Zell im Wiesental Ärztliche Versorgung bleibt Sorgenkind

Markgräfler Tagblatt
Das Bürgerforum hat in Sachen Ärzteversorgung nach wie vor großen Gesprächsbedarf.Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Kommunalpolitik: Bürgerforum Zell legt den weiteren Kurs fest

Zell. Vor eineinhalb Jahren ist das damals neu gegründete Bürgerforum Zell als drittstärkste Fraktion in den Gemeinderat eingezogen. Mittlerweile sind die vier Stadträte tief in die politische Arbeit eingestiegen und das Bürgerforum hat sich mit Projektgruppen, Orga-Team und künftig auch einem Strategieteam eine funktionierende Struktur gegeben. In ihrer jüngsten Sitzung erörterten die Mitglieder Themen und Schwerpunkte, heißt es in einer Pressemitteilung.

Ein Sorgenkind bleibt für das Bürgerforum die ärztliche Versorgung. Bereits vor einem Jahr hatte die Fraktion einen Antrag zur Gründung eines Runden Tisches zum Thema Ärztemangel eingereicht. Das Konzept: Teilnehmer aus verschiedenen Bereichen sollen gemeinsam Strategien entwickeln, um die medizinische Versorgung in der Schwanenstadt zu sichern. Auf Unverständnis stößt daher beim Bürgerforum, dass die Verwaltung den Antrag bisher nicht auf die Tagesordnung des Gemeinderats setzte.

Lediglich ein Hausarzt praktiziert derzeit noch in Zell. „Auch wenn in der früheren Praxis Poland ein Nachfolger oder eine Nachfolgerin antritt, sind wir mit Engpässen konfrontiert“, so Fraktionsvorsitzender Bernhard Klauser.

Kritik erntete der Entscheidungsprozess für das neue „Corporate Design“, also den Markenauftritt und vor allem das künftige Logo der Stadt. In der jüngsten Gemeinderatssitzung hatte das Organisationsteam aus Bürgerverein und Stadtverwaltung vier Logo-Varianten zur Abstimmung vorgelegt. „Die eigentlich vorgesehene Beteiligung der Bürger ist hier gestoppt worden“, bemängelt das Bürgerforum in der Pressemitteilung. Dies, obwohl sich Bürger bereits in verschiedenen Veranstaltungen mit Ideen eingebracht und auch für die künftige Mitarbeit in Arbeitskreisen bereit erklärt hätten. „Unsere Fraktion hätte sich zudem eine größere Auswahl an Vorschlägen gewünscht“, so Stadtrat Jannik Sprich.

Barrierefreiheit und Behindertengerechtigkeit in der Stadt standen von Beginn an auf der Agenda des Bürgerforums. Unter diesem Blickwinkel soll demnächst eine Begehung der Innenstadt stattfinden. „Wir möchten gezielt Stellen aufzeigen, die für Menschen mit eingeschränkter Mobilität ein Problem darstellen“, betont Birgit Wilhelm vom Bürgerforum als selbst Betroffene.

Im Frühjahr will das Bürgerforum eine Waldbegehung organisieren. Der Vorschlag stammt von Marianne Ruh, die bei Wanderungen mit dem Schwarzwaldverein vermehrt auf vermüllte und beschädigte Stellen im Wald gestoßen ist.

„Mitreden, mitdenken, mitgestalten“, so lautet weiterhin das Motto im Bürgerforum Zell. „Wer sich daran beteiligen will, ist bei uns willkommen“, sagt Bernhard Klauser.

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