Zell im Wiesental Ein Herz für die „Lumpen-Prinzessin“

Markgräfler Tagblatt

Musiktheaterfreunde Zell: Gelungene Aufführung der weltberühmten Operette „Schwarzwaldmädel“

Mit den glanzvollen Aufführungen von Leon Jessels weltberühmter Operette „Schwarzwaldmädel“ und dem von August Neidhart verfassten Libretto gelang den Musiktheaterfreunden in der Schwanenstadt am Wochenende ein viel beachtetes Comeback.

Von Paul Berger

Zell. Unter der Regie von Egon Klauser und der musikalischen Leitung von Almut Teichert-Hailperin schafften es die Darsteller im ausverkauften Wiesentäler Textilmuseum, die Besucher voll und ganz zu begeistern. Was von den Mitwirkenden sowohl gesanglich als auch darstellerisch auf die Bühne gebracht wurde, verdient allerhöchste Bewunderung und Respekt. Dabei handelt es sich bei den Mitwirkenden überwiegend um Laiendarsteller, die sich in wochenlangen Proben auf die Auftritte vorbereitet haben.

Ort der Handlung dieser Operette ist das beschauliche, fiktive Örtchen „Sankt Christoph“, ein kleiner Flecken im Schwarzwald, der jedoch auf keiner Karte zu finden ist. Dort steckt Domkapellmeister Blasius Römer, hervorragend gespielt von Stefan Wetzel, mitten in den Vorbereitungen für das Cäcilienfest. Bei ihm lebt neben seiner leiblichen Tochter Hannele (Verena Sprich) auch das junge und schüchterne Hausmädchen Bärbele (Fabia Waßmer), bei den meisten Dorfbewohnern als „Lumpen-Prinzessin“ verschrien. Während die beiden fröhliche Vagabunden Hans (Hartmut Meier) und Richard (Jörg Jost) die bislang recht idyllische Ruhe in Sankt Christoph durch ihr Erscheinen tüchtig aufmischen, sorgt die bekannte Mezzosopranistin Carolina Bruck-Santos in ihrer Rolle als vornehme Malwine von Hainau ebenfalls für aufmunternde Stimmung im Dorf. Um das Wohlergehen der Dame bemüht sich nicht nur Ochsenwirt Jürgen (Paul Hailperin) emsig, auch andere Herren der Schöpfung fühlen sich von ihrem unwiderstehlichen Charme in den Bann gezogen. Malwine wiederum beweist ein großmütiges Herz für die kleine „Lumpen-Prinzessin“, indem sie ihr ein schickes Dirndlkleid besorgt, damit auch sie zum bevorstehenden Festtanz gehen kann.

Es sind nicht nur die großartigen schauspielerischen Leistungen, die diese Operette zu einem tollen Kulturerlebnis machen. Für das Publikum sind die wunderbaren Stimmen der Darsteller sowie der Chorsänger und nicht zuletzt die Begleitung durch Tomas Spurny am Klavier ebenfalls ein echter Hochgenuss. In weiteren Rollen überzeugen Elke Hochstatter als Marie, Wirtin vom „Blauen Ochsen“, Ulrike Jörg als Traudel, im Dorf als Hexe verschrien, Wilhelm Rümmele als Domprobst sowie Hermann Tittel als kauziger Feriengast aus Berlin.

Mehr über den Inhalt dieser Operette soll an dieser Stelle noch nicht verraten werden, da am kommenden Wochenende, Freitag, 13., Samstag, 14. und Sonntag, 15. Juli weitere Aufführungen im Textilmuseum anstehen. Kartenvorbestellungen beim Zeller Bergland Tourismus, Tel. 07625/924092.

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