Zell im Wiesental Aus dem Dornröschenschlaf wecken

Markgräfler Tagblatt
Im Gespräch über das Genossenschaftsprojekt Hofgut Leo in Gresgen: (von links) Josha Frey, Wernfried Hübschmann und Thomas Hann. Foto: zVg

Genossenschaftsprojekt: Abgeordneter Josha Frey informiert sich über das Hofgut Leo in Gresgen

Egal, ob man von Schopfheim, Hausen oder Zell heraufkommt: Das Gasthaus „Löwen“ in Gresgen ist nicht zu übersehen. Jahrzehntelang war es Restaurant und Hotel, in den vergangnen zwanzig Jahren Seminarhaus. Nun soll dieses traditionsreiche Gebäude, das seit einigen Jahren bewohnt, aber nicht aktiv bewirtschaftet wurde, aus dem Dornröschenschlaf geweckt und neu belebt werden.

Zell-Gresgen. Zu diesem Zweck hat sich ein Kreis von engagierten Menschen zusammengefunden und die Genossenschaft „Hofgut Leo eG“ gegründet. Kürzlich traf sich der Grünen-Landtagsabgeordnete Josha Frey mit den Initiatoren dieses ambitionierten Projekts, Thomas Hann und Wernfried Hübschmann, um sich über ihre Vision und den Stand der Dinge zu informieren, wie es in einer Pressemitteilung heißt.

Die beiden Mitbegründer haben Großes vor mit dem ehemaligen Hotel „Löwen“. Dabei ist ihnen die Einbindung der Gresgener Bevölkerung sehr wichtig. Das Hofgut Leo soll ein Modellprojekt für regionale und regenerative Dorfentwicklung werden, ein Lern- und Entwicklungsort im südlichen Schwarzwald, ein Ort des Rückzugs und ein innovatives Zukunftslabor.

Die Schlüsselbegriffe sind Zukunft, Bildung und Regeneration. „Im Leo soll echte Nachhaltigkeit praktiziert werden, im Sinne einer Kreislaufwirtschaft, die dem Ort und der Erde das zurückgibt, was im Wirtschaftsprozess an Ressourcen verbraucht wurde“, erläuterte Thomas Hann, der sich seit Jahren intensiv mit Genossenschaftsprojekten beschäftigt.

An Ideen mangelt es nicht

Wernfried Hübschmann ergänzte: „Die gesellschaftlichen Herausforderungen verlangen nach neuen Ideen von sozialer Gemeinschaft, Kultur und gutem Zusammenleben, wie es in Dörfern über Jahrhunderte üblich war.“

Dafür braucht es Plätze wie das Hofgut Leo in Gresgen, sind die Leo-Macher überzeugt. An Ideen mangelt es nicht: Seminare zu Themen wie Gesundheit, Persönlichkeitsentwicklung, Führungskompetenzen und Gemeinschaftsbildung soll es geben. Die Gartenwirtschaft wird reaktiviert, ein Dorfcafé ist geplant, vielleicht auch ein Dorfladen. Und neben den liebevoll gestalteten Zimmern des Hotels für Tagungsgäste sollen auch Minihäuser (Tiny Houses) und Baumhäuser für Urlauber und Sinnsuchende in der Umgebung des „Löwen“ und im Dorf entstehen. Mitglieder und Privatinvestoren können ihr Engagement mit einem Bonussystem nutzen, etwa für Seminare, Kurse, Übernachtungen oder Ferienaufenthalte.

Ein erster Austausch mit den Bürgern von Gresgen fand bereits Mitte Juli statt. 50 interessierte Einwohner waren in die Halle gekommen, informierten sich und brachten Vorschläge ein.

Entscheidend wird der nächste Schritt sein: der Kauf des „Löwen“. Um die aktuelle Finanzierungslücke zu schließen, finden zahlreiche Gespräche und Verhandlungen statt. Auch wenn alles etwas dauert, die Initiatoren haben einen langen Atem, hieß es beim Besuch des Grünen-Abgeordneten.

Josha Frey meinte: „Es freut mich, dass in diesem Projekt das große Potential unseres ländlichen Raums erkannt wird. Genossenschaftlich getragene Strukturen mit einem multifunktionalen Gedanken sind gerade hier sehr sinnvoll. Denn wenn Handwerk, Gastronomie und Dorfladen vor Ort sind und eng eingebunden werden, wird lokaler Mehrwert geschaffen. Dies kommt den Menschen, aber auch der Umwelt zugute.“ Frey zeigte sich laut Mitteilung beeindruckt vom Mut und Ideenreichtum des zivilgesellschaftlichen Vorhabens Hofgut Leo in Gresgen.

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