Zell im Wiesental Gäste nehmen wieder am Tisch Platz

Peter Schwendele
Ganz so unbeschwert geht es noch nicht in den Gasthäusern zu, denn nach wie vor gibt es strenge Auflagen. Doch immerhin können jetzt wieder Gäste empfangen werden (Archivfoto). Foto: Markgräfler Tagblatt

Corona: Zeller Gastronomen öffnen ihre Türen / Auch vor Ort werden Tests angeboten

Zell -  Seit Kurzem darf die Gastronomie wieder Gäste empfangen. Auch in Zell nutzen Gaststätten die Möglichkeiten, die ihnen bei sinkenden Corona-Inzidenzzahlen geboten werden – auch wenn der Betrieb mit einem hohen bürokratischen Aufwand verbunden ist, denn das Schlemmen vor Ort ist aktuell nur geimpften, negativ getesteten oder von der Krankheit genesenen Personen erlaubt.

Eigens für das Beaufsichtigen von Tests geschult

Seit Freitag hat beispielsweise der Berggasthof „Schlüssel“ in Pfaffenberg seine Türen wieder für Gäste geöffnet. Mitinhaberin Sunny Städter hat extra eine von der Dehoga angebotene Schulung besucht, um vor Ort Gästen eine Testmöglichkeit anbieten zu können.

In der Praxis bedeutet dies, dass Städter überprüft, wie Gäste die Tests an sich selbst vornehmen; würde sie selbst aktiv testen, müsste sie sich beispielsweise mit einer speziellen Ausrüstung schützen. Doch auch so ist der Aufwand für die Gastronomen hoch, denn die Räumlichkeiten müssen entsprechend ausgerichtet werden. „Deswegen bieten wir die Tests bei uns eigentlich auch nur für die Sonntagabende beziehungsweise für Notfälle an“, berichtet Städter.

Grundsätzlich sei es für den gesamten Ablauf im Restaurant sehr hilfreich, wenn die Gäste bereits mit einem negativen Testzertifikat eintreffen.

Am Einstiegstag habe alles gut funktioniert, berichtet Sunny Städter. Allerdings rechnen sie und ihr Mann, Küchenchef Jakob Brasch, mit einem ungleich größeren Andrang am Pfingstwochenende.

Womöglich müsse man dann dem ein oder anderen, der endlich wieder ein leckeres Essen in der Wirtschaft genießen will, absagen, befürchtet Brasch. Denn Einschränkungen müssen die Gastronomen nach wie vor auch bei der Auslastung hinnehmen.  Im „Schlüssel“ schätzt man, dass unter den derzeitigen Bestimmungen lediglich 60 Prozent der eigentlichen Kapazität ausgereizt werden kann.

"Schön, wieder aufmachen zu können"

Bei allen Schwierigkeiten, die es aktuell zu überwinden gibt, überwiegt dennoch die Freude, dass es wieder losgeht. „Es ist schön, dass wir endlich wieder aufmachen können“, sagt Jakob Brasch; viel zu lange musste man sich mit einem „Essen-To-Go-Betrieb“ über Wasser halten.

Sunny Städter lässt allerdings durchblicken, dass bereits jetzt die Vorfreude auf einen Normalbetrieb wie in Vor-Corona-Zeiten ohne Einschränkungen, Spezialberechnungen und Berechtigungsprüfungen immens groß ist.

Hohe Aufwand für Gastronomen

Diese Aussicht lässt auch das Herz von „Löwen“-Wirt Mike Kiefer, der seine Gaststätte bereits seit dem vergangenen Wochenende wieder unter Corona-Bedingungen geöffnet hat, höher schlagen. Drei seiner Angestellten sind geschult worden, damit vor Ort im „Löwen“ den Gästen ein Testangebot gemacht werden kann.

Auch für Kiefer ist der Aufwand, unter dem er seine Gäste wieder empfangen kann, hoch; umso mehr freut er sich deshalb, dass bisher knapp zwei Drittel bereits mit einem negativen Test in der Tasche ins Restaurant kamen.

Allerdings räumt der „Löwen“-Wirt ein, dass der Besucherzuspruch in den ersten Tagen nach der Wiedereröffnung noch verhalten war. Er hofft, dass bald weitere Lockerungen kommen, die den Betrieb und den Besuch in der Gastronomie erleichtern, „spätestens, wenn die Inzidenz unter 50 sinkt“.

Etliche Gastronomen warten noch ab

Angesichts der schwierigen Umsetzung der Vorgaben und der unsicheren Gesamtsituation halten sich denn auch etliche Gastronomen mit zügigen Öffnungen zurück. So etwa Domenico Orsini vom Gasthaus „Wiese“. Er setzt erst einmal weiter auf Abhol- und Lieferservice und will vermutlich erst im Juli seine Türen wieder öffnen, wenn das richtige Wetter für den Betrieb im Biergarten herrscht.

Zells Bürgermeister Peter Palme wünscht sich grundsätzlich, dass die Gastronomie in der Schwanenstadt schnell und gut aus der Krisensituation herauskommt. „Von uns kommt jede Unterstützung, die wir geben können, damit die Gastronomie wieder öffnen kann“, betont der Rathauschef. Die Stadt kämpfe dafür, schrittweise in die Normalität zurückzukehren, auf diesem Weg müsse man aber auch die geltenden Regeln beachten, sagt Palme.

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