Zell im Wiesental Etwas wagen ohne zu klagen

Hans-Jürgen Hege
Für 84 junge Männer und Frauen endete am Freitag mit der Zeugnisausgabe ihre Realschulzeit. Foto: Hans-Jürgen Hege

84 Schüler der Montfort-Realschule nehmen ihre Abschlusszeugnisse entgegen,

Zell - Ein Deko-Team hatte die Stadthalle zum Spielcasino umgestaltet. Der rote Teppich war ausgerollt, Ballons hingen von der Decke oder strebten, geerdet mit Gewichten, nach oben, Blumen und Girlanden schmückten die Bühne.

Spielkarten deuteten mit der Nachbildung eines Roulettetisches an der Wand neben dem Ausgang auf die Glücksmomente hin, von denen sich die 84 Schülerinnen und Schüler aus vier MORZ-Klassen am Freitag bei ihrem – von Chantal Schmidt und Kevin Doria bezaubernd moderierten – Abschied aus der Schulpflicht „berauschen“ ließen.

Schon vor dem Empfang der Zeugnisse war den jungen Damen in ihren atemberaubenden Abendkleidern und den Herren in festlichen Anzügen dieses wohl einmalige „Was kostet die Welt“-Gefühl in die Gesichter geschrieben.

Ohne Zweifel: Ein Hauch von Abenteuer lag in der Luft, von Übermut. Schulleiter Robert Asal erinnert daran, dass seine Schützlinge „als kleine Kinder“ in seiner Schule ankamen, nun aber als gereifte Persönlichkeiten in eine Zukunft gehen, die sie selbst gestalten können und in der ihnen viele Türen offen stehen.

Hinter den Jugendlichen läge „eine der prägendsten Zeiten im Leben“. Und er hoffe, „dass diese Zeit auch eine gewisse Prägung bei euch hinterlassen hat, und dass ihr die hier erfahrenen Werte mit nach draußen nehmt.“

Asal gratulierte seinen Schützlingen zum Realschul-abschluss, der noch immer großes Gewicht habe und den „niemand geschenkt bekommen“ würde.

Anspruchsvolle und herausfordernde Wochen und Monate mit mündlichen und schriftlichen Prüfungen seien überstanden, betonte der Rektor, um dann im „Casino MORZ“ auf das Thema Glücksspiel einzugehen: „Ich wünsche euch Glück nicht im Sinne von Zufall, sondern Lebensglück, Gesundheit und Zufriedenheit.“

Herausforderungen annehmen

Den guten Wünschen des Rektors schloss sich die Elternbeiratsvorsitzende Idrusa Canella an. „Ich hoffe, ihr konntet für euch persönlich den Jackpot knacken, so wie ihr euch das vorgenommen habt“, ging auch sie auf das Casino-Ambiente ein. Sie erinnerte daran, dass das Leben auch ohne gewonnenes Geld „weitere Jackpots“ bereit halte. Sie forderte ihre Zuhörer dazu auf, mit offenen Augen durchs Leben zu gehen, Herausforderungen anzunehmen, ein offenes Auge auch für die kleinen Dinge des Lebens zu haben, Chancen zu nutzen, mutig nach vorn zu gehen, mal etwas zu wagen ohne zu klagen, Gelegenheiten beim Schopfe zu packen und dabei stets die eigene Meinung zu vertreten.

Schülersprecher Alexander Rowson ergänzte die Ratschläge in einem sehr kurzen Statement: „Nun müsst ihr euren eigenen, persönlichen Weg nehmen. Ich wünsche euch, dass ihr immer ein Ass im Ärmel habt und dass ihr daran denkt: Wer Pech im Spiel hat, hat Glück in der Liebe. In diesem Sinne: Feiert schön.“

Nach ein paar Spielen, einem Lied der Klasse 10b und einer Comedy-Einlage von Kevin Doria, die leider wie vieles andere an diesem Abend wegen einer nicht gerade optimalen Akustik etwas unterging, war es dann soweit: die Zeugnisse wurden ausgegeben. Und mit ihnen viele Preise und jede Menge Lob an Absolventen, die den allgemeinen Notenschnitt von 2,3 erheblich unterboten hatten oder durch besondere Leistungen in speziellen Fachbereichen aufgefallen waren.

Den Sonderpreis im Fach „Technik und Naturwissenschaftliches Arbeiten“ erhielt Ben Lämmle, den im Fach „Mensch und Umwelt“ Eileen Roser. Lena Hlawatschek freute sich über den Sonderpreis „Sprachen“.

Und Alexandra Ashauer hatte sich mit besonderen Leistungen in Sachen „soziales Engagement“ verdient gemacht.

Für Notendurchschnitte von 2,2 bis 1,8 gelobt wurden: Sabrina Kiefer, Samuel Meier, Melina Littau, Gabriel Sprich, Tessa Kengen, Maxima Lott, Lukas Pittorf, Adriana Häuptli, Elisa Di Giovanna, Lina Mutschler, Paula Kaufmann, Leonie Faller, Lineta Michalkin, Nadja Eckert, Festina Gashi, Julia Maier, Maria Wirth, Lilly Zimmermann, Tamara Brehm und Giulia Leucci.

Einen Preis für Notenschnitte von 1,7 und besser erhielten: Helen Keller (Schulbestenpreis für die Traumnote 1,0), Ben Lämmle, Eleonore Pekarskij, Abdulmalik Deniz, Simon Reichert, Chantal Schmidt, Celin Beyer, Lena Hlawatschek, Jan Faller, Daniele Risorgi, Alexander Mößner, Johannes Raetz, Jolanda Menzel, Eileen Roser, Timo Adelmann und Livia Accumanno.

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