Zell im Wiesental „Ich fühle mich als ein kleines Werkzeug Gottes“

Markgräfler Tagblatt
Will Gott und den Menschen dienen: Franz Leppert, Pfarrer im Ruhestand und Ehrenbürger von Zell, der heute in Atzenbach seinen 75sten Geburtstag feiert. Foto: Paul Berger Foto: Markgräfler Tagblatt

Jubilar: Franz Leppert, Pfarrer i.R. und Ehrenbürger der Stadt Zell, feiert am heutigen Mittwoch seinen 75. Geburtstag

Zell-Atzenbach (ue). Eigentlich ist Franz Leppert seit drei Jahren im wohl verdienten Ruhestand. Doch davon kann in der Praxis keine Rede sein. Denn noch immer hilft der langjährige Pfarrer von Zell und ehemalige Leiter der Seelsorgeeinheit, der heute im Zeller Stadtteil Atzenbach seinen 75. Geburtstag feiert, in den benachbarten Pfarreien aus und hält an Wochenenden und Sonntagen dort regelmäßig Gottesdienste.

So ist er weiterhin mit den Menschen, um deren persönliche und religiöse Anliegen er sich über 45 Jahre als Priester und Seelsorger gekümmert hat, eng verbunden.

„Ich fühle mich als ein kleines Werkzeug Gottes“, beschreibt Leppert seine vielseitigen seelsorgerlichen Aufgaben, bei denen sowohl das menschliche als auch das christliche Miteinander für ihn stets im Mittelpunkt stand.

1976 kam Franz Leppert als junger Stadtpfarrer nach Zell, nachdem er zuvor als Vikar in Blankstadt/Schwetzingen und in Eberbach tätig gewesen war. Leppert war lange Zeit jüngster Pfarrer im Dekanat. Mut, sich um die frei gewordene Pfarrstelle in Zell zu bewerben, machte ihm der damalige Pfarrer von Eberbach, Hubert Seitz, der selbst einige Zeit als Vikar in Zell tätig war.

Den Wunsch, einmal Priester zu werden und damit Gott und den Menschen zu dienen, verspürte Franz Leppert schon in jungen Jahren. Schließlich hatte der christliche Glaube in der Familie Leppert seit Generationen einen hohen Stellenwert.

Sowohl sein Vater Dionysos als auch sein Großvater engagierten sich über viele Jahrzehnte in ihrer Gemeinde als Mesner.

Franz Leppert wuchs zusammen mit fünf Geschwistern in Moos bei Bühl auf. Nach der Grundschule besuchte er die Gymnasien in Sasbach und Achern, studierte anschließend in Freiburg und München Theologie und empfing 1970 im Münster in Freiburg vom damaligen Erzbischof Hermann Schäufele die Priesterweihe.

Seinem Ziel, Gott und den Menschen zu dienen, ist Leppert bis auf den heutigen Tag treu geblieben. Seine freundliche und offene Art, den Menschen zu begegnen, hat ihm geholfen, die nicht immer leichten Aufgaben als Seelsorger zu meistern. Denn auch in der neuen Pfarrstelle in Zell warteten auf den jungen Priester viele Herausforderungen.

Für ihn war schnell klar: Eine lebendige Pfarrei lässt sich nicht allein vom Altar aus aufbauen. Und so nahm Pfarrer Leppert während seiner Tätigkeit als Pfarrer von Zell nach und nach zahlreiche Bauprojekte in Angriff. Zu diesen gehörten unter anderem das neue Pfarrheim in Zell, die Renovationen der Pfarrkirchen in Zell und Atzenbach, der Bau eines neuen Pfarrheims in Häg mit Kindergarten sowie die Erneuerung des Pfarrheims in Atzenbach. Ebenso wurden die Kalvarienbergkapelle und die Kapelle „Maria Frieden“ erneuert.

Gleichzeitig setzte sich Leppert für ein lebendiges Gemeindeleben ein. Dazu zählte für ihn die Zusammenarbeit mit den kirchlichen Vereinen ebenso wie die intensiv gepflegten Kontakte mit den Menschen, was ebenfalls für das gute ökumenische Miteinander in Zell galt. Was den Jubilar ganz besonders freut: In seiner Zeit als Pfarrer von Zell durfte er fünf junge Männer auf ihrem Weg zum Priesterberuf begleiten. Auch die Weihe eines Diakons gehörte dazu.

Eine besondere Auszeichnung durch die Stadt Zell wurde Franz Leppert, der sich nach seinen eigenen Worten als „echter Zeller“ fühlt, mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft zuteil. Bei der Verabschiedung vor drei Jahren durfte sich Leppert auch ins „Goldene Buch“ der Stadt Zell eintragen.

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