Anlass sind die Internationalen Wochen gegen Rassismus. In deren Rahmen finden in der Stadt Lörrach vom 16. März bis zum 5. April insgesamt 35 Veranstaltungen statt, an denen 30 Organisationen und Einrichtungen beteiligt sind.
Im Rathausfoyer erzählt die Ausstellung „Wir sind Lörrach – Migration macht Stadt“ vom Ankommen.
Anlass sind die Internationalen Wochen gegen Rassismus. In deren Rahmen finden in der Stadt Lörrach vom 16. März bis zum 5. April insgesamt 35 Veranstaltungen statt, an denen 30 Organisationen und Einrichtungen beteiligt sind.
Zum Auftakt wurde am Montagnachmittag die Ausstellung „Wir sind Lörrach – Migration macht Stadt“ im Rathausfoyer eröffnet. Ganz neu ist sie nicht: Sie war im Herbst 2023 bereits im Dreiländermuseum zu sehen. „Wir wollten sie an einem Ort zeigen, der noch leichter zugänglich ist als das Museum“, legte Lars Frick, Fachbereichsleiter Kultur und Tourismus, bei der Eröffnung dar. Frick vertrat den krankheitsbedingt verhinderten Oberbürgermeister Jörg Lutz.
In der Ausstellung werden Menschen mit Migrationserfahrung porträtiert, die einen Beitrag zur Gestaltung des Stadtlebens in Lörrach leisten. Fotografiert wurden sie von Lucia Hofmaier. Drei der Porträtierten schilderten stellvertretend ihre Erfahrungen. Das war zum einen der Ladeninhaber Bassam Al Chalha, der im Jahr 2016 als 24-Jähriger aus Syrien nach Deutschland gekommen ist. „Die Menschen, die einen hier kennen, gehen dann auch bei einem einkaufen. Dann fühlt man sich durch die Unterstützung wie zu Hause“, sagte er, verhehlte aber gleichzeitig nicht, dass das Warten auf eine Arbeitserlaubnis und auf einen Platz in einem Sprachkurs durchaus zermürbend waren. Heute sei Deutschland seine Heimat, berichtete er. „Ich habe hier in Deutschland fast alles erreicht, was ich wollte“, legte der Familienvater dar und sagte: „Danke, Deutschland.“
Ähnliches schilderte Cecilia Salinas de Huber, die aus ihrem Heimatland Peru Anfang der 1990er-Jahre nach Lörrach kam und unter anderem im Kreistag engagiert ist. Eine Bekannte aus Großbritannien habe ihr damals den Tipp gegeben: Um vollständig integriert zu sein, brauche sie entweder einen Hund, ein Kind oder müsse in einen Verein eintreten, erinnerte sie sich schmunzelnd. Drei Jahre nach ihrer Ankunft in Lörrach habe sie mit verschiedenen ehrenamtlichen Tätigkeiten angefangen und wurde anschließend Mitglied im damaligen Ausländerbeirat der Stadt Lörrach.
Seit 1983 und damit von den drei Gesprächspartnern am längsten in Lörrach lebt Gülseren Deniz. „Ich habe den Leuten keine Wahl gelassen – ich bin einfach reingegangen und habe mitgemacht“, sagte sie im Gespräch mit Daria Bryzgalova vom Teilhabe- und Integrationsbeirat der Stadt Lörrach und der Integrationsbeauftragten der Stadt Lörrach, Inga Schwarz.
Ob der Zuspruch für die „Alternative für Deutschland“ (AfD) bei der Bundestagswahl sie beunruhige, wollte ein Besucher der Vernissage wissen. Die drei waren sich einig in ihrer Aussage, dass sie sich weniger um sich selbst als um ihre Kinder und Enkel sorgen würden. Aber: „Das ist unsere Heimat“, erklärten sie unisono.
Die Ausstellung ist während der Öffnungszeiten im Rathaus, Luisenstraße 16, zu sehen. Weitere Informationen: www.loerrach.de/Wochen-gegen-Rassismus.