Zell im Wiesental Drei Varianten liegen auf dem Tisch

Markgräfler Tagblatt
Mit der Frage, ob das Haus Bahnhofstraße 9 in den Kita-Campus integriert werden soll, gehen die Architekten unterschiedlich um. Foto: Peter Schwendele

Gemeinderat Zell: Kita-Planung geht in die entscheidende Phase / Entscheidung am 29. September?

Die Entwicklung des Kita-Campus in der Bahnhofstraße schreitet voran. Drei Planungsbüros haben zwischenzeitlich Varianten für das Areal vorgelegt. In der Gemeinderatssitzung am Montag präsentierte die Verwaltung den Gemeinderäten Kriterienkataloge für die Beurteilung der Vorschläge. In einer Sondersitzung am 29. September soll das Gremium die Pläne diskutieren und im Idealfall direkt im Anschluss eine Entscheidung treffen, welche Variante den Zuschlag bekommt.

Von Peter Schwendele

Zell. Eine Planvariante kommt vom Architekturbüro Brüderlin und Klemm. Diese sieht den Abriss des Gebäudes Bahnhofstraße 9 inklusive Gewölbekeller und einen neuen Massivbau mit Holzelementen und einem Flachdach vor. Laut Sitzungsunterlagen wird eine „Symbiose“ zwischen Gebäude- und Außenbereich angestrebt.

Kosten liegen zwischen 2,6 und 3,2 Millionen

Die Außenanlagen sollen durch die Nutzung einer Dachterrasse ergänzt werden. Die Konzeption ermöglicht im Erdgeschoss barrierefreie Räume, ein Aufzug zur Anbindung des Obergeschosses ist denkbar. Die Kostenschätzung für diese Variante liegt bei 2,9 Millionen Euro.

Die zweite Variante hat das Architekturbüro Kuri erstellt, das den Altbau Bahnhofstraße 9 erhalten will, da er über eine gute Grundsubstanz verfüge. In dem das Haus umgebenden neuen Holzbau soll es keine Treppen geben; vielmehr erfolgen die Verbindungen im Inneren über Rampen und einen Aufzug als Ergänzung. Im Rahmen einer „Vision“ soll es laut den Kuri-Plänen möglich sein, durch eine Überbauung des bestehenden Kita-Gebäudes eine weitere Ergänzung des Raumangebots vorzunehmen. Die Kostenschätzung liegt bei 2,6 Millionen Euro.

Die dritte Planvariante liefert das Architekturbüro Stoll, das ebenfalls vorschlägt, den Altbau inklusive Gewölbekeller zu erhalten. Die „Umbauung“ des Altbaus soll laut den Sitzungsunterlagen mit einem „Halbstockwerks-Versatz“ erfolgen, wobei Übergänge durch Treppen und Aufzug geplant sind. Die Außenflächen sind im Wesentlichen auf dem Dach vorgesehen. Als „Vision“ wird ein einheitlicher Campus gesehen, in den alle Gebäudeteile der Kita gleichermaßen integriert sind. Die Kostenschätzung für diese Variante liegt bei 3,2 Millionen Euro.

Fachbereichsleiter Karlheinz Keller sagte in der Sitzung am Montag, es seien viele Meinungen und Ansichten unter einen Hut zu bekommen, die letztendliche Entscheidung dürfe nicht aus dem „hohlen Bauch“ heraus erfolgen.

Verwaltung legt Kriterienkataloge vor

Deshalb habe die Verwaltung Eignungskriterien (Ja/Nein-Beantwortung) und Wertungskriterien (Punkte- und Notenskala) erstellt, die als Basis für die Diskussion in der Sondersitzung dienen sollen.

Die Fraktionen können ergänzende Ideen und Vorschläge bis zum 22. September bei der Verwaltung einreichen. Keller wies darauf hin, dass es sich bei dem ganzen Prozedere nicht um einen Architektenwettbewerb handle, sondern um eine sogenannte Mehrfachbeauftragung. Alle Varianten müssten nach denselben Kriterien beurteilt werden und „die Entscheidung muss objektiv nachvollziehbar sein“.

Verschiedene Wortmeldungen aus dem Gremium machten deutlich, dass die vorgelegten Kataloge durchaus sinnvoll sind, um eine Richtschnur für die Beurteilung der Vorschläge zu haben, dass aber die Punktezahl, die sich am Ende ergibt, nicht automatisch zur Entscheidung für oder gegen die ein oder andere Variante führen sollte. Denn letzten Endes handle es sich, wie Matthias Kiefer (CDU), Thomas Kaiser (SPD) und Bernhard Klauser (Bürgerforum) betonten, auch um eine persönliche Bewertung, ob man dem Abriss oder dem Erhalt des Gebäudes Bahnhofstraße 9 den Vorzug gebe und wie man die Auswirkung der einzelnen Varianten auf das Stadtbild beurteile.

Insofern bleibt auch abzuwarten, ob sich das Gremium in der Sondersitzung am 29. September direkt nach der Diskussion über die drei Varianten zu einem Beschluss durchringen kann oder ob die Gemeinderäte noch mehr Zeit brauchen, um das jeweilige Bauchgefühl zu befragen und schlussendlich eine Entscheidung zu fällen.

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