Zell im Wiesental Atzenbach wünscht sich Familien

Paul Berger
„Wir hoffen, dass es Familien mit Kindern sind, die kommen werden“, so Ortsvorsteher Bernhard Karle. (Symbolbild) Foto: Archiv

Ortschaftsrat: Unterbringung von Flüchtlingen abgesegnet. /Zuhörer äußern Befürchtungen.

Zell-Atzenbach - Nach dem einstimmigen Votum des Ortschaftsrats, die Unterbringung von Flüchtlingen in den „Walliser-Häusern“ in Atzenbach zu ermöglichen, zeigten sich sowohl Bürgermeister Peter Palme als auch Stadtbaumeister Jörg Schmidt sichtlich erleichtert.

Mit ihrer Entscheidung am Dienstagabend folgten die Räte weitgehend den vorgetragenen Argumenten der Stadtverwaltung, die derzeit alles daran setzt, ein für die Betroffenen vertretbares Ergebnis zu erzielen. „Wir sind froh, in dieser Sache eine Lösung gefunden zu haben“, sagte Bürgermeister Palme.

Viel Überzeugungsarbeit

Doch es bedurfte erst einmal einiger Überzeugungsarbeit, bei der Bauamtsleiter Jörg Schmidt anhand von Bildern über die derzeit laufenden Sanierungsarbeiten im Haus Nummer 41 an der Bundesstraße informierte. Drei im vorderen Teil des Gebäudes befindliche Vier-Zimmer-Wohnungen werden von der Stadt Zell für die Unterbringung von Flüchtlingen, die vom Landratsamt zugewiesen werden, angemietet. Diese sollen bis zum Frühjahr 2019 bezugsfertig sein.

Hierbei steht laut Schmidt in der genannten Haushälfte eine Gesamtwohnfläche von 250 Quadratmetern zur Verfügung, wobei jede einzelne – und in sich abgeschlossene Wohnung – zirka 80 bis 85 Quadratmeter groß sein wird. Zu den weiteren Vorteilen zählt, dass jede Wohnung über eigene sanitäre Ausstattungen verfügt; ideal also für Familien mit Kindern.

Nach Bürgermeister Palmes Worten eignen sich die Wohnungen nicht als „Männer-WG“, sondern sind für Familien mit Kindern gedacht, was man bei Gesprächen im Landratsamt so auch deutlich gemacht habe. Fest steht auch, so der Rathauschef auf die Frage eines Zuhörers, dass jeder Benutzer für seine Energieversorgung selbst zuständig ist. Später folgen soll als Unterkunft auch das Gebäude in der Bundesstraße 47, dessen Einteilung ähnlich vorgesehen ist.

Ungutes Gefühl bleibt

Allerdings: Das ein oder andere ungute Gefühl bei einzelnen Bürgern ist trotzdem geblieben und wurde so auch in der Ortschaftsratssitzung geäußert. „Ich mache mir große Sorgen um meine kleinen Kinder“, sagte ein junger Vater. Auf dem Weg zur Schule und zum Kindergarten müssen die Kinder jeden Tag an dem betreffenden Haus vorbei. „Auch ich als erwachsene Frau habe Angst“ sagte eine weitere Zuhörerin. Schließlich habe sie diesbezüglich schon schlimme Erfahrungen hinter sich.

Bürgermeister Peter Palme und Bauamtsleiter Jörg Schmidt versuchten die vorgebrachten Befürchtungen so gut es ging zu entkräften. Dabei wies Palme auf die bereits bestehende und gut funktionierende ehrenamtliche Flüchtlingsbetreuung in Zell hin. „Unsere Ängste kann man uns nicht nehmen, zumal wir über die Zusammensetzung der Flüchtlinge, die kommen werden, noch nichts Genaues wissen“, so das Fazit eines Zuhörers,

„Wir hoffen, dass es Familien mit Kindern sind, die kommen werden“, so Ortsvorsteher Bernhard Karle. Um den neuen Bewohnern zumindest den Aufenthalt im Freien zu ermöglichen, regte Ortschaftsrat Arno Zimmermann an, nicht nur Parkplätze, sondern möglichst auch freie Flächen rund ums Haus zur Verfügung zu stellen. Außerdem sollte die Straßenbeleuchtung in diesen Bereichen verbessert werden, so sein Wunsch.

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