Zell im Wiesental Die Berufung schon früh verspürt

Markgräfler Tagblatt

Kirche: Pfarrer i. R. Franz Leppert kann am heutigen Donnerstag sein goldenes Priesterjubiläum feiern

Für Pfarrer Franz Leppert, Ehrenbürger von Zell, ist heute ein ganz besonderer Tag – genau vor 50 Jahren, am 7. Mai 1970, empfing er im Freiburger Münster vom damaligen Erzbischof Hermann Schäufele die Priesterweihe.

Von Paul Berger

Zell. Sein goldenes Priesterjubiläum wollte Leppert, der seit 2014 im Ruhestand ist, am kommenden Sonntag mit einem Festgottesdienst mit möglichst vielen Gemeindemitgliedern aus der Seelsorgeeinheit Zell/Atzenbach/Häg in der Pfarrkirche in Zell feiern – doch das ist in der derzeitigen Situation nun nicht möglich.

Nahezu vier Jahrzehnte wirkte Franz Leppert als Seelsorger in der Zeller Gemeinde. Am 10. Mai 1970 hielt er in seiner Heimatgemeinde Moos seinen Primiz-Gottesdienst. An diesen Tag erinnern sollte die für Sonntag geplante Festmesse in Konzelebration mit seinen „fünf geistlichen Söhnen“, wie er die während seiner Zeit aus der Pfarrei kommenden Priester heute gerne noch nennt. Es sind dies Nikolaus Böhler, Pater Armin Banholzer sowie Matthias Kirner (derzeit Pfarrer in Wehr), Axel Maier und Dieter Maier aus Atzenbach.

Erinnern kann sich Franz Leppert an seinen Festtag am Sonntag nun lediglich im stillen und persönlichen Gedenken. Dennoch bleibt es sein ausdrücklicher Wunsch, das goldene Priesterjubiläum zusammen mit anderen doch noch feiern zu können. Geplant ist momentan, die Feier, verbunden mit einem festlichen Gottesdienst, am 13. September in der Pfarrkirche in Zell abzuhalten.

Für die fünf aus der Seelsorgeeinheit stammenden, bereits genannten Priester war Franz Leppert nicht nur ein fürsorglicher Wegbegleiter, sondern gleichzeitig Vorbild und Vertrauter. Richtungsweisend war hierbei seine eigene Berufung. Aufgewachsen in der kleinen Gemeinde Moos, einem Stadtteil von Bühl, habe er den Wunsch, Priester zu werden, schon früh verspürt, berichtet Leppert. Als Messdiener und Lektor engagierte er sich in der Kirche seiner Heimatgemeinde, und auch sein Großvater und sein Vater versahen über viele Jahrzehnte dort ihre Dienste als Mesner. Nach dem Besuch des Gymnasiums in Sasbach bei Achern studierte Leppert in Freiburg und München Theologie, woran sich ein Vorbereitungsjahr im Priesterseminar in St. Peter anschloss. Seine Weihe zum Priester empfing Leppert im Münster in Freiburg vom damaligen Erzbischof Hermann Schäufele.

Erste Stationen für den jungen Vikar waren anschließend die Pfarreien in Blankstadt und Schwetzingen sowie später in Eberbach, wo Leppert, vor seinem Wechsel nach Zell, als Pfarrverweser tätig war. Als junger Seelsorger übernahm er 1976 die zuvor vakant gewordene Pfarrstelle in Zell. Viele Aufgaben, wie beispielsweise der Neubau des Pfarrheims, die Renovierung der Pfarrkirche und der Kalvarienbergkapelle sowie der Kapelle Maria Frieden, ging er neben seiner seelsorgerlichen Arbeit mit großem Elan an.

Seine freundliche und offene Art, aber auch sein Engagement in Vereinen, in den Schulen und in der Öffentlichkeit brachten Leppert viele Sympathien ein. Darüber hinaus war er nahezu 40 Jahre lang Vorsitzender des Pfarrverbands im oberen Wiesental. Auch seine Aufgeschlossenheit für die Ökumene und die Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirchengemeinde, anfangs auch mit der alt-katholischen Gemeinde in Zell, brachten ihm Anerkennung ein. Vor 15 Jahren machte ihn die Stadt Zell zu ihrem Ehrenbürger.

Auch heute noch, im Ruhestand, ist Franz Leppert aktiv und hilft bei Gottesdiensten in den Nachbargemeinden im mittleren und oberen Wiesental aus. Gleichzeitig steht er seit über 40 Jahren als Präses der Mesner-Vereinigung im Dekanat Wiesental vor.

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