Wittlingen Unterm Strich ein kleines Plus

Weiler Zeitung
Die Gemeinde Wittlingen steht finanziell gut da.                                              Foto: Jutta Schütz Foto: Weiler Zeitung

Gemeinderat: Wittlingen beschließt Haushaltsplan für 2020 / Ausgeglichener Ergebnishaushalt

Die Konjunktureintrübung macht sich auch in Wittlingen bemerkbar, wie Sachbearbeiter Patrick Grün vom Gemeindeverwaltungsverband bei der Präsentation des Haushalts 2020 feststellte. Im Ergebnishaushalt kann mit Einnahmen und Ausgaben von jeweils rund zwei Millionen Euro gerechnet werden – mit einem kleinen Überschuss in Höhe von 19 800 Euro..

Von Jutta Schütz

Wittlingen. Dass die Gemeinde finanziell gut da steht, hängt „mit dem seit jeher vorsichtig konservativen Haushaltsansatz zusammen“, sagte Bürgermeister Michael Herr. Zudem, so ergänzte Grün, sei die Gemeinde personell mit Bürgermeister und einer Teilzeit-Rathausangestellten „sehr übersichtlich“ ausgestattet, was sich positiv auf die Kosten auswirke.

Betrachtet man den Teilhaushalt Finanzen, dann fällt auf, dass die Steuereinnahmen und auch die Zuweisungen sinken. Die Einkommensteuer sinkt um 4000 Euro auf 795 000 Euro, die Schlüsselzuweisungen reduzieren sich um 15 400 Euro – das sind mehr als fünf Prozent – auf 278 000 Euro. Die zu zahlenden Umlagen steigen wegen des guten Ergebnisses im Jahr 2018 dagegen an. Das betrifft vor allem die Kreisumlage, die um 43 300 Euro auf das Allzeithoch von fast 400 000 Euro steigt. Die FAG-Umlage an das Land erhöht sich um 20 000 Euro auf rund 282 000 Euro.

Die an die Einwohnerzahl gebundene Verbandsumlage an den Gemeindeverwaltungsverband erhöht sich ebenfalls um 20 000 Euro auf fast 150 000 Euro. Die Schulumlage, die an die Schülerzahl gebunden ist, liegt um 9000 Euro höher als 2019 und damit bei rund 37 000 Euro.

Ein Lichtblick ist, dass sich die Gewerbesteuerumlage halbiert, denn das Land habe die Berechnungsgrundlagen kommunalfreundlich geändert, fuhr Grün fort. Die Gemeinde setzt bei der Gewerbesteuer dennoch weiter vorsichtige 50 000 Euro an.

Die Aufwendungen unter dem Punkt „Teilhaushalt Finanzen“ steigen auf 687 000 Euro, das ist ein Plus von 54 000 Euro. Dem Teilhaushalt ist zu entnehmen, dass „der Bürgermeister erstmals ein eigenes Büro bekommt und ein Archiv eingerichtet wird, die Möbel wurden direkt beim Hersteller bestellt, um Kosten zu sparen“, sagte Herr. 15 000 Euro wurden dafür eingestellt.

Für die Gemeindestraßen sind 50 000 Euro vorgesehen. Für eine Neukalkulation der Friedhofsgebühren sind 2000 Euro eingestellt. Für den Unterhalt im Bereich Abwasser stehen 70 000 Euro im Plan, für das Leitungsnetz beim Frischwasser sind es 58 000 Euro.

Eigene Steuermittel in Höhe von 26 500 Euro muss Wittlingen für die Unterbringung von Asylsuchenden aufwenden, denn die Gesamterträge bei den Mieteinnahmen liegen bei 41 000 Euro, die Aufwendungen aber bei 67 500 Euro, was Herr sichtlich wurmte. „Die Gemeinde bekommt keinen Mietzuschuss, wenn ein Flüchtling zufällig nicht in der richtigen Leistungsabteilung des Landratsamts war, deshalb die Unterdeckung“, erklärte er.

Kredit für Erschließung des Neubaugebiets

Der Zuschussbedarf seitens der Gemeinde für den Kindergarten steht bei 176 000 Euro. Der Finanzhaushalt schließt mit einem Überschuss von 4600 Euro ab. Zudem erwirtschaftet die Gemeinde aus laufender Verwaltungstätigkeit einen Zahlungsmittelüberschuss von fast 127 000 Euro – das sei wichtig für die Liquidität, betonte Grün.

Die meisten Investitionen gehen mit 180 000 Euro in das Neubaugebiet Breitmatten – vor allem Planungs- und Erschließungskosten schlagen hier zu Buche, deshalb ist eine Kreditaufnahme in Höhe des genannten Betrags eingeplant. Auch 2021 soll für die Erschließungsplanung ein weiterer Kredit aufgenommen werden – mit dem Verkauf der Bauplätze aber werden die Darlehen dann wieder abgelöst.

„Falls sich der Haushalt positiv entwickelt, brauchen wir das Darlehen vielleicht gar nicht“, informierte Herr. 5500 Euro werden für ein Spielgerät auf dem Sportplatz angelegt, der Parkplatz am Sportplatz wird für 70 000 Euro neu erstellt und wie immer gibt es eine Reserve für Grunderwerb in Höhe von 20 000 Euro.

Der Schuldenstand der Gemeinde beläuft sich Ende 2020 voraussichtlich auf 980 000 Euro. Die Liquidität liegt bei 690 000 Euro.

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