Trotzdem fallen hohe Kosten für die Tierunterhaltung an, wie Mikat erwähnt: „Mehrere tausend Euro jährlich alleine an Futterkosten.“ Einen Teil kann das Wildgehege durch den Verkauf von Wildbret selbst aufbringen, wenn zum Beispiel die Jährlinge herausgenommen werden, damit der Bestand nicht zu groß wird. Nicht jedes Tier kann in andere Tiergehege wie jenes in St. Blasien vermittelt werden. Also braucht es auch Benefizveranstaltungen, um Spendengelder zu akquirieren. Palme erinnert an ein Benefizkonzert mit dem Schwarzwaldverein vor zwei Jahren, als das Grillen zu „Wildsaumusik“ immerhin einen kleinen vierstelligen Betrag einbrachte. Jetzt bereitet das Markus-Pflüger-Heim eine Postkartenaktion mit netten Tiermotiven vor, die im Tourismusbüro verkauft werden sollen.
Mit dem Bürgerverein Zell hat das Wildgehege einen potenten Partner an seiner Seite, der der Anlage in den letzten zehn Jahren 5000 Euro gespendet hat.
„Für uns ist das Wildgehege eine feste Institution in Zell“, kündigt zweiter Vorsitzender Uli Merkle seine weitere Unterstützung an. Nicht zufällig sei Gustav Strohmeyer der erste Träger des Hans-Fräulin-Ehrenpreises gewesen. Das Wildgehege sei doch dessen Wohnzimmer gewesen, erinnert Merkle. Jetzt soll das Gehege durch einen Rundwanderweg mit Naturlehrpfad noch besser angebunden werden. Vielleicht wird eines Tages der Wunsch des Bürgermeisters noch Wirklichkeit, auf einem städtischen Grundstück gleich nebenan noch ein Wildgehege für Gämsen zu schaffen. Die Bergziegen sind am Belchen heimisch und sollen ihren Weg bisweilen sogar bis nach Zell finden, beteuert Peter Palme.
Besucher, die mit ihren Fragen oder Futter zum Gehege kommen, finden dort an jedem Vormittag von 8.30 bis 12.30 Uhr Ansprechpartner vor Ort, die gerne Auskunft geben. Der Eintritt zum Wildgehege ist frei.