Zell im Wiesental Das Ende der Ära Kaiser

Markgräfler Tagblatt
Bürgermeister Peter Palme ( links ) zeichnete Thomas Kaiser für seine Verdienste mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg aus. Foto: Paul Berger Foto: Markgräfler Tagblatt

Stadtmusik Zell: Wechsel an der Vereinsspitze / Thomas Kaiser gibt Vorsitz an Dreierteam ab

Eine erfolgreiche Ära ist zu Ende. Die Jahreshauptversammlung der Stadtmusik Zell war dieses Mal geprägt vom Wechsel an der Vereinsspitze: Thomas Kaiser, seit drei Jahrzehnten Vorsitzender des Musikvereins, übergab sein Amt in jüngere Hände.

Zell (ue). Für sein langjähriges Engagement erhielt der scheidende Vorsitzende nicht nur jede Menge Lob und Anerkennung für seine vielfältigen Verdienste. Bürgermeister Peter Palme, der gleichzeitig neuer Präsident der Stadtmusik ist, zeichnete Thomas Kaiser mit der Ehrennadel des Landes Baden-Württemberg sowie einer Urkunde von Ministerpräsident Winfried Kretschmann für sein beispielhaftes Wirken aus. Gleichzeitig erinnerte Palme, der eigens zu diesem Anlass – übrigens zum ersten Mal - die Amtskette trug, daran, dass diese seltene Ehrung zuvor bislang lediglich fünf Bürgern der Stadt Zell zuteil geworden ist.

Große Verdienste um Gemeinde und Vereine

Zahlreiche Verdienste und Ehrungen hat sich Thomas Kaiser, wie Palme in seiner Laudatio betonte, nicht nur als Vorsitzender der Stadtmusik Zell erworben. Seit 1984 gehört er dem Gemeinderat an. Gleichzeitig ist er Sprecher der SPD-Fraktion und seit 1995 Bürgermeister-Stellvertreter in Zell. Auch in andern Vereinen, wie etwa der Fasnachtsgesellschaft sowie der Schänzle-Vogtei sind sein Engagement und sein Humor gefragt.

Stets hoch motiviert und umsichtig bezeichnete ihn sein langjähriger Stellvertreter Karl-Martin Welte, der dabei Kaisers Verdienste für die Stadtmusik in den höchsten Tönen lobte. Die Zeit von Thomas Kaiser sei vor allem geprägt gewesen durch Nachhaltigkeit und Beständigkeit, so Welte. Das belegten auch seine engen Kontakte zu den örtlichen Vereinen.

Ebenso am Herzen lagen ihm die guten Beziehungen und die immer wieder gepflegten Verbindungen zu befreundeten Musikkapellen auch außerhalb von Zell. Dazu zählen neben den Partnerschaften mit Embrun sowie mit der Schweizer Feldmusik Zell/Luzern der gute Draht zu den Musikern der „Filarmonica di Borgofranco“ in Italien.

Karl-Martin Welte verglich Thomas Kaiser und die Stadtmusik mit „einem erfolgreichen Gärtner in seinem Gemüsegarten“. Als Obergärtner habe es Thomas Kaiser immer wieder fertiggebracht, eine gute Ernte einzufahren, lobte Welte Kaisers langjähriges Wirken. Neben einem Fotobuch als Erinnerung an die zurückliegende Zeit haben seine Musikerkollegen für ihren scheidenden Vorsitzenden eine Ruhebank in Auftrag gegeben. Thomas Kaiser zeigte sich gerührt angesichts des vielen Lobes.

30 Jahre an der Vereinsspitze

Am 3. Januar 1988 hatte er von Gerold Vollherbst, der zuvor 17 Jahre an der Vereinsspitze stand, das Amt des ersten Vorsitzenden übernommen. „Zusammen mit dem damaligen Dirigenten Hermann Egner und Hanspeter Kummerer als zweitem Mann im Vorstand bildeten wir ein gutes Gespann“, sagte Kaiser. Als bedeutende Ereignisse nannte er die Teilnahme an einem internationalen Musikwettbewerb 1991 in Prag, wo man es auf den zweiten Platz schaffte. Es gebe, so Kaiser, kaum einen Verein mit einer solchen Kontinuität. Seit dem Zweiten Weltkrieg hatte die Stadtmusik Zell lediglich drei Vorsitzende und vier Dirigenten.

Sehr wichtig waren Kaiser stets die guten Kontakte ins Ausland. Aber auch in der Schwanenstadt wurden zahlreiche Kontakte zwischen der Stadtmusik und den Vereinen gepflegt.

Abgelöst wird Thomas Kaiser an der Spitze der Stadtmusik von einem Dreierteam, bestehend aus Karl-Martin Welte, Philipp Kaiser und Daniel Kummerer.

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