Zell Fessmann & Hecker: Viele Visionen für Industrie-Areal

Verena Wehrle
Josef Spiegelhalter und Thilo Fessmann haben viele Ideen für das Areal von Fessmann & Hecker. Foto: /Verena Wehrle

Das Fessmann & Hecker-Gelände soll ein Zukunftsstandort werden. Josef Spiegelhalter zieht mit seiner Elektrotechnik-Firma gerade ein. Am Tag der offenen Tür am Donnerstag präsentieren er und Thilo Fessmann sowie die Stadt ihre Ideen für das Gebäude.

Nachdem bei Zellaeorosol im Juli die letzte Spraydose gefüllt und die Produktion eingestellt wurde (wir berichteten), soll nun dem Areal von Fessmann & Hecker neues Leben eingehaucht werden. Die Fabrikhallen und Bürogebäude sollen vermietet werden. Was genau hier geplant ist, stellt Mit-Eigentümer Thilo Fessmann bei einem Tag der offenen Tür am Donnerstag, 12. Oktober, vor.

Unsere Zeitung hat er bereits schon vorher zu einem Rundgang auf dem Gelände eingeladen und dabei die Visionen erläutert. Thilo Fessmann gehört zur fünften Generation der Unternehmerfamilie – er und seine Schwester möchten das Gebäude auch für die nächste Generation erhalten. Deswegen kam nur die Vermietung in Frage, wie er betont.

Elektrofirma beim Einzug

Einen Mieter hat Fessmann bereits gefunden, der sich sogar selbst bei ihm gemeldet hat: Josef Spiegelhalter. Schon seit Längerem sei er auf der Suche gewesen, da sein bisheriges Ladengeschäft zu eng wurde, erzählt er. Seine Elektro-Firma zieht gerade ein und zwar komplett, das Lager, das Ladengeschäft alles wird im ehemaligen Laborgebäude ausreichend Platz finden. „Der Standort ist ideal“, schwärmt er.

Markthalle und Reparatur

Doch Spiegelhalter möchte noch viel mehr als nur Mieter sein. „Ich möchte das alte Backsteingebäude wieder zum Leben erwecken“, erzählt er. „Das hat so einen Charme“, kommt er ins Schwärmen. Eine Naturpark-Markthalle mit regionalen Produkten etwa von Landwirten oder auch mit Kunsthandwerk schwebt ihm vor. Die Nachhaltigkeit sei ihm dabei extrem wichtig. Dass dort ein Elektro-Reparaturcafé unterkommt, sei auf jeden Fall klar. Hier könnten die Bürger ihre kaputten Elektrogeräte zum Reparieren bringen.

Blick in das Backsteingebäude. /Verena Wehrle

„Ich bin mir sehr sicher, dass man da was Schönes draus machen kann“, sagt Spiegelhalter mit Blick auf den über 100 Jahre alten Hochbau der damaligen Fessmann & Hecker-Textilfabrik. „Und auch das Bahnhofsumfeld mausert sich immer mehr heraus“, wirbt Fessmann für den Standort.

Neben Spiegelhalter gebe es bereits einen weiteren Mietinteressenten. Doch immer noch habe es jede Menge Platz in dem Gebäude. Deswegen lädt Fessmann auch zum Tag der offenen Tür ein, wo sich weitere Interessenten informieren können. Die Mietpreise von 3,50 bis fünf Euro pro Quadratmeter seien erschwinglich, betont der Unternehmer. Das Areal bietet eine Lagerhalle mit 1400 Quadratmetern mit drei Ladetoren und -rampen, Produktionsbereiche in verschiedenen Größen von 250 bis 1000 Quadratmetern sowie bereits eingerichtete Büroflächen auf zwei Etagen von 20 bis 45 Quadratmetern. Auf rund 3000 Quadratmetern befinden sich auch jede Menge Parkflächen, etwa für Mitarbeiter oder Kunden. Dass alle Einheiten auch unterteilt werden können, betont Fessmann. Schließlich möchte nicht jeder über Tausend Quadratmeter mieten.

Auch könne er sich vorstellen, dass in dem Gebäude ein Coworking-Space eingerichtet werden kann, sich also mehrere Selbstständige oder Unternehmer oder auch Handwerker aus verschiedenen Sparten hier zum gemeinsamen Arbeiten einrichten und austauschen können.

Restbestände von Zellaerosol. /Verena Wehrle

Klimaneutral und grün

Ein wichtiges Anliegen sei auch für ihn die Nachhaltigkeit: Die Flächen sollen regional, grün und klimaneutral sein. Wasserkraft für Stromerzeugung ist auf dem Areal vorhanden, der Nahwärmeanschluss soll bis Januar erfolgen und die Flächen auf den Gebäuden haben großes Potenzial für Fotovoltaik. „Das Ziel ist, dass der Industriepark mehr Strom erzeugt als er verbraucht“, betont Fessmann.

Und zudem erwähnt er immer wieder die großen Flächen an den Fassaden, die die gewerblichen Mieter für Werbung nutzen könnten.

Tag der offenen Tür

Das Programm:
am Donnerstag, 12. Oktober, ab 14.30 Uhr. 15 Uhr: Historie und Zukunft des Objektes – Präsentation von Thilo Fessmann, 15.10 Uhr: Wirtschaftsstandort Zell, es spricht Wirtschaftsförderer Peter Lepkojis der Stadt Zell, 15.20 Uhr: Mein Nutzen, meine Vision des Standortes – Josef Spiegelhalter erzählt. 15.30 Uhr: Besichtigung des Objekts, anschließend Einladung zum lockeren Netzwerken mit Bewirtung durch den Löwenwirt Mike Kiefer.

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