„Kritischen Mitgliederstand“ erreicht

Zell-Atzenbach - An „erfreuliche Gesangserlebnisse“ erinnerte der Vorsitzende des Männerchors Atzenbach, Walter Berger, in der Jahreshauptversammlung am Sonntag im Vereinsraum gerne. Und das um so mehr, weil sich der Verein in den vergangenen Jahren zunehmend über beängstigenden Rückgang der Mitglieder im passiven wie im aktiven Bereich Sorgen machen muss. 16 Sänger sind aktuell im Chor aktiv. Die Zahl der Passivmitglieder hat sich 2018 um weitere fünf auf 57 reduziert. Damit, so Berger, habe der Männerchor endgültig einen „kritischen Mitgliederstand“ erreicht.

Dabei lassen sich die Sänger nach wie vor gern motivieren von gemeinsamen tollen Erlebnissen in den von Kameradschaft geprägten Proben und bei erfolgreichen Auftritten wie beim Seniorennachmittag, beim Hospiz-Konzert oder dem Adventskonzert, bei dem die Herren zusammen mit zwei Solistinnen unter der Leitung von Dirigent Arne Marterer brillieren konnten, obwohl sich an diesem Abend nur noch zwölf Sänger fit genug fühlten, den Kraftakt zu stemmen.

Auch deshalb durften sich die stimmgewaltigen Herrschaften am Sonntag über das Lob von Ortsvorsteher Bernhard Karle freuen, der sich dankbar zeigte für das Engagement bei immerhin acht öffentlichen Auftritten.

Probenbesuch

Geprobt wird weiter fleißig. Walter Berger will am Liedgut feilen und das Repertoire an Ständchen erweitern. Dem Vorsitzenden war es eine Freude, seinen Vater Gerhard auszuzeichnen, der keine Probe und keinen Auftritt ausgelassen hat und mit seinen 100 Prozent großen Anteil daran hat, dass der Chor eine Quote von 85 Prozent aufweisen kann.

Kassenbericht

Bleibt lediglich noch, sich Gedanken zu machen, wie die finanzielle Talfahrt des Vereins, von der Rudolf Philipp berichten musste, gebremst werden kann. Ob da auf Dauer der Verkauf des nicht mehr benötigten Flügels Abhilfe schaffen kann? „S’läuft eifach nümme so rund wie ammig“, sagte Philipp, der im vergangenen Jahr auf Sparbuchreserven zurückgreifen musste, um das Defizit im Griff behalten zu können. „Einnahmen und Ausgaben stimmen nicht mehr zusammen“, machte Philipp auf die Misere aufmerksam und gab damit zu bedenken, dass es unabdingbar ist, neue verlässliche Einnahmequellen zu erschließen.

Ehrung

Rudolf Philipp ist seit 50 Jahren Sänger im Männerchor Atzenbach. Dafür wurde er am Sonntag vom Vorsitzenden Walter Berger geehrt. Philipp habe den Verein „unschätzbar wertvoll“ unterstützt. Sein Humor, seine Ehrlichkeit, seine Treue und nicht zuletzt sein Gesang sei für den Männerchor unverzichtbar, rühmte Walter Berger die Qualitäten von Philipp.

Wahlen

Gewählt wurden in der Versammlung die Kassenprüfer Roman Röhrig und Kosim Balanescu. Röhrig wird zudem die Passiven als Beisitzer im Vorstand vertreten.

Ausblick

Von der Idee, mit einem anderen Verein zu fusionieren, sei er mittlerweile ebenso wieder abgekommen wie vom Gedanken, einen gemischten Chor ins Leben zu rufen, sagte Vorsitzender Berger. In der Umgebung habe es genug Beispiele gegeben, die belegen, dass damit keine Probleme aus der Welt zu schaffen seien, sagte der Vorsitzende,