Zell im Wiesental Fest verströmt bayrisches Flair

Markgräfler Tagblatt

Chilbi I: Stimmungsvoller Frühschoppen in Gresgen / 50-jähriges Bestehen gefeiert

Der Frühschoppen in Gresgen ist nach wie vor ein besonderer Besuchermagnet. Wie an jedem Chilbisonntag verdreifacht sich die Bevölkerung im Zeller Teilort kurzzeitlich. Das Bürgerzentrum konnte nicht alle Gäste aufnehmen. Ein zusätzlich aufgestelltes Zelt platzte aus den Nähten und der Parkplatz wurde zum Festplatz. Das alles bei herrlichem Wetter.

Von Wolfgang Grether

Zell-Gresgen. Das Fest mit dem bayerischen Flair besteht seit 50 Jahren. Ausgedacht hatte es sich Fridolin Schneider, der ehemalige Dirigent des Musikvereins. Unvergessen in der Festgeschichte ist die Moderation durch Reinhold Fetscher.

Wie wichtig der Frühschoppen ist, zeigt eine Begebenheit aus dem Jahr 1981. Als die Veranstaltung damals ausfallen sollte, erschienen die Freunde aus dem Zeller Stadtteil „Paradies“ in Gresgen. Die Musiker legten den Grundstein für die Weiterführung der Veranstaltung.

Untermalt von den musikalischen Klängen durch Michael Wagner erzählte Gerhard Heitzmann aus der Frühschoppengeschichte. Mittlerweile sind Dirigent Jörg Sutter, Vorsitzender Björn Heitzmann und Conférencier Christoph Hanke in die großen Fußstapfen der ehemaligen Protagonisten getreten.

Vorbereitet hatte sich der Verein in diesem Jahr in verschiedenen Arbeitsgruppen. Das Ergebnis war ein Stimmungssturm, der auch musikalischen Ansprüchen gerecht wurde.

Mit dem „Kärntner Liedermarsch“ wurde der Frühschoppen im Bürgerzentrum eröffnet. Die Musiker hatten ihre Anzüge mit Trachten getauscht. Conférencier Christoph Hanke überzeugte schon zu Beginn als Solist in der Ballade „Bavaria“ und glänzte als Musiker und Ansager gleichermaßen.

Die Handschrift des Dirigenten Jörg Sutter war im „Böhmisch Galopp“ besonders spürbar. Schnell und präzise wurden die Tonfolgen zu Gehör gebracht. Temperament- und schwungvoll dirigierte Jörg Sutter.

Als König des Gresger Tenorhorns spielte Michael Wagner den „Baritonkönig“ akzentuiert und trotzdem frei fließend.

Im darauf folgenden Stück war deutlich zu spüren: Polka und Flügelhorn passen zusammen. Bewiesen haben dies die Solisten Armin und Daniel Eichin, Tim Schöne und Florian Meier. Nach den Jubiläumsklängen freuten sich Gerhard und Heitzmann und Matthias Wagner auf ihr Solo im „Klarinettenmuckel“. Die Freude ging in das Spiel ein und ließ das Publikum kräftig applaudieren.

Ein Münchener im Himmel

Ein Teil der Frühschoppengeschichte ist der Münchner im Himmel. Früher vom Dirigenten Fridolin Schneider vorgetragen; jetzt von Christoph Hanke bildhaft in Erinnerung gebracht. Er schwebte über den Köpfen der Gäste durch das Bürgerzentrum. Wie immer wurde das Spiel mit und durch das Publikum zu einer gelungenen Abwechslung. Egal ob beim Bierkrugstemmen oder beim Zerstechen von Luftballons mit spitzen Hüten, Christoph Hanke moderierte „was das Zeug hielt“.

Besonders gefreut haben sich die Veranstalter über den Besuch aus Neufrach. Die Musiker des befreundeten Vereins gratulieren zum Frühschoppenjubiläum und brachten ihre besonderen Bodenseeäpfel zum Verzehr mit.

„Patrona Bavariae“, ein Klassiker früherer Tage, avancierte besonders bei den älteren Gästen zum Stimmungshit des Morgens. Großen Anteil am Erfolg der Veranstaltung hatten die Vorsänger Gerd und Gerhard Heitzmann.

Die Tenorhörner des Vereins gratulierten auf ihre Art. Der Vortrag „Ein halbes Jahrhundert“, klang liebevoll und schwungvoll in Ohren und Herzen der Anwesenden. Das Badnerlied wurde von Inge Heitzmann umgedichtet, hieß bei ihr „Frühschoppen ist wunderschön“ und wurde von ihrem Mann neu interpretiert.

Passend zum Tag war auch „Von Freund zu Freund“, ein Solostück von Michael Wagner mit dem Tenorhorn und Armin Eichin mit dem Flügelhorn, das harmonisch und lieblich klang.

Besonders gefragt waren die Besucher beim Stück „We will rock you“, bei dem Schlagzeuger Timo Lehmann den Takt zum Mitklatschen vorgab.

Schürzenjägerzeit ist auch Mitsingzeit und das wurde besonders deutlich bei „Glory Hallelujah“ oder „Sierra Madre“.

„Alphornzauber“ wurde von Michael Wagner auf dem Alphorn zauberhaft sicher vorgetragen. Lieder zu Mitsingen waren wie in jedem Jahr eine besonderer Höhepunkt. Natürlich blieb es nicht bei einer Zugabe. Die Wünsche der Gäste schienen kein Ende zu nehmen. „Der Böhmische Traum“ ließ die Herzen zusammen mit dem Lied „Auf die Vogelwiese“ und dem letzten „Servus Pfüat Gott und auf Wiedersehen“ auch zum Ende noch einmal höher schlagen.

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