Zell im Wiesental Kluges Spiel der Mädchen

Markgräfler Tagblatt

Monfort-Realschule: Talentierte Theater-AG glänzt bei „Mäuse“-Aufführung

Ein hohes Maß an Spielfreude und Talent bot sich mit der jüngsten Vorstellung der Theater-AG der Montfort-Realschule. Zehn Darstellerinnen verwandelten sich in Mäuse, um mit dem fabelähnlichen Stück „Ruckzuck und Rechtsum“ eine fabelhafte Aufführung zu bieten.

Von Ines Bode

Zell. Insgesamt erlebten die Zuschauer in der Mensa ein knapp einstündiges Theaterspiel. Der Fokus der Inszenierung lag statt auf großer Optik klar auf der Handlung. Wirkungsreich gestützt wurde der Inhalt von teils spärlicher, aber effektvoller Beleuchtung. Für ausdrucksstarke Szenen genügt eben ein sprechender Protagonist, auf den sich ein Lichtkegel richtet, völlig.

Nicht minder klug angelegt war der musikalische Part, den wunderschöne Melodien ausmachten. Vortrefflich funktionierten perlende Klaviertöne in nonverbalen Momenten. Eingangs wiesen einschmeichelnde Klänge auf die Harmonie des Mäuselebens, das in dunkler Unterwelt ein friedliches Dasein führt.

Das erklärte Ziel ist natürlich aufzusteigen in den Wurst- und Käsehimmel. Die Geschichte, deren Vorlage das Kinderbuch „Der überaus starke Willibald“ ist, enthält mehrere Facetten hinsichtlich der Schauspielkunst. Die AG-Mitglieder konnten ihr Potenzial zeigen, leise und laute Seiten offenbaren, und natürlich wurde auch der Humor nicht vergessen.

Sie habe von der schweren Arbeit, zu der Patron Willibald seine Schar verdonnerte, einen echten Muskelkater, jammerte Lillimaus. Ein Kater? Also bitte, wurde die Albinomaus gerüffelt. Gleichwohl war es ein ernster Stoff, den die AG-Leiterin Patricia Willa und Sozialarbeiter Lenart Minubaiev umsetzten.

Ein machtbesessener Willibald findet sich in wohl jeder Epoche und Gesellschaftsform; Beispiele lassen sich täglich den Nachrichten entnehmen.

So ahmen die grau-schwarzen Tierchen menschliche Verhaltensweisen nach. Schnell findet der auf Diskriminierung erpichte Kraftpotz ein Opfer in der Albinomaus, die optisch aus der Gruppe heraussticht.

Bis auf Mäusephilipp wenden sich alle ab. Ausgerechnet Lillimaus indes soll später die Kehrtwende bewirken. In Einsamkeit verbannt, fängt sie an zu lesen, lernt dazu, was in der Gruppe ein Nachdenken und ein Handeln zum Besseren erzeugt. Denn freilich soll der Boss wegen Selbstüberschätzung scheitern. Die „geheime“ Hauptrolle der weißen Maus verkörpert eine selbstbewusste Leonie Jenne, eine der kleinsten Akteure.

In nichts nach stehen Mäusekumpel Marie Ossnowski sowie das überzeugend gespielte Herrscherduo Leandra Kuhnert und Sina Klein.

Weiter glänzten auf der Bühne Rana Suleimann, Annika Sturm, Joelle Meurer, Samantha Kaschek, Lena Jahnke und Clara-Marie Henke. Für die Perfektion an den Schaltern sorgten Mathias Dünnwald und Jannick Bäcker, als Souffleuse agierte Beate Orsino.

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