Zell im Wiesental Es droht schon wieder Platznot in den Kindergärten

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Trotz des neuen Kindergartenstandorts sind in Zell weitere Aktivitäten nötig, um den steigenden Bedarf zu decken. Foto: Peter Schwendele

Gemeinderat Zell: Kurz- und langfristige Kindergartenbedarfsplanung vorgestellt

Zell -  Einen Überblick über die Kindergartenbedarfsplanung, nicht nur für das aktuelle und das kommende Jahr, sondern für die Periode bis 2030, gab Hauptamtsleiter Karlheinz Keller den Gemeinderäten in der Sitzung am Montag in der Stadthalle.

Zu befürchten sei, dass es bald wieder eng in den Einrichtungen zugehe. Dies, obwohl die Zahl der verfügbaren Kindergartenplätze von 208 im Jahr 2017 auf 240 im Jahr 2018 und aktuell mit der Fertigstellung des neuen Standorts in der Gottfried-Fessmann-Straße auf 271 erhöht worden ist.

Keller berichtete, dass die Vorverlegung des Einschulungsstichtags vom 30. September auf den 30. Juni diesen Jahres einen Mehrbedarf für den Kindergarten zur Folge haben könnte.

Eine genaue Aussage sei aber nicht möglich, da die Eltern ein Wahlrecht hinsichtlich Einschulung oder weiteren Kitabesuchs hätten. „Das Ganze ist ein bisschen Kaffeesatzleserei“, so der Hauptamtsleiter. Die Anzahl der zu betreuenden Kinder könnte aber dieses und nächstes Jahr bei rund 290 liegen.

Grundsätzlich bleibe es deshalb bei dem bereits im vergangenen Jahr dargelegten Bedarf nach einer Puffergruppe am Kindergarten in der Bahnhofstraße in Zell (die erst im Lauf des Kindergartenjahrs entsprechend des Bedarfs eröffnet werden soll) sowie nach einer Reservegruppe am Standort Atzenbach. Baulich sei die Schaffung einer weiteren Krippengruppe sowie von Nebenräumen, einem Bewegungsraum und einem multifunktional nutzbaren Raum beim Kindergartenstandort Bahnhofstraße sowie die Renovierung des Kindergartens Atzenbach vonnöten, so Keller.

Dies unterstrich Kindergartenleiterin Birgit Vogt. Aktuell genieße man es zwar, im Altbau in der Bahnhofstraße nur eine Gruppe zu betreuen, was aufgrund der Neunutzung der ehemaligen Sprachheilschule, wo 50 Kinder Platz finden, möglich sei, doch mittelfristig werde es wohl wieder zwei Gruppen im Altbau geben, womit man wieder vor demselben Problem der Platznot stehe wie in den vergangenen Jahren. Es sei also notwendig, noch zusätzliche Räumlichkeiten zu schaffen.

Da nun das Gebäude in der Goffried-Fessmann-Straße zur Verfügung stehe, brauche man keine „große Lösung“ mehr, ergänzte der Fachbereichsleiter, sondern Ergänzungen des Bestands, wobei etwa ein multifunktionaler Raum, den man bei wieder abnehmenden Kinderzahlen durchaus weiter sinnvoll nutzen könne, auch eine Qualitätsverbesserung darstelle.

Dass grundsätzlich mit einem solchen Rückgang zu rechnen ist, zeigte der Blick des Fachbereichsleiters auf die nächsten zehn Jahre. Die Berechnungen des Statistischen Landesamts ergeben für die Kindergartenplanung einen Trend, der im Grunde die Entwicklung der Bevölkerung im Gesamten abbildet, nach der weniger Kinder geboren werden und die Zahl der älteren Menschen zunimmt. Aktuell beträgt in Zell die Zahl der sogenannten kindergartenbedarfplanrelevanten Kinder 451. Im Jahr 2026 soll die Anzahl dieser Kinder laut der Berechnung 402 und im Jahr 2030 noch 391 betragen.

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