Zell im Wiesental Nah am Original und doch eigenständig

Markgräfler Tagblatt
Das ungarische Duo „Zajzon GT“ überzeugte bei seinem Konzert in der Alten Schmiede. Foto: Ines Bode Foto: Markgräfler Tagblatt

Konzert: „Zajzon GT“ begeistern in der Alten Schmiede Mambach

Zell-Mambach (ib). Die ungarischen Musiker der Formation „Zajzon GT“ erfreuen sich wachsender regionaler Popularität, wie ausverkaufte Konzerte in Rheinfelden zeigen. Das hatte zur Folge, dass es Anhänger, die dort das Nachsehen hatten, zum Auftritt in die Alte Schmiede in Mambach zog.

Hinter dem Duo verbergen sich die Brüder Tamas und Gabor Zajzon, was sich vor allem im Gleichnis hinsichtlich der musikalischen Virtuosität zeigt. Beide haben klassische Musik studiert.

Irgendwann entdeckten sie die alten Schätze der britischen Band Jethro Tull. Wohl nicht ganz zufällig gleicht die Stimmfarbe des Ungarn Tamas der des schottischen Frontmanns Ian Anderson. Mit diesem Kapital nahmen sich „GT“ der betagten Jethro Tull-Platten an, die ab Mitte der 1960er Jahre von London aus für Furore sorgten.

Womit man bei der Frage wäre, ob sich mit dem „Atem einer Lokomotive“ ein Superhit zimmern lässt. Durchaus! „Locomotive Breath“ stürmte 1970 die Hitlisten, sollte noch Jahre später ganze Schulklassen elektrisieren. Diese wie andere hymnengleiche Nummern, darunter das nicht minder legendäre „Aqualung“, kam in der Schmiede zu Gehör.

Die raffinierten Arrangements meisterte das Duo scheinbar mühelos, wobei Überarbeitung eingeräumt wurde. Allein, da es galt, die dominante Querflöte der Urheber zu ersetzen. Dafür fuhren die Ungarn eigene Geschütze auf: Tamas eine wandelbare Mandoline, und Gabor eine Gitarre, die zugleich akustisch und elektrisch bedient werden kann. Das erhöhte die Klangleistung enorm.

Brillante Vorstellung

Sichtbar waren zwei Spieler, hör-technisch bot sich zuzüglich des Klavierspiels weit mehr. Das Publikum hatte sich auf eine brillante nostalgische Vorstellung eingestellt und sollte sie bekommen. Da trommelten Finger im wilden Tempo auf den Tisch, da wippten unentwegt Füße, da wünschte sich mancher einen Stehplatz zwecks Bewegungsfreiheit.

Claudia Ging-Staudenmayer und Georg Staudenmayer verstehen es, die örtliche Kultur zu beleben. „Bei uns ist es immer überschaubar“, ließen die Gastgeber eingangs wissen, was auf die räumliche Situation anspielte. Auch handelte es sich um das erste Sommer-Konzert.

Das hing mit dem Terminen der Musiker zusammen, da Gabor nahe Dublin lebt, dort etwa als Straßenmusiker unterwegs ist. Und die irische Note ließ sich denn auch nicht verleugnen, speziell bei den Eigenkompositionen.

Den Großteil des Konzerts indes prägten die Titel von Jethro Tull, darunter „Cheap day“, „Mother goose“, „Good morning, Weathercock“ oder „Black Jacket and Tie“. Eine stark von Folk geprägte Musik – auch textlich. Folkmusik betrachten die Brüder als ihre zweite musikalische Philosophie, konkret: den progressiven Folk–Rock.

Was die Mannen von Jethro Tull, die in ein paar Tagen in Calw auftreten, zu den Kollegen sagen, ist nicht überliefert. Aber ein Fanclub ist aufmerksam geworden: „Das beste Cover von ´Acres Wild`, dass wir je sahen“. Ein Kompliment, dem sich das Mambacher Publikum hörbar anschloss.

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