Zell im Wiesental 30-Meter-Mast für gute Verbindung

Markgräfler Tagblatt
Erhält Gresgen bald einen Funkmast? Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat Zell: Sportplatz in Gresgen als Standort empfohlen / Kritiker sammeln Unterschriften

Der Zeller Gemeinderat empfiehlt potentiellen Mobilfunkanbietern den Gresger Sportplatz als Standort für einen Funkmast für die beiden Ortsteile Adelsberg und Gresgen. Vor und nach dieser einstimmigen Entscheidung in der Sitzung am Montagabend kam es zu einer angeregten Diskussion über die Thematik.

Von Peter Schwendele

Zell. Interesse zeigten in jüngster Vergangenheit die Firmen Telekom und Vodafone. Eine Vertreterin des TÜVs, der für Vodafone tätig ist, war kürzlich in Gresgen und prüfte mögliche Standorte, wobei sie deren zwei für tauglich erachtete. Beim Sportplatz ist nun ein rund 30 Meter hoher Mast angedacht, der neben Gresgen auch den Nachbarort Adelsberg mit Mobilfunk versorgen kann.

Positiv beurteilte Bürgermeister Peter Palme diese Entwicklung. Zum einen sei das Telekomnetz in Gresgen uralt und werde nicht mehr gewartet, zum anderen habe man einen sehr schlechten Mobilfunkempfang. Insgesamt konstatierte Palme, selbst als Einwohner betroffen, einen „Zustand wie im letzten Jahrhundert“. Insbesondere wegen der Rettung in Notfällen sei eine Verbesserung dringend erforderlich, zumal jüngst auch die letzte Notrufsäule in Gresgen abgebaut wurde, wie Ortsvorsteher Peter Eichin berichtete. „Sicherheit muss vorgehen“, meinte Eichin, weswegen sich auch der Ortschaftsrat vergangene Woche einstimmig für die Erstellung eines Mobilfunkmasts ausgesprochen habe.

Allerdings gibt es im Ort auch Widerstand gegen das Vorhaben, wie ein in den jüngsten Tagen in Umlauf gebrachtes Flugblatt belegt. In diesem wird die Notwendigkeit des Ausbaus in Frage gestellt und darauf hingewiesen, dass man beispielsweise mittlerweile auch das französische Netz nutzen könne. „Wir möchten kein Mobilfunkmast in Gresgen...muss man denn bis ins letzte Eck erreichbar sein“, heißt es unter anderem in dem Schreiben, das von rund 40 Gresgern unterzeichnet wurde.

Heiko Schöne, einer der Initiatoren, erklärte in der Bürgerfragestunde seine Haltung. Das Thema sei zu schnell abgehandelt worden und er habe eine Plattform bieten wollen, auf der sich auch Kritiker äußern konnten. Man müsse hinterfragen, ob es wirklich sinnvoll sei, dass man in Zukunft ununterbrochen von den Antennen eines 30 Meter hohen Funkmasts bestrahlt werde.

Bürgermeister Palme hatte sich zuvor von diesem Flugblatt „geschockt“ gezeigt; dieses sei an „Ignoranz und Dekadenz“ nicht zu überbieten. „Es gibt einige, die meinen, sie können nach Gresgen ziehen, hinter dem Mond leben und eine dicke Lippe riskieren“, übte der Rathauschef harsche Kritik. Er könne den Inhalt des Schreibens nicht ernst nehmen, doch die Tatsache, dass 40 Leute unterschrieben haben, gebe ihm sehr zu denken.

Palme forderte die Unterzeichner auf, ihm die Kündigungsverträge für ihre Handys zu zeigen; erst dann könne er die Kritik ernst nehmen. Die Haltung der Kritiker passe zur aktuellen Stimmung in Zell: „Wir verhindern alles.“ Er sei dagegen mit dem Auftrag angetreten, Zell ein bisschen moderner zu machen.

Ortsvorsteher Eichin konstatierte, dass eine klare Mehrheit der Gresger offenbar nicht gegen das Vorhaben sei.

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