Zell im Wiesental Die Herausforderungen der Zukunft

Markgräfler Tagblatt
Etwa zwei Dutzend Akteure aus dem Bereich Seniorenunterstützung und -betreuung präsentierten sich im katholischen Pfarrsaal. Fotos: Anja Bertsch Foto: Markgräfler Tagblatt

HIlfsangebote: Anbieter und Akteure präsentieren sich unter dem Titel „Markt der Möglichkeiten“ in Zell

Unter dem Titel „Markt der Möglichkeiten“ präsentierten sich am Samstag unter Federführung des St. Josefshauses etwa zwei Dutzend Akteure aus dem Bereich Seniorenunterstützung und -betreuung im katholischen Pfarrsaal in Zell. Allzu viele Interessierte allerdings vermochte das Thema nicht zu locken; die Akteure blieben weitgehend unter sich.

Von Anja Bertsch

Zell. Anlass der Veranstaltung war, dass das St. Josefshaus mit Hauptsitz in Herten mit seinen Unterstützungs- und Hilfsangeboten seit zehn Jahren im oberen Wiesental aktiv ist. An zahlreichen Infoständen, mit viel Anschauungsmaterial und kleinen Vorträgen stellte sich das durchaus weit verzweigte Netzwerk aus professionellen Dienstleistern, sozialen Einrichtungen und bürgerschaftlichen Initiativen vor, das im Sozialraum (oberes) Wiesental auf unterschiedlichen Ebenen rund um die Unterstützung (nicht nur) älterer Menschen aktiv ist.

Vom Hausnotruf über die am Bett montierte Aufsteh-Hilfe bis zum Essen auf Rädern, vom Nostalgie-Memory bis zum barrierefreien Bad, vom kleinen Hilfsmittel bis zum aufwändigen Umbau der Wohnung: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um den Alltag für körperlich oder geistig eingeschränkte Menschen immens zu erleichtern und ihnen auch möglichst lange das Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.

Ein informativer Vortrag zur Anpassung von Wohnungen gab hier ebenso wichtige Impulse und Einblicke wie die Infostände von professionellen Anbietern – Apotheke etwa, Sanitätshaus oder Badeinrichter. Neben solch professionellen Anbietern spielen im Unterstützungsnetzwerk auch bürgerschaftliche Initiativen eine wichtige Rolle, in deren Hilfsangeboten neben der schieren Dienstleistung auch die soziale Komponente, das Mit- und Füreinander in einer Gemeinde eine wichtige Rolle spielt. Mit Einrichtungen wie der Bürgerhilfe Fröhnd, dem ähnlich gelagerten „CaDiSo“ aus Todtnau oder dem Bürgerverein Zell gibt es in dieser Richtung bereits einiges an Engagement im oberen Wiesental, wie ein Blick in den Pfarrsaal zeigte.

Auch die Einrichtungen des Josefshauses selbst nutzten die Gelegenheit, sich und ihr Angebot vorzustellen: Als Betreiber des Seniorenzentrums Zell, als (Mit-)Träger der Kirchlichen Sozialstation Oberes Wiesental und mit einem Arbeits- und Betreuungsbereich für Behinderte ist man gleich mit mehreren Angeboten aktiv. Wichtig sei dabei, so betonte Karl-Heinz Huber als Leiter des Fachbereichs Altenhilfe im St. Josefshaus, dass man nicht allein als professioneller Dienstleiter von außen agiere, sondern den gesamten Sozialraum in den Blick nehme und die Menschen vor Ort intensiv einbinde.

Demografischer Wandel, eine älter werdende Gesellschaft, Inklusion und Teilhabe, „das sind die großen Herausforderungen der Zukunft“ – und da nun brauche es künftig ein anderes Bewusstsein in der Gesellschaft, ist Huber überzeugt. In diesem Sinne seien Veranstaltungen wie der „Markt der Möglichkeiten“ Mosaiksteine, um dieses Bewusstsein zu wecken – auch wenn das Angebot im ersten Anlauf nicht allzu viel Resonanz fand.

Umfrage

Bargeld

Die FDP fordert Änderungen beim Bürgergeld. Unter anderem verlangt sie schärfere Sanktionen. Was halten Sie davon?

Ergebnis anzeigen
loading