Zell im Wiesental „Es wird wieder sehr, sehr eng“

Markgräfler Tagblatt
Die Planung für die Kinderbetreuung hatte der Zeller Gemeinderat am Montag auf der Tagesordnung. Die Aufgabe für die Zukunft wird sein, weitere Plätze zu schaffen. Foto: Archiv Foto: Markgräfler Tagblatt

Gemeinderat: Die Stadt Zell hat Mühe, den Bedarf in Sachen Kinderbetreuung abzudecken

Einen „immensen Bedarf“ in der Stadt Zell in Sachen Kindergarten- und Krippenplätze konstatierte Fachbereichsleiter Karlheinz Keller in der Gemeinderatssitzung am Montag. Das Gremium hatte sich mit der Kindergartenbedarfsplanung und der Organisation des Krippenangebots zu beschäftigen.

Von Peter Schwendele

Zell. Der Grund für entstehenden Engpässe bei der Kinderbetreuung ist eigentlich ein positiver, denn die Einwohnerzahl der Schwanenstadt hat sich von 6092 im Jahr 2013 auf aktuell 6289 erhöht. Weiterer Bedarf dürfte sich aus dem Zuzug von Flüchtlingen sowie aus den Baugebieten am Bahnhof (45 bis 50 Wohneinheiten) und in der Hinteren Obermatt (44 bis 55 Wohneinheiten) ergeben, wie Keller darlegte. „Es wird wieder sehr, sehr eng“, so die Prognose des Fachbereichsleiters.

Im Bereich Kindergarten mit den drei Standorten Zell, Atzenbach und Adelsberg werde es selbst mit dem Provisorium in Atzenbach, das derzeit geschaffen wird, um eine weitere Gruppe zu installieren, wohl nicht ausreichen, alle Bedürfnisse zu befriedigen. Insgesamt werden in diesem Jahr bis zu 266 Kinder die Einrichtungen in der Schwanenstadt besuchen; insgesamt verfüge man jedoch lediglich über 246 Plätze im Ü3-Bereich.

Was die U3-Betreuung angeht, so stehen insgesamt 29 Plätze zur Verfügung (zehn in der derzeit erstellten Kinderkrippe, vier in Kooperation mit der Gemeinde Hausen und 15 Tagespflegeplätze). Der Bedarf könne damit nicht gedeckt werden, so Kellers Einschätzung, es werde eine zweite Krippe am Standort Zell notwendig.

Aufgrund des knappen Angebots bei der Kleinkindbetreuung musste der Gemeinderat am Montag auch die Entscheidung darüber fällen, wie die Aufnahme- und Wartelistenkriterien aussehen sollen. Als Vergabekriterien wurden herangezogen: Beschäftigungsverhältnis Erziehungsberechtigte, Beschäftigungsumfang, Wohnort, Geschwister und Anmeldezeitpunkt. Um dem Personalschlüssel in der Kinderkrippe gerecht zu werden, muss außerdem berücksichtig werden, dass 40 Prozent der Kinder zwischen einem und eineinhalb Jahren und 60 Prozent der Kinder zwischen eineinhalb und drei Jahren alt sind.

Die Vertreter der Fraktionen betonten, dass man sich viel Mühe gegeben habe, den Kriterienkatalog gerecht zu gestalten. Bürgermeister Peter Palme sprach von „mühevollster Kleinarbeit“. Auch Kindergartenleiterin Birgit Vogt sagte: „Wir haben es uns nicht leicht gemacht.“ Angesprochen wurde auch, dass es Härtefallregelungen geben könne.

Eine weitere Entscheidung in Sachen Kinderbetreuung fällte der Gemeinderat am Montag im Hinblick auf den Standort Adelsberg. Dort sollen auf Wunsch der Eltern künftig durchgängig verlängerte Öffnungszeiten gelten. Um dies bewerkstelligen zu können, muss eine dritte Betreuungskraft eingestellt werden. Trotz der steigenden Personalkosten wurde diese Entwicklung vom Gemeinderat begrüßt.

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