Zell im Wiesental Hürus Marco muss sich den Zeller Vogteien beweisen

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Einige Prüfungen musste Hürus Marco absolvieren.                                                                                                                                                       Foto: Hans-Jürgen Hege.

„Chappeobend“: Vogtei „Innegmei“, „Obertal“ und Gemeinde „Mittelstadt“ luden zum närrischen Treiben in Zell

Zell (hjh). Im Dreierpack gings am Samstag bei den Vogteien im Städtle rund. Den „Wilden Mann“, das Rathaus der Vogtei „Innegmei“, hatte die Narren zur „Gartenparty“ umgestylt. Es duftete nach Frühling, als passend zum Motto verkleidete Narren zwischen Sonnenblumen, Gartenzwergen, Schmetterlingen und Käfern im Reich der Familie Wassmer und des „Rathaus“-Chefs Vogt Giovanni Rizotto Platz genommen hatten, um zunächst einmal zu speisen und dann nach ein paar schweißtreibenden Schunkelrunden dem Höhepunkt des Abends, dem Auftritt von Hürus „Marco, Oberschratt vo Atzebach“ entgegenzufiebern.

Auf den wartete wie üblich an solchen „Chappeobende“ eine harte Prüfung.

Er musste – unter tatkräftiger Mithilfe seines Kanzlers – aus einer Palette „Smoothies“ die Zutaten herausfinden und erledigte seine Aufgabe am Ende mit Bravour.

Narren wollen Einsatz sehen

Im „Wilde“ strahlte Marco mit den Sonnenblumen um ihn herum um die Wette, verteilte Orden und verlies die erste von drei Stationen, die er an diesem Abend besuchen durfte, eilig. Im „Obertal“ wurde er erwartet und bekam deshalb nicht mehr mit, wie neue Gemeindemitglieder die Aufnahmeprüfung in die altbadische Vogtei bestanden, junge Wäschwiiber die alten bei einem Wettbewerb über den Tisch zu ziehen versuchten oder geheime Chatverläufe offengelegt wurden.

Die Herrschaften waren längst auf dem Weg in den Pfarrsaal, der an diesem Abend zum Obertäler Festzentrum umfunktioniert worden war und eine illustre „Gemeinde“ samt Vogt Uli Schaffrinna beherbergte, deren Mitglieder im Stil der „goldenen 20er“ bestens gelaunt ein wahrhaft buntes Programm umjubelten. Schaffrinna begann mit einem Streifzug durch peinliche Begebenheiten seiner Schutzbefohlenen, die „Märktwiiber“ begeisterten mit einem „Schwarzlicht-Tanz“ und ein „Männersechstett mit Frau“ besang die überragenden Vorteile des Obertals gegenüber allen anderen Vogteien, ehe auch hier das Publikum aufstand, um den Hürus zu begrüßen. Dieser hatte es an diesem Abend keinesfalls leicht: Der Vogt legte den Hürus auf eine Pritsche, verdonnerte Kanzler Torsten Weinstein zum „Traumfänger“ und beauftragte eine Traumdeuterin, die „geheimsten Wünsche“ des Hürus ans Tageslicht zu bringen. Nathlos weiter ging es für den Hürus im „Löwen“, den die Mittelstädter mit ihrem Vogt Christoph Greiner an diesem Abend in einen stilechten „Bauernhof“ umgestaltet hatte, um zünftig „Buurefasnacht“ zu feiern.

Die begann mit Ehrungen. Albert Zimmermann, der mit 87 Lenzen genau so alt ist wie die Vogtei, wurde als einer der ersten Fasnächtler überhaupt zum „Ehre-Stroße-Fasnächtler“ ernannt. Und Armin Zöllner, Mittelstadt-Vogt von 1983 bis 1994, durfte sich über die Beförderung zum Oberbürgermeister seiner Gemeinde freuen. Dafür revanchierte er sich prompt zusammen mit seiner Frau Heidi mit einem Sketch, ehe Sandro Gazzana als „Polizischt“ zu einem heiteren Rundumschlag auf seine Mitbürger ansetzte und Jutta Kerner als „Hebamme“ vom Dienst aus dem Nähkästchen plauderte. Vogt Greiner ließ Wagenbauer aller Gewichtsklassen im Ringerdress antreten und der Hürus, der quasi im Nebenberuf Vorsitzender der RG Hausen/Zell ist, musste die Herrn ihrer Gewichtsklasse entsprechend zum Kampf aufstellen, was dem Boss der Ringergemeinschaft denn auch leidlich gut gelang: Mit Bravour hatte er den ersten „Dreier“ seiner Regentschaft überstanden und rüstet sich nun für das kommende Wochenende, an dem es in den Vogteien Schwyz, Grönland und Riedichen in die nächste Runde geht.

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