Zell im Wiesental Gresgen feiert seinen Ringerclub

Gerald Nill
Zwischendurch gab der Musikverein Gresgen den Ton an, bei der Feier des 100-Jahr-Jubiläums des SV Gresgen Foto: Gerald Nill

Sport verbindet. Das konnten die Besucher der Jubiläumsfeier anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Sportvereins Gresgen am Samstagabend im Bürgerzentrum erleben. 200 Besucher kamen, um das Geburtstagskind hochleben zu lassen.

Zum Gelingen des Festabends hatten alle Gresger Vereine beigetragen und zeigten damit, wie gut der Zusammenhalt im Dorf ist. Es war Vereinsvorsitzender Markus Eichin, der schon bei der Begrüßung betonte, man könne sich gar nicht vorstellen, wieviel freie Zeit ehrenamtliche Mitglieder für den Verein aufwendeten. Dafür erhielt er stellvertretend den Applaus der Gäste.

Fröhlicher Wettstreit

Zells Bürgermeister Peter Palme brachte es in seiner Ansprache auf den Punkt: „100 Jahre Sportverein Gresgen – das ist ein Grund zum Feiern und auch ein Grund, stolz sein zu dürfen.“ Er zitierte den kürzlich verstorbenen Bürger Kurt Weiß, der zur Feier des 50-jährigen Vereinsbestehens gesagt hatte: „Es gibt wohl für die Jugend eines jeden Volkes nichts Schöneres als die Freude und Begeisterung am Spiel und am fröhlichen Wettstreit.“

Vorsitzender Markus Eichin ernannte Fritz Kaiser, links in der Riege, bei der 100-Jahr-Feier des SV Gresgen zum Ehrenmitglied. Foto: Gerald Nill

Relative Stabilität

Palme stellte die Vereinsgründung 1925, damals noch unter dem Namen „Kraftsportverein“, in den Kontext der damaligen Zeit: „Im Jahr 1924 begann in Deutschland eine Phase relativer Stabilität. Für die Republik war es bis 1929 eine Zeit der innenpolitischen Ruhe, des wirtschaftlichen Aufschwungs und der kulturellen Blüte.“

Die „Goldenen Zwanziger“ seien es aber nur in Berlin, Paris und London gewesen, „nicht unbedingt in Gresgen“. Die Menschen im Dorf seien durch die Doppelbelastung von anstrengender Fabrikarbeit und heimischer Landwirtschaft gestresst gewesen. Umso höher sei anzuerkennen, dass fünf Sportler den Kraftsportverein gründeten.

Zu Fuß zum Wettkampf

Aus heutiger Sicht ist ein Wettkampftag von 1926 beeindruckend. Autos gab es nicht im Ort. Wenn ein Ringer-Tag in Inzlingen stattfand, gingen die Schwerathleten zu Fuß nach Zell, nahmen den Zug bis Riehen, stiegen aus und gingen zu Fuß zum Wettkampf.

Ende der 20er Jahre wurden die ersten Ringermatten in Gresgen selbst gefertigt: mit getrocknetem Seegras in Jutesäcken aus der Zeller Textilindustrie. Palme weiter: „Sport ist Leidenschaft und verbindet Menschen über Grenzen hinweg.“ Der SV Gresgen habe immer nach vorne geblickt und sei für seine gute Jugendarbeit bekannt.

Peter Grether: Gute Vereinskultur in Gresgen

Ortsvorsteher Peter Grether knüpfte nahtlos an und erwähnte die „hohe Professionalität des Sportvereins“. Er sprach aber auch die „gute Vereinskultur in Gresgen an und den Zusammenhalt, der sich nicht zuletzt beim zurückliegenden Hallenbau gezeigt habe. Dass die Narrenzunft Gresgen ein Ableger des Sportvereins sei, sei nicht jedermann bekannt. Grether wünschte dem Verein weiterhin gutes Gelingen. Der SV Gresgen steht für kompetente Organisation von Turnieren.

Im Jubiläumsjahr konnte bereits die Bezirksmeisterschaft gut über die Bühne gebracht werden. Am 6. Juni können sich Senioren-Athleten aus der Region beim GAWO-Wettkampf im Rahmen des Grümpelturniers am Bolzplatz Rümmelesbühl messen.

Humorvolles Wechselspiel

Ein Höhepunkt des Festabends war, dass Beate Wassmer für die Narrenzunft und Christoph Hanke vom Musikverein, stellvertretend für alle Gresger Vereine, im launigen Wechselspiel den Sportverein humorvoll hochleben ließen. Am Ende stießen alle Gresger Vereinsvorsitzenden mit einem guten Glas Wein mit Markus Eichin an und überreichten als Präsent ein Trampolin. Dieser nahm es mit Humor an und meinte: „Gut, dass ich nicht springen muss, sonst wäre es schon kaputt.“

Für den guten Ton am Festabend sorgten der Musikverein Gresgen und die Band Projekt X. Aktuell zählt der SV Gresgen 340 Mitglieder, das ganze Vereinsjahr steht im Zeichen des Jubiläums.

Ehrungen: Für jahrzehntelange Mitgliedschaft und sportliche Erfolge wurden folgende Kraftsportler geehrt: Edgar Grether, Fritz Kaiser, Hubert Sprich, Gerold Gebhard, Rolf Riedacher, Hanspeter Heitzmann, Gerd Heitzmann, Michael Berger, Peter Giesin und Andreas Vollmer. In Abwesenheit wurden für 50-jährige Vereinszugehörigkeit Ursula Hanke, Elsbeth Bolanz und Waldtraut Nothelfer geehrt.

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