Zell im Wiesental Eigener und vielversprechender Weg

Markgräfler Tagblatt
Fachlehrerin Kathrin Stutz kümmert sich in den VKL-Klassen an der Montfort-Realschule um den Deutschunterricht. Foto: Paul Berger Foto: Markgräfler Tagblatt

Integration: Die Montfort-Realschule hat mit der Vorbereitungsklasse ein spezielles Modell entwickelt

Es ist keine leichte Aufgabe, die die Schulen derzeit beim Thema Integration bewältigen müssen. Vor allem, wenn es um Schüler aus verschiedensten Ländern und Kulturkreisen mit völlig unterschiedlichen sprachlichen Voraussetzungen geht. Sie für die gewohnten Unterrichtsanforderungen fit zu machen, kommt einer Mammutaufgabe gleich.

Von Paul Berger

Zell. An der Montfort-Realschule (Morz) indes scheint man einen erfolgversprechenden Weg gefunden zu haben, um den Sprachvorbereitungs-Unterricht an der Schule erfolgreich zu gestalten und somit zu bewältigen. Zumindest sind die Aussichten nach den bisher gemachten Erfahrungen im Unterricht der Vorbereitungsklasse (VKL), wie er seit dem Schuljahr 2017/2018 an der Schule praktiziert wird, recht erfolgversprechend, erklärte Fachlehrerin Kathrin Stutz diese Woche bei einem Pressetermin.

„Selbstverständlich haben wir uns im Vorfeld auch mit den benachbarten Schulen kurzgeschlossen und über deren Konzepte gesprochen“, berichtete Rektor Norbert Asal. Das Ergebnis sei letztendlich ein eigener und vielversprechender Weg, den die Morz bei der Sprachvorbereitung ausländischer Kinder geht.

Das erarbeitete Konzept ist darauf ausgerichtet, möglichst integrativ an der Schule zu arbeiten, so Kathrin Stutz. Am Sprachunterricht der Morz nehmen derzeit 20 Schüler aus zehn verschiedenen Ländern teil, angefangen von den Balkanstaaten Kroatien, Serbien, Albanien sowie aus der Türkei, Syrien, Palästina, Afghanistan und Kenia. Eigens für sie wurde der zusätzliche Sprachunterricht an der Schule eingerichtet. Das hierbei angestrebte Ziel dieser VKL-Klassen, die vornehmlich dem Erlernen der deutschen Sprache dienen, ist es, mit den Schülern neben dem normalen Schulunterricht zu arbeiten, um diese möglichst wieder in die Hauptklassen zurückführen zu können. Dabei, so machte Stutz deutlich, werden ihnen neben dem Sprachunterricht auch Lerninhalte in anderen Fächern, wie etwa Biologie oder Geschichte, die sie ebenfalls für ihre schulische Ausbildung benötigen, beigebracht.

Das kann im ein oder anderen Fall auch für die Vorbereitung auf eine Klassenarbeit oder für ein selbstständig zu haltendes Referat von Vorteil sein. Neben dem Sprachunterricht spielen ebenfalls die gesellschaftspolitische Bildung sowie Themen allgemeiner Art eine wichtige Rolle. „Die Erfahrung lehrt uns, Sprache erschließt sich über viele Facetten“, sagt Kathrin Stutz, weshalb sie für den Unterricht auch eigene Lernmittel und Methoden entwickelt hat.

Wie von Rektor Norbert Asal und Konrektorin Renate Metzler zu hören war, ist man, was den Vorbereitungs-Unterricht angeht, eng mit anderen Schulen vernetzt. Darüber hinaus bilden Fach- und Klassenlehrer zusammen mit der Schulleitung ein enges Team. Dies gilt auch für die Schulsozialarbeit, die in das Projekt eingebunden ist. Echte Erfolgserlebnisse haben die Schüler, wenn sich später in ihren Zeugnissen auch reguläre Noten finden, bekräftigt Norbert Asal. Doch bis dahin sind etliche Hürden zu überwinden. Dennoch ist man zuversichtlich, dass der eingeschlagene Weg auch in der Zukunft gut funktionieren wird.

Das Gleiche gelte auch für die Kontakte mit der Gewerbeschule in Schopfheim. Über diese hofft man, gerade Schülern mit Migrationshintergrund den späteren Weg ins Berufsleben zu erleichtern. Ebenso positiv sehen die Verantwortlichen das Zusammenleben von Schülern aus verschiedenen Nationen an der Morz. Übereinstimmend wurde versichert, dass an der Schule aufgrund der kulturellen Verschiedenheiten derzeit keine schwierigen Situationen oder extreme Konflikte zu beobachten sind.

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