Zell Ermittlungen gegen Jugendbetreuer eingestellt

Verena Wehrle
Viel Solidarität zeigten die Bürger mit dem Jugendbetreuuer nach seiner Entlassung. Foto: /Hans-Jürgen Hege

Die Vorwürfe gegen den Mitarbeiter der Stadt Zell haben sich nicht bestätigt.

Die Ermittlungen gegen den ehemaligen städtischen Mitarbeiter des Jugendzentrums (JUZ) und der Kita in Zell sind eingestellt. Die Vorwürfe gegen ihn wegen sexueller Übergriffe haben sich nicht bestätigt, wie nun die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen auf Nachfrage informiert.

Keinen Tatverdacht gegen den Jugendbetreuer

Gegen den städtischen Mitarbeiter hatte es Vorwürfe wegen sexueller Übergriffe an Kindern und an einer weiblichen erwachsenen Person gegeben. „Die durchgeführten Ermittlungen haben keinen hinreichenden Tatverdacht ergeben, weshalb das Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung eingestellt wurde“, schreibt Rahel Diers, Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft, nun auf Anfrage. Sie bezieht sich dabei auf die vorgeworfenen sexuellen Übergriffe gegenüber einer erwachsenen Frau.

Bereits im vergangenen Oktober hatte die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen das Ermittlungsverfahren wegen des Vorwurfs des sexuellen Missbrauchs von Kindern eingestellt. Denn auch hier hatten die Ermittlungen keinen Tatverdacht ergeben.

Viel Solidarität von Eltern und Jugendlichen

Der Fall hat für Aufregung in der Schwanenstadt gesorgt. Denn der Jugendbetreuer, der über zehn Jahre in JUZ und Kita gearbeitet hatte, war bekannt und beliebt. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe hatte die Stadt ihm fristlos gekündigt. Dies stieß auf viel Gegenwind.

Es folgte großer Widerstand von Eltern und Jugendlichen, aber auch von Gemeinderäten. Mit Plakaten und Bannern zeigten sie ihre Solidarität mit dem Mitarbeiter. Im Gemeinderat am 27. Juni 2022 gab es dazu hitzige Diskussionen und eine einstündige Sitzungsunterbrechung. „Sie haben eine Existenz zerstört“, schimpfte damals ein Vater. Gemeinderäte und auch Eltern waren damals der Meinung, dass auch eine Freistellung bis zur Klärung des Falls ausgereicht hätte. Bürgermeister Peter Palme aber sah das anders.

In einer weiteren Sitzung des Gemeinderats im September 2022 kam das Thema erneut auf den Tisch, wobei sich SPD-Stadträtin Claudia Dolzer über die fristlose Kündigung ärgerte und über die Tatsache, dass seitdem auch das Jugendzentrum geschlossen ist. Seit 1. Februar hat das JUZ nach der langen Pause mit einer neuen Leitung wieder geöffnet und wird nun von der Caritas betreut (wir berichteten).

Jugendliche halten die Treue

Nach Informationen des Markgräfler Tagblatts pfelgen viele Jugendliche aus Zell immer noch regen Kontakt mit dem ehemaligen Jugendbetreuer und besuchen ihn regelmäßig. Er selbst lebt zurückgezogen in Zell.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading