Koch hat sich mit seinem aus sieben Mitarbeitern bestehenden Team selbstständig dafür entschieden, das Prozedere in Zell durchzuführen, nachdem schnell klar war, dass die Abstrichstelle in Rheinfelden hoffnungslos überlastet ist. „Wir haben auch schon für andere Arztpraxen in der Umgebung Abstriche gemacht“, berichtet der Zeller Arzt. Andernorts im Land würden Abstrichstellen etwa in Tiefgaragen angeboten.
Gut versorgt mit Schutzmaterialien
Mit der Ausstattung für die Abstrichtätigkeit ist Andreas Koch derzeit zufrieden: „Wir sind ordentlich versorgt.“ Gekümmert hat sich der Arzt allerdings weitestgehend selbst darum. Über eine Apotheke habe man frühzeitig Schutzanzüge besorgen können und vorgestern sei es gelungen, aus dem Großhandel den Bestand von Schutzanzügen und Schutzhauben aufzustocken, so dass dieser wohl zumindest bis Ostern ausreichend sei.
Auch Mundschutz sei ausreichend vorhanden, so Koch, der darauf hinweist, dass Mundschutzmasken auch recycelt werden können, wenn sie heiß gewaschen werden.
Neben Abstrichtätigkeit geht der normale Praxisbetrieb weiter
Neben der Abstrichtätigkeit geht natürlich auch der normale Praxisbetrieb weiter. Die Routinepatienten werden wie gehabt in der Praxis selbst betreut, wo keinerlei Ansteckungsgefahr besteht. Für Menschen mit Infektionssymptomen findet in den Räumen der ehemaligen Wiesentalklinik eine Notfallsprechstunde statt, in der das Praxisteam mit Schutzmasken und Handschuhen agiert.
Insgesamt hat der Zeller Arzt den Eindruck, dass die Menschen in der Schwanenstadt vernünftig mit der allgemeinen Situation und auch mit der Tatsache, dass in Zell bisher sieben Coronafälle nachgewiesen sind, umgehen. Hamsterkäufe seien weitgehend ausgeblieben. „Das Wichtigste ist und bleibt das gründliche Händewaschen und soweit als möglich das Vermeiden von sozialen Kontakten“, bekräftigt der Mediziner.
Auffällig sei indes, dass die jüngere Generation am fahrlässigsten mit der Situation umgehe und sich am wenigsten an die Vorgaben der Behörden halten. Am dringlichsten sei es, die ältere Generation zu schützen, bei der die Sterberate aufgrund einer Coronavirusinfektion am höchsten ist. Sinnvoll könnte es nach Meinung des Arztes beispielsweise sein, für diese Personengruppe eine bestimmte Tageszeit freizuräumen, in der ausschließlich sie einkaufen gehen kann.
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