Er habe Anrufe mit Bedrohungen – sowohl von Befürworten als auch von Gegnern der Badöffnung – erhalten, ließ Palme wissen. Zu Äußerungen aus der Bevölkerung, es könne auch lockerer im Badbetrieb zugehen, wie etwa die Schweiz zeige, meinte der Bürgermeister, dass die Schweiz gerade überlege, die Zügel wieder anzuziehen, weil die Infektionszahlen steigen würden.
Für die SPD-Fraktion begrüßte Claudia Dolzer die Öffnung des Freibads als wichtiges Signal gerade für Kinder und Familien, da diese unter dem Lockdown besonders zu leiden gehabt hätten. Sie äußerte die Bitte, die Anzahl der zugelassenen Badegäste schrittweise zu erhöhen, „wenn es gut läuft“. Auch Matthias Kiefer (CDU), Hannelore Vollmer (FW) und Susanne Accumanno (Bürgerforum) freuten sich über den Start in die Saison.
Thomas Kaiser (SPD) regte an, eventuell übers Tourismusbüro auch Einzeltickets anzubieten (nicht zuletzt, damit auch Touristen zum Zug kommen können), doch die Verwaltung verwies darauf, dass Einzeltickets derzeit nicht elektronisch erfasst werden können und man deshalb zunächst auf diese Variante verzichten müsse. Matthias Kiefer appellierte an die Zeller, verstärkt Saisonkarten zu erwerben und damit die Stadt bei ihren Bemühungen zu unterstützen.
Was die Finanzen angeht, so wird in diesem Jahr mit einem Defizit für das Bad in Höhe von 312 000 Euro gerechnet. Stand jetzt geht die Verwaltung davon aus, dass dieses Defizit aufgrund der verkürzten Saison nicht überschritten wird. Auch die Corona-bedingten Mehraufwendungen könnten gedeckt werden. So übernehme der Förderverein die Kosten für die Umstellung der Besucherzählung.
Das Bad hat täglich von 11 bis 20 Uhr geöffnet. Frühschwimmen könne aufgrund der Personalsituation dieses Jahr nicht angeboten werden, doch die wenigen Stamm-Frühschwimmer könnten auch von 11 bis 1 Uhr, wenn erfahrungsgemäß im Bad weniger los sei, zu ihrem Recht kommen, hieß es.
Das komplette Hygiene- und Betriebskonzept kann auf der Homepage der Stadt Zell eingesehen werden.