Zell im Wiesental Kein Umzug mehr durch Atzenbach

Paul Berger

Zeller Narren kritisieren Nein der Behörden. Bürgermeister: "Wir haben gekämpft."

Zell - In Kürze ist wieder der „Ölfte Ölfe“. Für die Fasnächtler in der Schwanenstadt ist das ein bedeutsames Ereignis, denn dann fällt der Startschuss für die närrische Saison.

Ort des von vielen mit Spannung erwarteten Auftakts wird laut Ankündigung von Peter Mauthe, Präsident der Fastnachtsgesellschaft Zell (FGZ), erneut das Spassiland in Atzenbach sein.

Am Samstag, 10. November, wird dort nicht nur das Motto für die Fasnet 2019 verkündet, auch der neue Hürus hat an diesem Abend seinen ersten Auftritt.

Keine Umzüge mehr von Atzenbach

In Zukunft werden von den zuständigen Behörden keine Umzüge durch Atzenbach genehmigt. Trotz der intensiven Bemühungen von Präsident Peter Mauthe und von Bürgermeister Peter Palme bleiben die Behörden bei ihrem Nein, was in der Versammlung teilweise zu einer kontroversen Diskussion führte.

„Absolut nicht einverstanden mit dieser Entscheidung“ zeigte sich Ex-Präsident Helmut Mond, der in diesem Zusammenhang von „einer Überbürokratisierung“ sprach. Auch Alfred Knauber und Udo Bauer kritisierten die Haltung der Behörden. Da wird immer das Ehrenamt gelobt, aber wenn es darauf ankommt, lässt man uns im Stich, so ihre Argumentation. Bürgermeister Peter Palme, der sich ebenfalls für die Beibehaltung des bisherigen Umzugverlaufs stark gemacht hatte, sagte „Wir haben vehement für die Sache gekämpft, doch leider ohne Erfolg“.

Rückblick auf die letzte Kampagne

In seinem ausführlichen Bericht erinnerte Peter Mauthe in der FGZ-Jahresversammlung an die Glanzlichter der vergangenen Fasnacht. Alles begann mit dem „Ölften Ölfen“ und einem hochkarätigen Programm mit zahlreichen Ehrungen sowie der Vorstellung von Hürus Kai vo de Sägi.

Allen, die sich für diesen Abend eine Karte sichern wollen, sei geraten, sich rechtzeitig darum zu kümmern. „Seit wir uns im Spassi befinden, sind die Karten bereits nach einer halben Stunde ausverkauft“, berichtete Mauthe.

Den Fasnächtlern war nur eine kurze Pause gegönnt, denn schon nach Weihnachten ging es richtig los mit durchweg gelungenen Kappenabenden in den einzelnen Vogteien sowie dem Schrätteli-Kappenabend, einem VdK-Hock und einem närrischen Seniorennachmittag.

Sicherheitskonzept hat sich bewährt

Bestens bewährt hat sich nach Mauthes Worten das Sicherheitskonzept, das erneut dazu beitrug, dass Ereignisse wie Hemdglunki ohne „besondere Vorkommnisse“ blieben.

Die Proklamation am schmutzige Dunnschdig und auch das Verbrennen der Fasnacht am Dzischdig-Obe finden beim Narrenbrunnen vor dem Rathaus statt. Gut angenommen wird inzwischen auch der Preismaskenball „Fasnacht wie in alte Zitte“, zu dem der Förderverein Zeller Fasnachtshus am Samstagabend einlädt.

Das Wetter am Fasnachtssonntag und -montag wirkte sich nicht nur negativ auf die Zuschauerzahlen bei den Umzügen aus, auch der Hürusball litt offensichtlich unter den ungünstigen Bedingungen. Lagen die Besucherzahlen beim Ball am Montag „gerade noch im Rahmen“, wie von Mauthe zu hören war, musste der Hürusball am Sonntag wegen geringer Besucherzahlen vorzeitig beendet werden, was auch für Einnahmeverluste in der Kasse sorgte.

Sehen lassen konnten sich dagegen die Veranstaltungen an Fasnachtdienstag. Erfolgreich war ganz offensichtlich das von einem Arbeitskreis erarbeitete Konzept für die Aktivitäten für diesen letzten Fasnachtstag. Mauthe sprach vom „Altwiiberrenne“ mit sechs Gruppen sowie tollen Choreografien und Livemusik in fünf Zeller Lokalen.

Nicht zu vergessen auch der bunte Kinderumzug am Dienstag mit zahlreichen kleinen Teilnehmern in ihren fantasievollen Kostümen. Natürlich gab es auch einen Kinderball vom Feinsten, wofür sich Peter Mauthe bei den Füürigen Marchern für deren herausragende Organisation bedankte.

Ereignisse rund um die Fasnacht

Inzwischen ist die Gresger Buurefasnet – eine Woche nach der offiziellen Zeller Fasnacht – zu einem festen Bestandteil des närrischen Geschehens geworden.

Mit seiner viel beachteten Fotoausstellung in der Schalterhalle der Sparkasse zeigte Ehrenmitglied Hermann Räuber die vielfältigen Facetten rund um das närrische Treiben. Der Erlös aus dem Verkauf seiner Bilder ging an den Förderverein Zeller Fasnachtshus.

Bei Führungen am „Tag des offenen Denkmals“ wurde das kleine Museum in der Schönauerstraße eingeweiht und gleichzeitig auch einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Mit einem zweitägigen Fest und einem Treffen der ehemaligen Fasnachts-Regenten feierten im Sommer die Hüruse in der Schwanenstadt ihr 50-jähriges Bestehen. Inzwischen gibt es in Zell auch ein eigenes „Hüruswegli“ und zwar genau an der Stelle, an der das große Highlight der Zeller Fasnacht seinen Lauf nahm.

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