Zell im Wiesental Bis Ende 2022 muss alles fertig sein

Markgräfler Tagblatt
Die Generalsanierung und Modernisierung der Montfort-Realschule soll noch in diesem Jahr starten. Foto: Peter Schwendele Foto: Markgräfler Tagblatt

Zeller Großprojekt „Neue Realschule“ kann starten

„Wir sind in der glücklichen Lage loslegen zu können“, sagte Bürgermeister Peter Palme am Montag in der Gemeinderatssitzung und bezog sich auf das Großprojekt Realschulsanierung und die jüngst zugesagten üppigen Zuschüsse. Es handelt sich laut Palme um „das größte Investitionsprogramm in der bisherigen Geschichte von Zell“.

Von Peter Schwendele

Zell. Insgesamt verschlingt die Generalsanierung und Modernisierung der 1969 in Betrieb genommenen Montfort-Realschule die Summe von 6,3 Millionen Euro. An Zuschüssen erhält die Stadt Zell 4,6 Millionen Euro aus dem Kommunalen Sanierungsfond des Landes und 1,2 Millionen Euro aus dem Ausgleichsstock. Fachbereichsleiter Karlheinz Keller legte dar, dass die Gesamtmaßnahme bis Ende 2022 abgeschlossen sein muss. Ansonsten droht die Rückzahlung von Zuschüssen.

Palme: Projekt hat absolute Priorität

Bürgermeister Peter Palme machte klar, dass dies einen absoluten Kraftakt für die Verwaltungsmannschaft bedeutet. Man müsse auf dieses Projekt die absolute Priorität setzen. „Ich bitte um eiserne Disziplin“, sagte der Rathauschef auch an die Adresse der Gemeinderäte und die Ortsteile, „wir dürfen jetzt keine anderen Projekte aufreißen, die nicht überlebenswichtig sind.“

Die Eckpunkte der Schulsanierung: Grundsätzlich geht es darum, die bauliche Infrastruktur an die Anforderungen der „Neuen Realschule“ anzupassen. Von der für die „Neue Realschule“ eingeplanten Schulfläche von rund 7200 Quadratmetern sind 5600 Quadratmeter von Sanierungs- und Modernisierungsmaßnahmen betroffen. Im Mittelpunkt steht die Unterstützung neuer Lernkonzepte sowie der individualisierten und differenzierten Lernformen, wie Karlheinz Keller darlegte. Auf dem Schulgelände soll unter Einbeziehung der Gerhard-Jung-Schule ein Campus-Charakter geschaffen werden – unter konsequenter Nutzung der Bestandsgebäude und ohne Neubauten. Die Sanierung ermögliche die dauerhafte Nutzung als fünfzügige Realschule, so der Fachbereichsleiter.

Laut Architekt Richard M. Stoll vom Architekturbüro Höfler und Stoll soll bereits in den Herbstferien mit den ersten Arbeiten begonnen werden. Ziel sei es, die kompletten Umbauarbeiten ohne Containerzwischenlösungen über die Bühne zu bringen. Nicht zu vermeiden sei indes, dass es in den kommenden Jahren zu Beeinträchtigungen für Schüler und Lehrer kommen werde.

Im ersten Schritt soll das Rektorat in den unteren Bereich des Kopfbaus der Realschule verlegt werden. Gleichzeitig soll mit Umbauarbeiten in der Gerhard-Jung-Schule begonnen werden. Diese Arbeiten sind für 2018/2019 geplant. In den Jahren 2019/2020 soll der Südflügel der Realschule modernisiert und saniert werden, in den Jahren 2020/2021 soll der Nordflügel folgen, so der Zeitplan des Architekten.

Brandschutz ist wichtiges Thema

Ein ganz großes Thema sei bei dem ganzen Projekt der Aspekt Brandschutz inklusive Fluchtwege, betonte Stoll, der hofft, dass sich in den kommenden Jahren keine übermäßigen Kostensteigerungen im Bausektor ergeben. Die hohen Zuschüsse seien erfreulich, so der Architekt, „aber wir haben auch hart darum gekämpft“.

„Die Neue Realschule wird den Bildungsstandort Zell stärken“, sagte Thomas Kaiser, Fraktionssprecher der SPD. Die Montfort-Realschule habe seit eh und je einen guten Ruf und die Entwicklung gehe in die richtige Richtung. In Sachen Förderung komme Zell sehr gut weg, bisher sei alles so gelaufen, „wie man es sich bei einem so großen Projekt wünscht“. Kaisers Dank ging insbesondere an Fachbereichsleiter Keller, bei dem die Fäden zusammenliefen, „er war der maßgebliche Mann an der richtigen Stelle“.

Diesem Statement schloss sich Thomas Schmidt für die CDU an: „Wir freuen uns, dass wir starten können und hoffen, dass wir von Kostensteigerungen verschont bleiben.“ Vielleicht sei es ganz gut, dass das Projekt bis 2022 abgeschlossen werden müsse, da dies die Disziplin fördere, meinte der Unionsfraktionssprecher.

Auch die Freien Wähler richteten ihren Dank an alle Beteiligten. „Wir freuen uns, dass es losgeht“, sagte Fraktionssprecherin Andrea Kummle. Über die Mehrbelastung des Personals der Stadtverwaltung durch das Großprojekt müsse man sich allerdings Gedanken machen.

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