Wolf und Weide FDP-Politiker bei Naturpflegeverein Brandenberg-Fahl

MT
Rita Lorentz (2.v.l.) mit Christoph Hoffmann (2.v.r.). Foto: zVg

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Christoph Hoffmann besuchte den Naturpflegeverein Brandenberg-Fahl.

„Offene Landschaft, artenreiche Weiden in Abwechslung mit Wäldern – der Südschwarzwald ist eine attraktive Region und lebt vom Tourismus“, heißt es in der Pressemitteilung des FDP-Abgeordneten. Deshalb sei es auch richtig, dass Maßnahmen zur Freihaltung der Landschaft gefördert werden. Das sei das gemeinsame Fazit des Bundestagsabgeordneten Christoph Hoffmann und Vertretern des Naturpflegevereins Brandenberg-Fahl. Der Abgeordnete besuchte den Verein, der im Sommer sein 30-jähriges Bestehen feierte, mit seiner Vorsitzenden Rita Lorentz.

„Der rührige Naturpflegeverein leistet hier seit vielen Jahren enorm vieles zugunsten des Landschaftsbildes“, heißt es in der Mitteilung weiter. Doch die Zeiten würden zunehmend herausfordernder. Auch für die 35 Geißen des Vereins, die 18 Hektar Steillagen beweiden, müssten vor den sich mehrenden Wolfsangriffen geschützt werden. Doch die Maßnahmen seien immens aufwendig und würden im Zweifel nicht helfen.

„Den günstigen Erhaltungszustand der Wolfspopulation muss Deutschland an die EU melden“, so die Forderung der Vorsitzenden Lorentz. Erst wenn das EU-Gesetz geändert sei, könne der Wolf in das Jagdrecht aufgenommen und der Schutzstatus des Wolfs aufgehoben werden.

Die Sorgen, dass die ersten Wolfsrudel hier sesshaft werden, seien groß. Und dann gehöre die hier typische offene Landschaft der Vergangenheit an.

„Weidetierhaltung und Wolf sind nicht vereinbar“, wird Hoffmann zitiert. Und weiter: „Die Landesregierung Baden-Württemberg sollte auf entsprechende Ausnahmen nach dem EU-Recht hinwirken. Denn das EU-Recht wird den Verhältnissen nicht gerecht, die regionalen Gegebenheiten müssen stärker berücksichtigt werden.“ Hoffmann kenne als Jäger diese Problematik. Zahlreiche Gespräche aus der Vergangenheit bestätigen die Aussagen des Naturpflegevereins. „Zahlen zeigen, dass die Ausgaben pro existierendem Wolf in Baden-Württemberg bei rund fünf Millionen Euro liegen, das ist doch völlig unverhältnismäßig.“ Lorentz beklagt die zunehmenden bürokratischen und nicht zielführenden Auflagen, die es kompliziert machen, an Fördergelder zu gelangen.

„Blümchen zählen wird zur Vorschrift. Die Politik muss das Mikromanagement in den Förderprogrammen endlich beenden“, fordert Hoffmann Mal. „Das Mindset muss sich grundlegend ändern. Der Weg muss dahin gehen, wie Verwaltungen solchen Initiativen helfen können und dann unterschriftsreife Förderanträge bereitstellen.“ Lorentz wäre heilfroh für eine pauschale Vergütung für landschaftspflegerische Arbeiten: „Wie lange wir solche Aufgaben ehrenamtlich und gemeinnützig stemmen können, ist fraglich.“

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