Zell Ab April fließt das Latschari-Bier in Zell

Uli Merkle
Wirt Mike Kiefer mit seinem selbstgebrauten „Krone-Bräu“ Foto: Uli Merkle

Das neue „Brauhaus zur Krone“ in Zell eröffnet am 1. April am Latschariplatz. Dort können die Gäste durch einen Glasboden in der Gaststätte beim Bierbrauen zuschauen. Wir haben mit Wirt Mike Kiefer einen Blick hinein geworfen.

Noch wuseln die Handwerker im ganzen Haus herum. Aber am 1. April ist es soweit: Dann fließt das erste selbstgebraute Bier zur Eröffnung des neuen „Brauhaus zur Krone“ aus dem Zapfhahn. Nach der Schließung der letzten Zeller Brauerei im Jahr 1920 werden künftig wieder Zeller Biere gebraut: Ein Hefeweizen und ein naturtrübes Pils. Das neue „Latschari Bräu“ aus der Krone gibt mit seinem Namen auch gleich den Ort der Brauerei an, nämlich das Zentrum des Zeller Städtli am Latschariplatz.

Wechselvolle Geschichte

Das Gasthaus Krone hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Es existiert spätestens seit 1710, hatte aber wohl nie eine eigene Brauerei. In Zell gab es neben der Montfortschen Brauerei, die mehrere Gasthäuser belieferte, die kleineren Gasthausbrauereien im Hirschen und Ochsen. Als letztes stellte die Gasthausbrauerei im Ochsen 1920 ihren Betrieb ein.

Die Krone im Jahr 1910. Foto: Uli Merkle

Nachdem Mike Kiefer, Eigentümer des Hotel-Restaurants Löwen, 2021 zusammen mit zwei weiteren Käufern das leerstehende Gasthaus Krone erwarb, baute er es sukzessiv zum neuen Gastronomiebetrieb „Brauhaus zur Krone“ aus. Dabei achtete er auf eine schonende Vorgehensweise, so dass möglichst viel Substanz des historischen Gebäudes erhalten blieb. Dadurch ist jetzt eine urgemütliche Gaststätte im rustikalem Stil entstanden, in der teilweise die alten Bruchsteinmauern freigelegt wurden und die über 300 Jahre alten Decken- und Stützbalken sichtbar sind. Wie Mike Kiefer erzählt, waren einige Balken und Holzelemente nicht mehr verwendbar, da sie durchgefault waren. Diese wurden durch Altholz ersetzt, das man aus dem Abrissmaterial einer alten Scheune geborgen hat. Trotz dem historischen Ambiente, dass das neue Brauhaus nun bietet, sind die Küche, die Haustechnik und die Sanitäranlagen auf dem neusten Stand.

Blick auf die Brauanlage

Die Glasböden in der Gaststätte ermöglichen den Gästen die Sicht auf die Brauanlage im Keller. Mit dem Brauen der ersten Biere hat der Brauer Pirmin Vollmar bereits vor Wochen begonnen. Denn der Brauprozess dauert je nach Biersorte drei bis fünf Wochen. Erst dann kann das fertige Bier in Fässer abgefüllt und gezapft werden. Die Brauanlage ist so ausgelegt, dass pro Woche Tausend Liter Bier gebraut werden können.

Als Relikt der ehemaligen Krone ziert die alte Stammtischlampe den Gastraum. Es ist eine Reminiszenz an den legendären Altkronenwirt Hermann Döbele, der die Gaststätte zusammen mit seiner Frau Anneli von 1946 bis 1980 führte. Die Lampe zeigt über zwei Lampenschirmen Hermann Döbele als geschnitzte Holzfigur.

Das ehemalige Nebenzimmer ist nun eher wie ein Hinterhof gestaltet. Die großzügigen bodentiefen Fenster, der Steinboden und die als Stehtische genutzten Weinfässer vermitteln fast den Eindruck, man stünde im Freien.

Die eigenen Biere werden in eigens für das „Latschari Bräu“ hergestellten Steinkrügen serviert.

Rustikale Speisen

Das Speisenangebot unterstreicht die rustikal-gemütliche Atmosphäre: einfache, aber raffinierte Gerichte. wie den „Gresger Rote“, der legendäre Wurstsalat nach Gresger Originalrezept oder ein „Drilängplättli“, eine Platte mit Hausmannskost wie Speck, Bauernwürsten, Käse und Hausmacherwurst. Als warme Gerichte werden Bierrouladen oder Weißwürste angeboten. Auch ein vegetarisches Gericht bietet die Kronenküche. Das Brot wird exklusiv für das Brauhaus von der Bäckerei Schauer in Atzenbach gebacken. Als Dessert wird Apfelstrudel mit – wie will es anders sein – Biereis serviert.

Die Eröffnung

Am Samstag, den 1. April, öffnet das „Brauhaus zur Krone“ um 11 Uhr. Ab 11.30 Uhr spielt die Stadtmusik Zell zum Frühschoppenkonzert. Nachmittags unterhält die „Bloskapelle Mengmol“ mit böhmisch-mährischer Blasmusik.

Öffnungszeiten: dienstags bis freitags von 15.30 bis 24 Uhr, samstags ab 10.30 Uhr. An jedem ersten Sonntag im Monat ist zum Frühschoppen von 10.30 bis 15 Uhr geöffnet. Ansonsten ist sonntags und montags Ruhetag.

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