Gleichzeitig spielten sich in den meist engen Gassen entsetzliche Szenen ab; jeder versuchte, sich und seine Angehörigen in Sicherheit zu bringen, denn schon nach kürzester Zeit stand die gesamte Innenstadt von der Kirche bis zur Wiesebrücke in Flammen.
Neben der kaum vorstellbaren menschlichen Tragödie, die dieser Großbrand über die Bewohner brachte, wurden auch zahlreiche materielle Güter unwiederbringlich vernichtet. Zu diesen gehörten sämtliche Kirchenbücher, die seinerzeit alle Tauf-, Heirats- und Sterberegister der Gemeindemitglieder von Zell sowie von den zum Kirchspiel Zell zählenden Gemeinden Adelsberg, Atzenbach, Mambach, Pfaffenberg und Riedichen enthielten.
In einer von Fidelis Kammerer (Pfarrer und Dekan in Zell von 1806 bis 1823) verfassten Denkschrift über den großen Stadtbrand sind die bittere Not, die diese grauenvolle Katastrophe hinterließ, aber auch die beispielhaften und vielseitigen Bemühungen die Folgen zu lindern und den Wiederaufbau voranzubringen, beschrieben. „Schrecklich war das Übel bei meiner Rückkehr am 24. Juli anzusehen“, schilderte der Priester seine Eindrücke, als er die grauenvollen Zerstörungen sah. Weiter schrieb Kammerer in seinen Aufzeichnungen von Flammen, Rauch, Kohlefeuer, entblößten Mauern und vielen unglücklichen Menschen, denen es am Allernötigsten fehlte.