Tiefstand seit dem Jahr 2010
Im vergangenen Jahr war die Genehmigungszahl in Deutschland um knapp 17 Prozent auf den niedrigsten Stand seit 2010 gefallen. Die Behörden hatten gerade noch 215.900 neue Einheiten genehmigt. Allerdings gibt es auch noch einen Berg von rund 800.000 genehmigten und bislang nicht realisierten Wohnungen, den sogenannten Bauüberhang. Ein nicht unbeträchtlicher Teil könne zu den gegenwärtigen Bedingungen nicht finanziert werden, mutmaßt die Branche und fordert einen genauen Check der Statistik, deren neueste Zahlen am Freitag kommender Woche veröffentlicht werden sollen.
Rückenwind für Bauministerin
Mehr neue Wohnungen sind auch das erklärte Ziel der neuen Bundesregierung. Die neue Bundesbauministerin Verena Hubertz hat mit den Genehmigungszahlen schon vor ihrem Amtsantritt etwas Rückenwind erhalten. Die SPD-Politikerin hat für die ersten 100 Tage ihrer Amtszeit angekündigt, einen "Wohnungsbau-Turbo" anzuwerfen.
Unter dem Motto "Tempo, Technologie und Toleranz" will Hubertz Genehmigungsverfahren beschleunigen, moderne Bauweisen voranbringen und die Ausweisung von mehr Bauland ermöglichen. Tim-Oliver Müller vom Hauptverband der Bauindustrie vernimmt das gerne: Bislang hätten die Behörden beim Bauen zu genaue Vorgaben gemacht, was nicht zu größtmöglicher Produktivität geführt habe. Die Industrie sei bereit, kostengünstige Lösungen zu entwickeln und umzusetzen.