Zell im Wiesental Aufatmen beim Schwarzwaldverein

Hans-Jürgen Hege
 Foto: Hans-Jürgen Hege

Zell im Wiesental - Es ist geschafft, die Zukunft des Schwarzwaldvereins in der Schwanenstadt scheint gesichert. Bei einer Enthaltung jeweils einstimmig wurde ein neuer Vorstand gewählt, an dessen Spitze gleichberechtigt Angelika Liedtke und Arno Zimmermann stehen.

Abschied und Neuanfang

Damit erfüllten die Mitglieder vor allem ihrem langjährigen Vorsitzenden Konrad Wetzel den Wunsch, „künftig nicht mehr die erste Geige spielen“ zu wollen. 40 Jahre im Vorstand und 32 Jahre als   Vorsitzender seien genug, betonte Wetzel, der ein großes Kapitel der Vereinsgeschichte entscheidend prägen durfte. Zum Ende dieses Kapitels, das ohne Lösung der Nachfolgefrage vermutlich auch zum jähen Ende des Vereins hätte führen können, stellte  Wetzel nun aber zufrieden fest: „Ich bin überglücklich, dass alle Positionen im Vorstand neu besetzt werden können.“ Gleiches galt für die Mitglieder, die am Freitag bei der Jahreshauptversammlung den „Löwen-Saal“ füllten.

Konrad Wetzel forderte zum Abschied „neue Ideen“ und wünschte seinen Nachfolgern „viel Kraft auf dem hoffentlich positiven Weg in die Zukunft“. Er bedankte sich für die 32 Jahre, „die ich den Verein als Vorsitzender führen durfte“. Er sei stolz auf das gemeinsam Geleistete. Unter seiner Regie wurde   das 100-jährige  und das 125-jährige Bestehen des Vereins gefeiert, der Alemannenweg angelegt, das „Steinerne Kreuz“ renoviert, zwei Kleindenkmale  erfasst und das Wegenetz im Zeller Bergland neu überarbeitet, geplant, beschildert und mariert, die Schänzle-Grillstelle hergerichtet und zahlreiche Brunnen renoviert.

Rückblick

Natürlich widmete sich der Verein im Berichtsjahr 2019 wie in all den Jahren zuvor der Offenhaltung und der Beschilderung der Wanderwege. „Der Wegewart und seine Helfer haben wie die Wanderführer einmal mehr Großes vollbracht“, sagte Wetzel nach einem Jahr „mit viel Licht und leider auch mit Schatten“.

Auf der einen Seite konnten fast alle geplanten Wanderungen bei herrlichem Wetter durchgeführt werden, auf der anderen aber wurde ein Negativtrend spürbar: „Wir konnten nicht mehr so viele Wanderungen wie früher anbieten, weil sich längst nicht mehr genügend Wanderführer zur Verfügung stellen.“ Auch die Benefizveranstaltung zugunsten des Zeller Wildgeheges habe die Erwartungen nicht erfüllt. „Da ließ die Resonanz der Zeller zu wünschen übrig“, ärgerte sich Konrad Wetzel. Erfreulich sei, dass es dennoch möglich wurde, dem Wildgehege unter Leitung des Markus-Pflüger-Heims eine Spende von 1000 Euro zur Verfügung stellen zu können.

138 Kilometer Wegenetz

Das vom Schwarzwaldverein betreute Wegenetz zieht sich über 138 Kilometer hin. Über 300 ehrenamtliche Stunden investierte das Team um Wegewart Peter Kroll und seine Helfer Konrad Wetzel, Helmut und Dieter Berger, Karl Seger und Horst Widmann in die Hege und Pflege, damit die Wanderer im Zeller Bergland auf sicheren Wegen unterwegs sein können.

Neben der Arbeit aber hatten alle auch viel Freude an dieser Aufgabe. Oder fast alle. Denn Naturschutzwart Karl Seger fand das Haar in der Suppe: „Es sieht grausig aus, wenn man durch den Wald geht.“ Maschinen hinterlassen die reinsten „Schützengräben, ein Fiasko“, ärgerte er sich und versicherte: „Es macht langsam keinen Spaß mehr, in Gummistiefeln durch den Wald zu laufen.“ Im Interesse der schönen Natur bestehe dringend Handlungsbedarf.

Lob und Dank

Bürgermeister Peter Palme bescheinigte dem Verein, mit seinen Aktivitäten wie etwa der Benefizveranstaltung beim Wildgehege für „positive Eindrücke in der Stadt“ gesorgt zu haben. Dafür bedankte er sich  herzlich  im Namen der  Stadt.. Dem Naturschutzwart gab er insofern recht, dass viele Waldwege „kaputt“ seien. Aber er versicherte auch: „Wir sind bemüht, die Schäden so gut es geht zu reparieren, obwohl mit den Wäldern keine Einnahmen mehr zu erzielen sind.“

Wahlen

Die neue Vorstandsspitze besteht aus dem gleichberechtigten Duo Angelika Liedtke und Arno Zimmermann. Zum Kassenwart gewählt wurde Tobias Wetzel, Wanderwartin ist Sigrid Zimmermann, Schriftführerin Carola Morawietz und Beisitzerin Inge Kroll.

Ehrungen

Geehrt wurden in Abwesenheit: Für 60-jährige Mitgliedschaft Susanne Kunzelmann, für 50 Jahre Ingrid Welte, für 40 Jahre Hans-Joachim und Maria Demuth  und für 25 Jahre Ehrfried und Doris Hassler und Jürgen Friedrich sowie Bernd Wuchner, der seine Urkunde persönlich entgegennehmen konnte.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading