Zell im Wiesental „Käskuche“ in der Bernhardshütte

Markgräfler Tagblatt

Neue Nutzung: Gerhard Zickenheiner will im kommenden Jahr Geißen- und Schafzucht aufbauen

Noch liegt die St. Bernhardshütte auf dem Zeller Blauen im Winterschlaf, aber die Pläne für eine komplett neue Nutzung der lange Zeit für Freizeitaktivitäten verwendeten Örtlichkeit sind bereits gereift. Der neue Besitzer Gerhard Zickenheiner will im kommenden Jahr dort eine Geißen- und Schafzucht aufbauen und in einer „Käskuche“ Rohmilchkäse produzieren.

Von Peter Schwendele

Zell-Adelsberg. „Für mich und meine Frau Eleonora geht damit ein Traum in Erfüllung“, sagt Gerhard Zickenheiner, im Hauptberuf Architekt und einer breiteren Öffentlichkeit durch seine Kandidatur für die Grünen bei der Bundestagswahl im September bekannt. Beim Versuch, in den Bundestag einzuziehen, noch denkbar knapp gescheitert, scheinen sich die Vorstellungen des Grünen-Politikers von einer naturnahen Lebensweise zu erfüllen. Schon vor einiger Zeit hat er die am Fuße des Zeller Blauen liegende Bernhardshütte von der katholischen Kirchengemeinde Zell käuflich erworben. Der Umbau soll 2018 über die Bühne gehen.

Der Bauantrag ist bereits eingereicht, „und er dürfte genehmigungsfähig sein“, so die Prognose des Architekten Zickenheiner. Es geht zum einen um eine Erweiterung der Stallflächen, denn nach dem Umbau soll eine Mischherde von bis zu 50 Geißen und Schafen auf den Wiesen rund um die Hütte gehalten werden. Im vorderen Bereich der Hütte soll eine „Käskuche“, eine Werkstatt und ein Heulager entstehen.

Sobald alles fertig ist, „werden wir in die Produktion einsteigen, die wird aber überschaubar sein“, sagt Zickenheiner. Primär soll Rohmilchkäse vor Ort produziert werden, aber auch Fleisch- und Wurstwaren soll es geben. Der Verkauf wird nach Zickenheiners Plänen in erster Linie auf lokalen Märkten stattfinden. Ob es auch einen Vor-Ort-Verkauf geben wird, steht noch nicht fest. „Das muss man abwarten“, sagt Zickenheiner. Er sei schon von einigen Leuten darauf angesprochen worden, ob er nicht in der Bernhardshütte eine „kleine Straußi“ eröffnen wolle. „Lust hätte ich schon dazu“, so Zickenheiner, „doch das hängt davon ab, wie es läuft.“

Auf jeden Fall will Zickenheiner die Landschaftsoffenhaltung auch als Dienstleistung anbieten. Sprich: Seine Geißen- und Schafherde soll auch für umliegende Flächen von Dritten in Anspruch genommen werden können, um das Buschwerk zurückzudrängen.

Im Idealfall will das Ehepaar Zickenheiner im September 2018 mit seinem Projekt starten und 2019 dann voll in die Produktion einsteigen. Der Zeitplan könne aber nur bei optimalem Verlauf der Umbauarbeiten eingehalten werden. Auch ihren Wohnsitz wollen Gerhard und Eleonora Zickenheiner auf den Blauen verlegen. Seine Büro-Präsenz will der Architekt allerdings in Lörrach behalten. Aufgrund der guten S-Bahn-Verbindung sei dies überhaupt kein Problem.

Und die Vorfreude auf das Bernhardshütten-Projekt ist groß. „Die Gegend liegt uns am Herzen, jetzt können wir uns unseren Traum erfüllen“, sagt Zickenheiner, wohl wissend, dass noch viel Arbeit vor ihm und seiner Frau liegt.

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