„Wir verbinden mit der WohnraumAllianz viel Hoffnung und erwarten auch einen Paradigmenwechsel“, betont Michael Hennrich. Der Bundestagsabgeordnete ist Vorsitzender des Landesverbandes Württemberg von Haus & Grund. Trotz allem Optimismus ist er aber skeptisch, ob die Wirtschaftsministerin mit ihren Argumenten den Umweltminister wird überzeugen können, die hart erkämpften „Errungenschaften“ der novellierten Landesbauordnung zugunsten von mehr Wohnungen aufzuweichen.
Für Ottmar H. Wernicke befindet sich die Wohnraum-Allianz Baden-Württemberg deshalb auch am Scheideweg. „Kommt es zu keiner Einigung, werden wir vermutlich nicht mehr weitermachen“, zückt er schon mal die Gelbe Karte. Für die WohnraumAllianz wäre der Flurschaden erheblich. Mit über 100.000 Mitgliedern in Württemberg und weiteren 70.000 Mitgliedern des badischen Verbandes stellt Haus & Grund rund ein Fünftel aller Wohnungen im Land. Und weitere Mitglieder könnten folgen, wenn sich herausstellen sollte, dass die Wohnraum-Allianz eine reine Alibiveranstaltung ist. Dass es auch anders geht, zeigt die Einigung beim Thema Plausibilitätsprüfung. Danach können Gemeinden künftig Flä- chen, die im Flächennutzungsplan bereits ausgewiesen, aber nicht geeignet sind, bei akutem Wohnbauflächenmangel ohne umfassende Erhebungen und Nachweise gegen geeignete Flächen tauschen. Erfolgreich war die Allianz auch bei der Empfehlung für die Schaffung eines einheitlichen Förderprogramms. Das neue Förderprogramm „Wohnungsbau BW 2017“ wird insgesamt ein Volumen von 250 Millionen Euro haben – und damit deutlich mehr als bisher. Darunter fallen auch gut 180 Millionen Euro für die Mietraumförderung und gut 62 Millionen Euro für die Förderung selbst genutzten Wohnraums.
„Es gibt noch viel zu tun, bis die ersten Bewohner in die Wohnungen einziehen können, über die wir heute diskutieren“, sagt Ottmar H. Wernicke. Und da ist auch noch die „Dauerbaustelle“ Grunderwerbsteuer. „Wenn es nach uns geht, müsste sie deutlich reduziert werden.“ Zumindest in dieser Legislaturperiode scheint eine Erhö- hung vom Tisch, gibt sich Michael Hennrich optimistisch.