Zell Die Brücke in Atzenbach wird saniert

Christoph Schennen
Die Brücke in Atzenbach wird saniert. Foto: Schennen/Schennen

Der Zeller Gemeinderat beschließt den Beitritt zum „Gemeinsamen Gutachterausschuss“. Unmut gibt es darüber, dass die Spielgeräte im Stadtpark nicht aus Holz und damit nicht nachhaltig sind.

Der Gemeinderat Zell hat einstimmig beschlossen, dass die Stadt dem „Gemeinsamen Gutachterausschuss Lörrach-Wiesental“ beitritt. Dieser hat unter anderem zur Aufgabe Bodenrichtwerte zu ermitteln und dazu die erforderlichen Daten zu sammeln. Zudem erstellt er Gutachten von bebauten und unbebauten Grundstücken.

Für den Betrieb der Geschäftsstelle des Ausschusses zahlt die Stadt Zell (wie jede teilnehmende Gemeinde) zukünftig 3,70 Euro pro Einwohner. Wolfgang Sach, Teamleitung Gutachterausschuss Verwaltungsgemeinschaft Lörrach-Inzlingen, beantwortete die Fragen der Räte.

Matthias Kiefer (CDU) wünscht regelmäßige Informationen über den Ausschuss. Sach entgegnete ihm, es sei möglich, mitzuteilen, wann der Ausschuss tage, aber nicht üblich, dass er Gremien über seine Beschlüsse unterrichte. Auch er selbst habe keine Kenntnisse von Gutachteraufträgen. Erwin Vollmer ergänzte, der Ausschuss sei zur Verschwiegenheit verpflichtet. Thomas Kaiser (SPD) fragte, was ein Gutachten koste, wenn ein Immobilienbesitzer sein Haus schätzen lassen wolle. „Der Bürger zahlt eine wertabhängige Gebühr“, erklärte Sach. „Hat das Gebäude beispielsweise einen Wert von einer halben Million Euro, liegt die Gebühr bei 1500 bis 2500 Euro.“ Ziel des Ausschusses sei es laut Sach, kostendeckend zu arbeiten, der Kostendeckungsgrad liege derzeit aber „nur“ bei 85 Prozent. Denn manche Gutachten, zum Beispiel für das Sozialamt, könne man nicht in Rechnung stellen.

Sanierung der Brücke

Einstimmig entschieden wurde die Auftragsvergabe für die Sanierung der Brücke an der Freiatzenbacher Straße. Eine Firma aus Eimeldingen erhielt den Zuschlag für fast 160 000 Euro. Bauamtsleiter Jörg Schmidt erklärte, die Brücke habe Asphaltschäden, Risse und Schäden an den Bordsteinen. Nach einer Brückenprüfung im August riet das mit der Prüfung beauftragte Ingenieurbüro diese Schäden zu beseitigen. Während der Bauzeit sollen die Einschränkungen für den Verkehr minimal gehalten werden, so Schmidt.

Dynamische Zeitanzeigen

Der Rat hat sich auch mit dynamischen Zeitanzeigen am Bahnhof befasst, welche die SPD beantragte. Der Gemeinderat entschied einstimmig, dass im Zuge der Sanierung des Bahnhofvorplatzes dynamische Zeitanzeigen aufgestellt werden sollen. Zuschüsse für die Installation sollen im Rahmen des Förderantrags zur Neugestaltung des Bahnhofsumfelds beantragt werden. Geplant ist der Umbau für 2025. Sollte sich der Umbau verzögern, will der Rat noch einmal darüber debattieren, ob das Display nicht doch früher aufgestellt werden soll.

Fair Trade-Zertifizierung

Hannelore Vollmer (FW) fragte, ob die Stadt beabsichtige, sich als „Fair Trade Town“ zu zertifizieren. Peter Lepkojis, Leiter des Hauptamts, sagte, der Aufwand dieser Zertifizierung sei seiner Meinung nach höher als der Nutzen. Er hält eine Nachhaltigkeitsstrategie für viel wichtiger. Zu dem Thema solle ein Workshop oder eine Klausursitzung stattfinden, schlug er vor. Jannik Sprich (Bürgerforum) wünscht sich eine Zukunftswerkstatt, die eine Nachhaltigkeitsstrategie für die nächsten Jahrzehnte erarbeiten solle.

Spielgeräte

Um Nachhaltigkeit ging es auch bei der Beschwerde von Paul Hailperin (Grüne). Er findet es schlecht, dass die jüngst aufgestellten Spielgeräte im Stadtpark aus Plastik seien. Durch Abrieb und Bruchstücke gerate Mikroplastik in die Umwelt, befürchtet er. Es sei umweltfreundlicher, wenn die Spielgeräte aus Holz seien.

Matthias Kiefer entgegnete ihm, die Spielgeräte habe der Bürgerverein bezahlt. Das Budget für das Projekt habe nicht ausgereicht für hölzerne Geräte.

Teure Nachhaltigkeit

Bauamtsleiter Jörg Schmidt wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass für die Außenanlage an der Gottfried-Fessmann-Straße Holzgeräte angeschafft werden sollen. Wenn die Angebote für die Spielgeräte vorlägen, werde sich zeigen, ob die Stadt sich die Spielgeräte leisten könne. Bürgermeister Peter Palme sagte, wenn die Stadt bei Spielgeräten auf Nachhaltigkeit setze, könne sie womöglich nur ein statt zwei Spielgeräte anschaffen.

Stadträtin Claudia Dolzer (SPD) warf ein, es ließen sich keine nachhaltigen Projekte mehr realisieren, wenn eine möglichst billige Bauweise wichtiger sei als die Nachhaltigkeit des Vorhabens.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading