schneller erscheint – spontane Entscheidungen, wie sie auch im echten Einsatz erfolgen müssen.

Nachdem die aktive Wehr schon eine Wasserversorgung aus einem Unterflurhydranten hergestellt hatte, war die mitübende Jugendfeuerwehr Schallbach-Wittlingen für eine weitere Wasserversorgung von weiter weg verantwortlich. Dafür musste eine Strecke von gut 200 Metern überwunden werden. Der Hydrant dafür befand sich auf dem Gelände einer Firma. Nachdem die fünf Personen, die sich auf verschiedenen Plätzen auf dem Anwesen befunden hatten, allesamt gerettet worden sind, wurde die Übung nach knapp einer Stunde als beendet erklärt. Insgesamt hatten 30 Feuerwehrleute teilgenommen, davon zehn Angehörige der Jugendfeuerwehr.

Einsatzkräfte wünschen sich mehr Respekt

Mit der Übung, die schon drei bis vier Monate im Voraus durch die Kommandanten der Schallbacher Feuerwehr (Tim Wackernagel) und der Wittlinger Feuerwehr (Knut Nabbefeld) geplant worden war, zeigten sich beide sehr zufrieden. Ein negativer Punkt bleibt jedoch am Abend: Während der Übung wurde die Absperrung der Feuerwehr mehrmals durch unbeteiligte Autofahrer umgefahren und der eigentlich abgesperrte Bereich durchquert. Nabbefeld wünscht sich, was das angeht, deutlich mehr Respekt bei Einsätzen.

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