Bieterverfahren haben zugenommen
Wolfgang Link von Link Immobilien erwartet wie seine Kollegen auch in diesem Jahr steigende Preise. So prognostiziert der Stuttgarter Makler bei den Bestandsimmobilien eine Preissteigerungsrate zwischen fünf und zehn Prozent. Das zurückliegende Jahr war aus seiner Sicht durch mehrere Trends gekennzeichnet: Während kleinere Immobilien oft von privat angeboten wurden, fanden hochwertige Immobilien öfter ihren Weg zum Makler als in den Jahren zuvor. Ein weiterer Trend: mehr Überregionalität im Verkauf. Außerdem hätten spezielle Vermarktungsarten wie das Bieterverfahren zugenommen, sagt Wolfgang Link. Aber auch das gab es 2016: Nicht alle Immobilien ließen sich zu jedem Preis verkaufen. So seien gerade bei Privatverkäufen während der Projektlaufzeit von bis zu neun Monaten teilweise mehrere Preisermäßigungen zu erkennen gewesen, hat der Makler beobachtet. Nachgefragt wurden auch bei Link Immobilien vorwiegend Zweibis Dreizimmerwohnungen. Ebenfalls erkennbar sei eine spürbar höhere Nachfrage bei familientauglichen Objekten im bezahlbaren Segment. Im Fokus waren hier vor allem Vierzimmerwohnungen, Doppelhaushälften oder Reihenhäuser bis 500.000 Euro.
Von einer schwierigen Objektbeschaffung bei hoher Nachfrage spricht auch Markus Lechler von Lechler Immobilien. Der Makler bestätigt auch die Erfahrung seiner Kollegen: Nicht alles wird verkauft. Wenn die Lage und der Preis nicht stimmten oder es sich um eine Problemimmobilie handelt, lasse sich das Objekt trotz der hohen Nachfrage nach Wohneigentum in Stuttgart nicht verkaufen. Chancen sieht er in der Region, in die diejenigen ausweichen, die sich die Landeshauptstadt nicht mehr leisten können. Sein Fazit: Die Grundstücks- und Objektbeschaffung werde auch in diesem Jahr darüber entscheiden, ob es für die Immobilienunternehmen ein gutes oder schlechtes Jahr wird.