Zell im Wiesental Bahnhofsbereich soll ein neues Gesicht erhalten

Adrian Steineck
Bis zum Jahr 2025 sollen in dem Bereich vor dem Zeller Bahnhof Omnibusse abfahren. Foto: Peter Schwendele

Stadtplanung: Zentraler Omnibusbahnhof soll rund 1,9 Millionen kosten / Gemeinderat vergibt weitere Planungsschritte

Der Bahnhofsbereich in Zell soll zu einem Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) umgestaltet werden. Am Montag gab es im Gemeinderat Informationen über den aktuellen Stand der Planung und die geschätzten Kosten, nachdem im März im Technischen Ausschuss die Grundüberlegungen zu dem Projekt aufs Tapet kamen.

Von Adrian Steineck

Zell. Thomas Hoffmann vom Planungsbüro Süd-West in Lörrach, das in der Gemeinderatssitzung vom 28. März den stufenweisen Planungsauftrag für das Projekt erhalten hat, informierte die Stadträte über den aktuellen Stand. Vorgesehen sind insgesamt sechs Bussteige, wobei einer davon auf der anderen Seite der Bahnhofstraße liegen soll. Barrierefreie Zugänge zu den Fahrzeugen müssen dabei gewährleistet sein. An jeder Bushaltestelle soll ein Unterstand angelegt werden. Diese Konzeption geht auf Kosten des Individualverkehrs, für den in Zukunft auf dem Areal keine Parkplätze mehr angeboten werden sollen (abgesehen von zwei Behindertenparkplätzen).

Was das Projekt kosten soll

Ausgegangen wird derzeit von Brutto-Gesamtkosten in Höhe von 1,954 Millionen Euro, legte Hoffmann dar. Die Nettobausumme werde sich wohl auf 1,361 Millionen Euro belaufen, wobei es sich lediglich um eine Schätzung handle. Die Baunebenkosten, zu denen etwa die geotechnische Untersuchung gehört, gab der Planer mit 273 000 Euro an. In Teilbereichen werden wohl Bodenverbesserungen notwendig werden, deutete Hoffmann ebenfalls an. „Es ist wichtig, dass wir am Ende eine standsichere Anlage haben“, sagte er auf Nachfrage unserer Zeitung am Redaktionstelefon. Es gelte nun, entsprechende Förderanträge zu stellen. Die Kommune hofft unter anderem auf Gelder aus dem Ausgleichsstock.

Zu den Kosten gab es eine Rückfrage aus dem Rat. Bei der derzeit prognostizierten Inflation von acht Prozent sei in drei Jahren – der Omnibusbahnhof soll im Jahr 2025 fertiggestellt werden – mit Mehrkosten von rund 25 Prozent zu rechnen. Hierzu sagte Hoffmann, dass sich die weitere Entwicklung bei den Preisen etwa für Energie oder Baumaterialien derzeit kaum abschätzen lasse.

Johann-Faller-Denkmal beschäftigt die Räte

Ein Thema, das einigen Gemeinderäten auf den Nägeln brannte, war die Verlegung des Johann-Faller-Denkmals. Im März hatte es noch geheißen, dass es nach Abklärung mit dem Denkmalschutz versetzt werden könne und an anderer Stelle auf dem Areal seinen Platz finden werde. Hauptamtsleiter Peter Lepkojis legte dar, dass die Kommune mehrere Vorschläge für eine Versetzung beim Landesdenkmalamt vorgelegt habe. Allerdings dürfe man das Faller-Denkmal nicht komplett versetzen, allenfalls ließe es sich innerhalb bestimmter Grenzen drehen. Thomas Kaiser (SPD) sagte, man wolle zumindest nochmals geprüft haben, was eine Versetzung des Denkmals kosten würde. Besser wäre es aus seiner Sicht aber, das Denkmal an seinem jetzigen Standort zu belassen und stattdessen Bussteig 4 zu verlegen.

Zum Finanziellen sagte Faller, dass eine Verlegung rund 30 000 Euro kosten würde. Erwin Vollmer (SPD) fragte, ob das Denkmal im Zuge der Entstehung des ZOB überhaupt verschoben werden müsse.

Fertiggestellt werden soll der ZOB im Jahr 2025. Hoffmann geht von einem Baubeginn im Jahr 2024 aus. Allein bis die Förderanträge durch seien, werde es seine Zeit brauchen.

Der Gemeinderat beschloss bei 13 Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und einer Enthaltung die Ausarbeitung der weiteren Planungsschritte durch das Planungsbüro Süd-West bis hin zur Ausarbeitung des Förderantrags.

Umfrage

Heizung

Der Ausbau des Fernwärmenetzes im Landkreis Lörrach nimmt Fahrt auf. Würden Sie, falls möglich, Ihr Haus an das Netz anschließen lassen?

Ergebnis anzeigen
loading