Zell im Wiesental Bürgerliches Engagement honoriert

Markgräfler Tagblatt
Ehrung: Edith Ganter mit Bürgermeister Peter Palme (links) und dem Landtagsabgeordneten Josha Frey.Foto: Hans-Jürgen Hege Foto: Markgräfler Tagblatt

Auszeichnung: Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg an Edith Ganter verliehen

Wer kennt Edith Ganter nicht. Sie ist, wie man so schön sagt, „bekannt wie ein bunter Hund“. Jetzt wurde ihr die Ehrennadel des Landes verliehen.

Von Hans-Jürgen Hege

Zell-Pfaffenberg. Die in zahlreichen Ehrenämtern engagierte „Grüne“ ist nicht nur Betreiberin einer Kunstgalerie am Ortsrand von Pfaffenberg, sondern vor allem ein stark engagiertes Mitglied des Vereins „Frieden und Entwicklung“, dessen Vorsitzende sie einige Jahre war und der den Zeller Dritte-Welt-Laden „Cabanja“ mit fairem Handel und großem Einsatz zusammen mit ihren Mitstreiterinnen seit der Gründung 1985 in Zeiten der Friedensbewegung ehrenamtlich am Leben hält.

Auch als Mitglied der Ensembles von Freilicht-, Spiel- und Open-Air-Bühnen in der Region hat sich Edith Ganter einen Namen gemacht. Ganz gleich, ob als Emma Herwegh, in deren Rolle sie „einen Tag im April“ aufging, als Constanze Mozart oder als größenwahnsinnige Ärztin Mathilde von Zahnd in Dürrenmatts „Die Physiker“: Edith Ganter zeigte Flagge in der Haut anderer - und hatte ihren Spaß dabei, auch wenn die Herausforderungen an Körper und Geist sie hie und da an ihre Grenzen führten.

Was sie tat und seit Jahrzehnten tut, erregt Aufsehen, sorgt für Begeisterung oder - wo es nötig ist - auch mal für etwas frischen (Wirbel-)Wind, der wohl auch in der Landeshauptstadt bemerkt wurde. Jedenfalls ging die Landesregierung ohne viel Federlesens auf den Vorschlag des Landtagsabgeordneten der „Grünen“, Josha Frey, und der Stadt Zell ein, Edith Ganter mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg auszuzeichnen. „Du hast die Prüfung, die der Verleihung vorangeht, bestanden“, sagte Frey bei der Übergabe der Ehrennadel.

Die Nadel werde Bürgerinnen und Bürgern übergeben, die sich mindestens 15 Jahre in ehrenamtlicher und verantwortungsvoller Tätigkeit engagierten und sich damit auch ein gutes Stück ums Gemeinwohl verdient gemacht haben. Edith Ganter, so Frey, habe sich vorbildlich über den Tellerrand hinaus um Belange gekümmert, die sich weit über lokale Interessen hinaus in Richtung „World Fair Trade Organization“ bewegten.

Ministerpräsident Winfried Kretschmanns Vorgaben für die Verleihung „umzusetzen, ist uns - ohne uns auf die Schulter zu klopfen, ganz gut gelungen“, strahlte Bürgermeister Peter Palme, dem bei diesem wichtigen Akt Ortsvorsteher Harald Fritz assistierte. Er habe dem Vorschlag von Josha Frey natürlich bedenkenlos zugestimmt, versicherte Palme und erinnerte daran, dass sich Edith Ganter nun in einer stattlichen Reihe verdienter Mitbürger wiederfinde die mit der Ehrennadel bedacht wurden: Thomas Kaiser, Thomas Dietsche, Alfred Knauber, Agnes Zimmermann, Manfred Dietsche sowie die beiden „leider bereits verstorbenen“ Gerhard Schittenhelm und Bernhard Huck.

Palme hob Edith Ganters ehrenamtliches Engagement aus der Sicht Zells hervor. Sie war von 2002 bis 2014 Mitglied des Paffenberger Ortschaftsrates, von 2004 bis 2014 sei sie zudem Stellvertreterin des Ortsvorstehers gewesen. Und im Oktober 2014 wurde sie geehrt vom Gemeindetag des Landes für zehn aktive Jahre als Mandatsträgerin.

Mit viel Engagement und Fleiß habe sich Edith Ganter für die Bürgerinnen und Bürger ihrer Gemeinde stark gemacht und sei - so schließlich auch Harald Fritz - immer da gewesen und auch jetzt noch immer da, wenn sie gebraucht werde.

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